Oberhausen. Eine Strandpromenade für Oberhausen? Das Projekt soll an einem markanten Uferpunkt verwirklicht werden. Das sind die Details.
Erstaunliches ist jetzt beim Projektmarkt zur Holtener Stadtteilentwicklung bekannt geworden: Holten plant einen Emscherstrand! So soll die renaturierte Emscher künftig besser in das Stadtteilleben als naturnaher Erlebnisort einbezogen werden. Das Projekt soll in Kooperation von Stadt Oberhausen und Emschergenossenschaft verwirklicht werden.
Der Emscherstrand samt Strandpromenade soll in Höhe der Jugend- und Kultureinrichtung „Emscherdamm“ gestaltet werden. An dieser Stelle ist die Emscher zwar kaum aus ihrem engen, von Deichen umgebenen Flussbett zu befreien. Es gibt dort aber bereits einen Rad- und Wirtschaftsweg, der umgestaltet werden könnte; der etwa Sitzmöbel erhalten soll und sich alles in allem in eine attraktive „Promenade“ nahe am klaren Emscherfluss verwandeln lässt. So jedenfalls die Ideenskizze der Planer. Auf einer der Stellwände ging es am Montagabend beim Projektmarkt just um dieses besondere Vorhaben, das bei vielen Teilnehmern im Kastell Holten sofort große Beachtung fand.
Auch der Marktplatz Holten soll neu gestaltet werden
Alles in allem verlief der Auftakt zum Projektmarkt nach der Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Ulrich Real (SPD) allerdings ziemlich holprig, denn einige Bürger meldeten sich kurz darauf zu Wort und äußerten gegenüber den professionellen Planern ihre Skepsis und Sorge, wann denn endlich etwas Konkretes aus den bereits seit Jahren diskutierten Ideen zur Zukunft von Holten wird. Wie mehrfach berichtet soll ja zum Beispiel der Marktplatz neu gestaltet werden, die dortige Bus-Endhaltstelle soll verlegt werden, die Außengastronomie mehr Raum und bessere Möglichkeiten erhalten.
Doch der Einfallsreichtum ist noch weitaus größer und facettenreicher: Der Park am Kastell könnte aufgewertet werden. Holten soll zudem eine historische Straßenbeleuchtung bekommen, die den mittelalterlichen Charakter des Stadtteils unterstreicht. Mit Hilfe eines Hof- und Fassadenprogramms sollen Wohnhäuser ein schöneres Aussehen erhalten, um die gemütlichen, engen Gassen des Stadtteils in Szene zu setzen. Sogar an ein historisches Stadtmodell in Miniaturformat ist gedacht, das im öffentlichen Raum platziert wird. Die Ideen-Auflistung ließe sich noch fortsetzen.
Projektpaket soll noch 2024 vom Stadtrat beschlossen werden
Doch diese kreative Vielfalt birgt Gefahren, denn die Richtlinien zur Städtebauförderung in NRW sind entscheidend verändert worden, wie Alfred Körbel und sein Team vom Büro „plan-lokal“ (Dortmund) im Kastell Holten dem Publikum erläuterten. Jetzt seien eher kompakte Förderanträge gefragt; Zuschuss-Anträge also, die sich auf Wesentliches konzentrieren und deren Vorhaben sich in wenigen Jahren verlässlich realisieren lassen. Bis zum 30. September 2024 muss Holten sein Antragspaket zur Städtebauförderung geschnürt haben. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um ein konkretes Projektprogramm zu erstellen, das noch in diesem Jahr vom Stadtrat abgesegnet werden soll. Würde alles wie am Schnürchen klappen, könnten Zuschuss-Bewilligungen bereits im April oder Mai 2025 vorliegen.
Im Kastell ging es am Montagabend um die Bürger-Meinungen auch zu zahlreichen weiteren Themen wie etwa ein Parkraumkonzept für den historischen Ortskern oder die Erstellung eines Logos für Holten, das identitätsstiftend wirkt. Ja, Holten soll in Oberhausen und darüber hinaus möglichst zu einer Marke werden, die man wiedererkennt und die einmalig in der Stadtlandschaft ist. Im Herbst soll nun das festgezurrte Projekt-Programm noch vor der Beschlussfassung im Stadtrat der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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