Xanten. .

Inmitten einer der letzten naturnahen Auenlandschaften am Niederrhein liegt das Naturforum Bislicher Insel. Seit 2008 zeigt das moderne Infocenter in der Dauerausstellung „Auengeschichten“ die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. In Dioramen lassen sich Biber, Weißstorch und Kormoran aus unmittelbarer Nähe erleben.

„Ziel ist es, die Bevölkerung über Besonderheiten der Auenlandschaft zu informieren“, erklärt Frauke Freise. Als Biologin leitet sie für das Naturforum verschiedene Exkursionen im Rahmen der Umweltbildung. Es geht ums Eintauchen in die Natur. Und darum, Zusammenhänge zu begreifen. „Überflutungen der Auenlandschaft sind eben nicht etwas Schlechtes, das Auengebiet reduziert nämlich die Fließgeschwindigkeit des Rheins“, nennt Frauke Freise nur ein Beispiel.

Apfelsaft selbst pressen

Für Schulkinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene bietet das Naturforum ein abwechslungsreiches Programm: Beim Keschern im Hofteich kann man Bekanntschaft mit zahlreichen Wasserbewohnern machen, oder bei der Apfelernte und dem anschließenden Obstsaftpressen erleben, dass der ganz anders aussieht, als aus dem Tetrapak. Ein Seminarraum, eine Aktionshalle und Außenanlagen mit Freiluftklassenzimmern, Obstwiesen und ein Gewässerbiotop machen die Umweltbildungsaktionen zu einem Naturerlebnis.

Entstanden ist das Naturforum im Rahmen eines so genannten Bundesnaturschutzgroßprojekts des Regionalverband Ruhr (RVR). Dieser hatte Anfang der 1980er Jahre 1200 Hektar der Bislicher Insel aufgekauft, um das Gebiet zu renaturieren. 1000 Hektar davon gehören heute zum Naturschutzgebiet. „Einige Flächen werden heute komplett sich selbst überlassen“, erklärt die Biologin. Aber dabei soll es nicht bleiben. Für die Zukunft gibt es große Pläne: Dann nämlich soll der Altrhein wieder mit dem Rhein verbunden werden.