Oberhausen. Laien staunen, Fachleute wundern sich: Aus einer schnöden Staples-Büro-Filiale wird eine exklusiv mietbare Oase für Wellness.

Betritt man die Immobilie an der Mülheimer Straße 210, erinnert nichts mehr an Zeiten, in denen die Oberhausener hier einst Buntstifte, Drucker und Notizblöcke kauften. Die ehemalige Staples-Filiale, geschlossen im Sommer 2022, ist aktuell eine Großbaustelle. Große Sandberge, sichtbare Abwasserrohre auf dem Baustellenboden und blaue Trennwände lassen auch mit viel Fantasie nicht erahnen, was hier bald entsteht. In den Standort des ehemaligen Ladens für Bürobedarf zieht Oberhausens erste Filiale des Private-Spa-Anbieters Wellnest ein.

Private-Spas werben mit Wellness-Oasen in der Innenstadt. Ob als Einzelperson oder als Gruppe mit bis zu vier Personen können Gäste in der Stadt eine Auszeit vom Alltag nehmen und das in ganz privater Atmosphäre. Denn die jeweiligen Räume hat man mit Sauna, Whirlpool und Erlebnisdusche ganz exklusiv für sich. Dies ist der größte Unterschied in der neuen Branche der Private-Spa-Anbieter zu den bisher üblichen Sauna-Landschaften und Schwimmparks in Großanlagen.

Die kommende Wellnest-Filiale bietet im Erdgeschoss Platz für insgesamt 17 private Nester, die man mieten kann. In der oberen Etage entstehen Personalräume. In einem rund 40 Quadratmeter großen Nest befindet sich eine Sauna, ein Whirlpool, eine große Dusche sowie eine Liegefläche zum Entspannen.

Wellnest-Geschäftsführer Marc André Pfeiffer auf der Baustelle am neuen Wellness-Standort des Anbieters „Wellnest“ in Oberhausen. Im Hintergrund entstehen bereits die ersten Wellness-Nester.
Wellnest-Geschäftsführer Marc André Pfeiffer auf der Baustelle am neuen Wellness-Standort des Anbieters „Wellnest“ in Oberhausen. Im Hintergrund entstehen bereits die ersten Wellness-Nester. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Wellnest-Filiale in Oberhausen soll bezahlbaren Luxus bieten

Wellnest-Geschäftsführer Marc André Pfeiffer erklärt, was er mit seiner Oberhausener Niederlassung erreichen will: „Wir möchten bezahlbaren Luxus in der Stadt bieten. Zudem verfolgen wir den Nachhaltigkeitsgedanken, da wir das Angebot für alle zugänglich machen.“ Privatpersonen müssten sich somit keinen eigenen Wellness-Tempel errichten, sondern könnten Angebote von Wellnest und anderen Anbietern nutzen.

Der 43-Jährige erzählt, wie sich Wellnest in Oberhausen von anderen Private-Spa-Anbietern abheben will: „Wir definieren uns über die Einfachheit für den Gast. Von der Buchung bis zur Nutzung ist alles möglichst besucherfreundlich gestaltet.“ Größter Unterschied beim Angebot im Vergleich ist nach Darstellung des Managers der große Whirlpool mit einem Fassungsvermögen von über 1200 Litern in jedem mietbaren Nest.

Aktuell laufen die Bauarbeiten an der Mülheimer Straße auf Hochtouren: „Wir machen eine Immobilie zu einem Schwimmbad, die eigentlich nicht dafür geeignet ist“, schildert Pfeiffer die besondere Herausforderung in Oberhausen. Das Wasser aus den 17 Pools fließt nach der Nutzung in eine Wasseraufbereitungsanlage im Keller und kann wiederverwendet werden. In der einen Ecke des Gebäudes werden gerade die Leitungen dafür verlegt. In einer anderen Ecke stellen Arbeiter bereits erste Wände auf.

Was ein Besuch der Wellnest-Filiale in Oberhausen kostet

Pfeiffer ist sich sicher: „Oberhausen ist ein attraktiver Standort und kann das Wellnessangebot gut vertragen.“ Preislich beginnt Wellnest bei 24,90 Euro pro Person und Stunde an Wochentagen. Am Wochenende ist der Preis mit 29,90 Euro teurer. Neben dem Anbieter Wellnest gibt es in Oberhausen bereits das Pure Spa mit einem ähnlichen Angebot. Das Pure Spa startet bei 22,50 Euro pro Person und Stunde - der Anbieter nennt seine mietbaren Räume allerdings Suiten statt Nester.

„Wir liegen mit unseren Umbauarbeiten gut im Zeitplan. Planmäßig soll unsere Filiale Ende des Jahres öffnen“, kündigt Pfeiffer das offizielle Eröffnungsdatum im Gespräch mit der Redaktion an. Bis dahin fließe in die Baustelle eine mittlere Millionensumme an Investition.

Pfeiffer hatte Wellnest bereits im Jahre 2017 in Essen aus der Taufe gehoben - gemeinsam mit Jacob Fatih, dem Gründer der Fitnessstudio-Kette FitX. Mittlerweile hat das Unternehmen Filialen an mehreren Standorten in Deutschland: in Bonn, Köln, Hamburg - und natürlich Essen. Und ab Ende 2024 in Oberhausen.