Oberhausen. Für einen ausgedehnten Bummel über die Kirmes greifen Familien meist tief in die Tasche. Mit diesen Tipps können Familien Geld sparen.

„Gewinne, Gewinne, Gewinne“, hört man in diesen Tagen auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes an jeder Losbude. Doch für viele Besucher des jährlichen Rummels in Oberhausen heißt es bei einem Blick in den Geldbeutel wohl eher: „Verluste, Verluste, Verluste“. Denn die hohen Preise für wenige Minuten Nervenkitzel auf einem Fahrgeschäft, Entenangeln oder eine Bratwurst lösen bei einem Teil der Besuchern vor allem eins aus: Kritik und Unverständnis.

Auf Facebook lassen die Besucher ihrem Frust freien Lauf. Besonders die Preise an Süßigkeitenständen und in den Biergärten macht die Gäste wütend. „0,25 Liter Bier für 3,50 Euro! Hammer!“ oder „Kleines Baguettebrötchen mit Prager Schinken und etwas Zwiebeln für 8,5 Euro. Ne, is klar“, wird sich auf Facebook über die „Horrorpreise“ beklagt.

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Familien auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen zahlen über 200 Euro

Viele Rummelbesucher schreiben offen ihre Ausgaben nieder: „Ich habe 200 Euro mit zwei Kindern da gelassen“. Ein anderer User kann diese Summe sogar noch überbieten: „Wir haben zu fünft mit zwei Erwachsenen und drei Kindern in drei Stunden circa 270 Euro ausgegeben. Allerdings mit Snacks.“

Schießbuden, Entenangeln, Dosenwerfen: Familien werden auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen schnell viel Geld los, wenn man den Kindern jede Attraktion erlauben möchte.
Schießbuden, Entenangeln, Dosenwerfen: Familien werden auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen schnell viel Geld los, wenn man den Kindern jede Attraktion erlauben möchte. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Doch es geht auch ohne viel Beschwerde. Wer auf eine Kirmes geht, weiß, dass es teuer wird, meinen viele. Dazu eine Userin: „Wir waren mit der Familie auf der Kirmes und haben an einem Stand etwas getrunken, auch Gummibärchenschnaps. Wir hatten Backfisch, Bratwurst, Eis, Champignons, Pferderennen, Flipper, Dosenwerfen und sind eine Menge Fahrgeschäfte gefahren. Am Ende lagen wir bei circa 150 Euro. Dafür sparen wir vorher ein bisschen und gut ist.“ Oder auch: „Wir haben für zwei Erwachsene und zwei Kinder zusammen 150 Euro ausgegeben. Wir gehen nur einmal im Jahr auf die Kirmes, wir hatten unseren Spaß und genau so machen wir es nächstes Jahr wieder.“

Auch Verständnis für Preise auf Sterkrader Kirmes in Oberhausen bei den Besuchern

Aber nicht alle Stimmen sind kritisch. Einige Nutzer beruhigen die aufgebrachten Kommentare online mit dem Hinweis, dass der Gang über die Kirmes eine freiwillige Freizeitbeschäftigung ist. Dazu kommen auch steigende Energiepreise bei den Schaustellern. Ein Schausteller betont: „Auch wir müssen ja für unsere Transporte tanken.“ Ein Facebook-Nutzer findet: „Somit sind die Preise größtenteils gerechtfertigt! Es ist ja glücklicherweise keiner gezwungen, auf die Kirmes zu gehen.“ Eine andere Userin kommentiert auf Facebook: „Wir hatten einen super Abend. Na und... Dann habe ich halt Geld ausgegeben, so ist es nun mal, wenn ich auf eine Kirmes gehe. Das weiß ich auch vorher. Alles wird teurer. Auch die Schausteller haben mehr Kosten.“

Bei vielen Besuchern überwiegt auch die Freude der Kinder gegenüber dem Ärger: „Ich habe mit drei Kindern 80 Euro ausgegeben und ehrlich gesagt, haben die mir nicht weh getan. Ich habe es gerne für meine Kids gemacht.“, merkt ein User an.

Tipps und Tricks der Facebook-Community gegen hohe Kirmes-Kosten in Oberhausen

Trotzdem gibt es neben der negativen Stimmung von vielen Besuchern den Tipp an andere: „Fahrt lieber in einen Freizeitpark. Da kann man den ganzen Tag Fahrgeschäfte nutzen und Essen könnte man mitbringen. In jedem Fall günstiger.“ Bedenken sollten Freizeitpark-Liebhaber in jedem Fall die längeren Wartezeiten an den einzelnen Attraktionen. Während Besucher in Sterkrade meist nur wenige Minuten bis zur Adrenalinausschüttung auf den Fahrgeschäften warten müssen, stehen sich die Gäste in Freizeitparks in den Hochzeiten teilweise über Stunden die Füße platt, bis es endlich losgeht.

Viele Nutzer berichten, wie sie es bei den Sprösslingen mit den Kirmes-Ausgaben handhaben. Einige schlagen vor, im Voraus ein festes Budget festzulegen und den Kindern zu erklären, dass es nach Hause geht, sobald das erschöpft ist. Auch diese müssen schließlich lernen, dass es Grenzen gibt. Eine Userin gibt den Tipp: „Wir legen jeden Monat 10 Euro in eine Dose für die Kirmes und eine für den Weihnachtsmarkt. So geht es entspannter dahin und die Kids sind happy.“

Der Umgang mit Geld sei hier die alles entscheidende Strategie: „Wir waren mit drei Kindern und jedes Kind hat 50 Euro bekommen. Ich habe den Kids vorher gesagt, dass sie davon alles selbst kaufen müssen. Wir haben alles gemacht, was wir machen wollten, aber nicht einfach wahllos und am Ende sogar noch Geld mit nach Hause genommen.“ Außerdem geben viele den Hinweis: „Esst lieber zu Hause, dann bleiben die Ausgaben im Rahmen und für Fahrgeschäfte ist noch genug Geld übrig.“ Der Tipp: „Einfach nicht hingehen, dann gibt man auch kein Geld aus“, ist für Kirmes-Freunde schließlich eine unbefriedigende Lösung.