Sonsbeck. . Wer die Wanderwege in der Sonsbecker Schweiz erkundet, macht für niederrheinische Verhältnisse erstaunlich viele Höhenmeter. Nebenbei erhalten die Besucher auch Infos über die Entstehung des Gebiets
Wäre ich vor etwa 10 000 Jahren den Geowanderweg in der Sonsbecker Schweiz entlang gelaufen, so hätte mir durchaus ein Mammut begegnen können. Das weiß ich, weil ich mir die zahlreichen Schilder entlang des Wanderweges durchgelesen habe, die die Entstehung des Höhenzuges vor 250 000 Jahren erklären. Eine Säule mit Bohrprofilen zeigt mir, wie die Erde 700 Meter unter Sonsbeck beschaffen und wann sie entstanden ist. Neben der vielen geologischen Informationen, bietet sich mir links und rechts des gut ausgebauten Wanderweges eine atemberaubende Aussicht. „Für uns Niederrheiner hat man in der Sonsbecker Schweiz an vielen Ecken das Gefühl, man ist in den Bergen“, sagt Sabine Hauke. Sie ist Natur- und Landschaftsführerin des Nabu und veranstaltet als „Niederrhein-Guide“ viele Wandertouren rund um den geologischen Wanderweg. „Dadurch, dass die Strecke so gut ausgebaut ist, ist der Weg eigentlich auch für jeden gut machbar.“ So können also auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen die rund sechs Kilometer lange Strecke bewältigen, solange ein paar Höhenmeter nicht gescheut werden.
Ganzes Stück bergauf
Der Geowanderweg beginnt in der Nähe des Römerturms am Dassendaler Weg. Zunächst geht es ein ganzes Stück bergauf, wobei in regelmäßigen Abständen Bänke und Tische zum Ausruhen und Verweilen einladen. Bei einem Picknick kann man den schönen Blick über Sonsbeck und andere Teile des Niederrheins genießen. „Auch wenn ich den Ausblick jeden Tag habe, so genieße ich ihn doch immer wieder“, sagt Johanna Hawix, die mit ihrem Ehemann einen Kinder- und Ferienbauernhof in der Sonsbecker Schweiz, nahe des Dürsbergs betreibt. „Auch unsere Gäste finden die Lage hier einfach toll. Egal wo man entlang läuft, man hat immer einen tollen Ausblick, wenn man Glück hat, kann man sogar bei gutem Wetter bis nach Xanten gucken und den Dom sehen.“
Den besten Ausblick hat man jedoch eindeutig vom Aussichtsturm auf dem Dürsberg. Hat man die 154 Stufen erst einmal erklommen, wird man für die Mühe mit einem Rundum-Panoramablick in 100 Metern über dem Meeresspiegel belohnt. Bei gutem Wetter kann man sogar bis ins Ruhrgebiet schauen. Auch der bogenförmige Höhenrücken, der den Endstand einer Gletscherzunge markiert, ist von hier oben gut zu erkennen.
13 Findlinge
Auf dem Rückweg lohnt sich auf jeden Fall noch der Abstecher auf den Findlingsweg, der zwischen dem Dassendaler Weg und der Landdrostchen Huf liegt. An elf Stationen kann man 13 unterschiedliche Arten von Findlingen bestaunen, die durch den Eisgletscher dort abgelegt worden oder mit dem Eis auf dem Rhein am Niederrhein gelandet sind. „Der Geologische Pfad in der Sonsbecker Schweiz ist nicht nur ein Wandererlebnis an sich“, sagt Sabine Hauke. „Am Ende der Tour wissen die Besucher wirklich über die Gegend und die Entstehung Bescheid.“