Oberhausen. Ein großer Teil des Oberhausener Polizeipräsidiums ist bereits umgezogen, die Wache folgt noch. Was die Behörde zum neuen Standort sagt.
Die Würfel sind schon vor langer Zeit gefallen: Die Oberhausener Polizei verlässt das altehrwürdige Präsidium am Friedensplatz und zieht vorübergehend auf das Babcock-Gelände an der Duisburger Straße – bis ein neues Dienstgebäude errichtet ist. Hatte es zunächst geheißen, der Umzug solle komplett im Jahr 2024 erfolgen, steht inzwischen fest, dass sich der Zeitplan nicht ganz einhalten lässt. Die Wache packt wahrscheinlich erst im kommenden Frühjahr die Umzugskartons.
Der neue Standort des Oberhausener Polizeipräsidiums ist nur eine Übergangslösung
Alle übrigen Dienststellen der Polizei haben bereits ihre Büros in dem Quartier 231 bezogen, wie das Areal heute heißt, das rund 60 Firmen beheimatet. Die vorgesehenen Räume für die Wache im Erd- und den Gewahrsam im Kellergeschoss eines früheren Babcock-Verwaltungstraktes werden bis dahin noch entsprechend umgebaut.
Etwaige Kritik an dem Standort, er liege zu weit von der Innenstadt entfernt, wehrt Polizeisprecherin Luisa Lakhal allerdings ab und gibt eine Reihe von Aspekten zu bedenken. Zunächst einmal handele es sich um keine Dauer-, sondern um eine Übergangslösung, betont sie. Darüber hinaus „steht den Bürgern direkt auf der Marktstraße eine gemeinsame Anlaufstelle von KOD und Polizei zur Verfügung“. Ferner könnten sich Menschen auch an eine der sieben Bezirksstellen wenden und schließlich sei die Polizei auch mit der mobilen Wache im Stadtgebiet unterwegs. Damit zeige die Polizei doch umfangreich Präsenz in Oberhausen.
Vollkommen offen ist laut Luisa Lakhal momentan, wann eine Entscheidung über den Neubau für das Präsidium und damit den Standort fallen wird. Das Ausschreibungsverfahren laufe noch immer. Die bislang vorliegenden Angebote von Unternehmen werden geprüft. Ein konkretes Datum, bis wann die Weichen gestellt werden sollen, steht demnach noch nicht fest.
Backsteingebäude am Oberhausener Friedensplatz bleibt längere Zeit eine leere Hülle
Der Wechsel zum Provisorium an der Duisburger Straße erfolgt schon seit geraumer Zeit nach und nach. Aufgrund von zwingend notwendigen Instandsetzungen hatten einzelne Einheiten wie etwa die Leitstelle schon früher Räume in dem Babcock-Komplex übernommen. Dass die Polizei nicht an ihrem angestammten Platz bleiben kann, hat mehrere Gründe. Unter anderem ist das Gebäude mittlerweile zu alt und viel zu klein.
Wenn Wache und Gewahrsam den Backsteinbau am Friedensplatz verlassen haben, wird das Präsidium für eine längere Zeit eine leere Hülle bleiben. Es ist zwar beschlossene Sache, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) den rund 100 Jahre alten Komplex übernimmt. Aber der landeseigene Immobilien-Dienstleister wird erst 2027 einziehen. Vorher löst er seine Duisburger Niederlassung mit rund 260 Beschäftigten auf, die dann nach Oberhausen kommt. Vorher sind noch umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig, wobei der BLB die Vorgaben des Denkmalschutzes beachten muss.