Oberhausen. Verbraucherschützer haben Online-Bewertungen von Bürgerbüros in den 40 größten deutschen Städten untersucht - mit überraschendem Ergebnis.

Die Bürgerservicestellen des Oberhausener Rathauses stehen immer mal wieder in der Kritik: zu umständlich, zu lange Wartezeiten auf Termine, zu bürokratisch. Allerdings zeigt jetzt eine Analyse von Online-Bewertungen, dass die Oberhausener wohl doch recht zufrieden mit den Dienstleistungen des Rathauses sind.

Oberhausens Bürgerservice schafft in der Bewertung einen Platz nach vorn

Zu diesem Ergebnis kommt der Verbraucherschutzverein Berlin/Brandenburg, der über 59.000 Online-Bewertungen von Behörden durchforstet hat, in denen Ausweis- und Meldeangelegenheiten erledigt werden können. Konzentriert hat sich der Verein auf die 40 größten Städten Deutschlands. In dem Ranking kommt Oberhausen immerhin auf Platz 14 - ein überraschend gutes Ergebnis.

Die Servicestellen vor Ort erhalten demnach im Durchschnitt 3,81 von fünf möglichen Sternen. Damit liegt Oberhausen etwas über dem Durchschnitt aller 40 Städte, der 3,61 Sterne beträgt, und schafft einen leichten Sprung nach vorn. Im Vorjahr belegte die Stadt in dieser Hitliste des Verbraucherschutzvereins noch Rang 15.

Einige Oberhausener Nachbarstädte schneiden schlechter ab

Spitzenreiter ist dieses Mal Bochum. Im Schnitt geben die Bürger der Ruhrgebietsstadt den Bürgerbüros 4,16 von fünf Sternen. In nur vier weiteren Städten erhalten die Behörden vier Sterne und mehr. Das sind Augsburg, Freiburg (jeweils 4,06), Berlin (4,02) und Kassel (4). Oberhausens Nachbarstädte finden sich in der unteren Hälfte des Rankings wieder: Auf Platz 20 landet Essen (3,75). Gelsenkirchen kommt auf Platz 26 (3,54) und Duisburg auf Platz 37 (2,92).

Darüber hinaus hat sich der Verbraucherverein ganz schlecht bewertete Einrichtungen angeschaut. Die rote Laterne hält hier das Bürgerbüro in Stuttgart-Plieningen (2,2). Auf der Negativliste finden sich aber auch Bürgerbüros aus dem Ruhrgebiet. Die Bürgerdienste der Stadt Dortmund und die Service-Station in Duisburg-Hamborn kommen beispielsweise gerade mal auf 2,3 Sterne.

In Fragen der Zufriedenheit mit den Behörden gibt es große Unterschiede zwischen den Städten

Grundlage für das Ranking bilden die Google-Bewertungen der jeweiligen Behörden (Stand 17. Mai 2024), erklärt der Verein. Seit sechs Jahren nimmt er sich die Daten vor und erstellt anschließend ein Ranking der untersuchten Städte. Während eine schlechte Online-Reputation für Restaurants oder Friseure existenzbedrohend sein kann, erklärt Sprecherin Angelika Menze, sieht das bei Behörden ganz anders aus. Denn sie müssen sich keinem Wettbewerb stellen. Nur wenige Städte reagieren demnach überhaupt auf online geäußerte Kritik und haben oft auch wenig Interesse an der Außenwahrnehmung.

Nähere Details der Auswertung sind auf der Webseite des Verbraucherschutzvereins Berlin/Brandenburg zu finden: https://vsvbb.de/vsvbb-behoerden-ranking-6/

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