Oberhausen. Graue oder mit Graffiti beschmierte Wände gibt es in Oberhausen im Überfluss. Eine Wand wurde nun durch ein Urban Arts Projekt verschönert.

Der Himmel ist rot-gelb gefärbt, ein Paar sitzt unter einem Baum auf einer Parkbank. Kinder lassen Drachen steigen und laufen in den Sonnenuntergang. Wenige Meter weiter gibt es Zebras zu sehen. Eine malerisch schöne Kulisse, die Passanten nahe dem Oberhausener Hauptbahnhof neuerdings ins Auge fällt. Denn die Mauer vor dem Gebäude der Deutschen Post verwandelt sich durch ein Kunstprojekt von einer mit Graffiti beschmierten Fläche in eine afrikanische Savannenlandschaft. Doch wer steckt hinter den bunten Bemalungen an der viel befahrenen Straße in Oberhausen?

Verantwortlich für die Malereien ist eine kenianische Künstlergruppe, die genau für solche Projekte zu Gast im Ruhrgebiet ist. Für circa zwei Wochen waren Adam Masava, Brian Kimani und Isaiah Malunga in Oberhausen und haben die Mauern vor der Paketpost mit bunten Motiven verschönert. In Zusammenarbeit mit dem Verein Kitev ist das Urban Arts Projekt „The Urban Art Meltingpot“ entstanden. Ziel des Projektes ist es, sich durch Vernetzungen von internationalen Künstlern und Veranstaltungen als Zentrum für urbane Kunst zu etablieren.

Die kenianischen Künstler Adam Masava, Brian Kimani und Isaiah Malunga sorgen für einen Hingucker vor dem Gelände der Paketpost in Oberhausen.
Die kenianischen Künstler Adam Masava, Brian Kimani und Isaiah Malunga sorgen für einen Hingucker vor dem Gelände der Paketpost in Oberhausen. © FFS | Theresa Bienen

Auf einer Wand in Oberhausen: Kenianische Künstler schicken Gruß in die Heimat

„Deutschland for all Cultures“ steht auf der Mauer geschrieben. In dem Fall des Urban Arts Projektes repräsentiert die Wand die heimische kenianische Kultur der Künstler. Die Idee zu den Motiven sei von den Künstlern selbst gekommen, berichtet Nils Andersch als künstlerischer Leiter von Kitev. Eine bunte Mischung aus Motiven des urbanen Lebens und der Natur sollte entstehen.

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Eine Arbeit zeigt den Künstler Adam Masava selbst, wie er Häuser in den Slums seiner Heimatstadt Nairobi an die Wand malt. Masava war bereits vor zwei Jahren im Ruhrgebiet zu Gast und verpasste der Wand des früheren Mülheimer Frauengefängnisses mit bunten Motiven einen neuen Anstrich.

Künstler Adam Masava hat sich selbst auf der Wand vor dem Postgebäude in Oberhausen verewigt. Er malt Häuserdächer in den Slums von Nairobi.
Künstler Adam Masava hat sich selbst auf der Wand vor dem Postgebäude in Oberhausen verewigt. Er malt Häuserdächer in den Slums von Nairobi. © FFS | Theresa Bienen

Noch ist die Mauer in Oberhausen nicht ganz fertig, das Kunstwerk soll aber in naher Zukunft durch andere Kreative fertiggestellt werden. Denn das kenianische Trio Masava, Kimani und Malunga ist mittlerweile nach Österreich weitergezogen. Insgesamt verbringen sie rund drei Monate in Europa, bevor es wieder ins heimatliche Ostafrika geht. Kitev will auch in Zukunft Projekte mit ihnen in Oberhausen umsetzen.