Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hatte einen „radgerechten Ausbau“ an einer Allee in Osterfeld versprochen. Doch saniert wird nur der Fußweg. Warum?
Enttäuscht haben sich Linke und Grüne in der Bezirksvertretung Osterfeld darüber gezeigt, was man im Rathaus unter einem „radgerechten Ausbau“ der Richard-Wagner-Allee verstanden hat. Dort wird tatsächlich nur der vorhandene Gehweg saniert.
Die Richard-Wagner-Allee ist zusammen mit der nördlich anschließenden Jacobi-Trasse und der Strecke durch den Olga-Park eine zügige Radverbindung zwischen Osterfeld und Alt-Oberhausen. Im Straßenbauprogramm, das der Rat der Stadt Ende 2022 beschlossen hat, taucht für 2023 ihr „radgerechter Ausbau“ auf, nicht zu verwechseln mit der Umgestaltung von Kreuzungspunkten der Richard-Wagner-Allee mit Straßen auf dieser Strecke, zum Beispiel der Fahnhorststraße.
Nur der Gehweg wird asphaltiert
Dieser Ausbau wurde sogar auf Baustellenschildern angekündigt. Aber Heike Hansen, Stadtverordnete und Bezirksvertreterin der Linken, die viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, wunderte sich, dass sie nur Bauarbeiten auf dem dortigen Gehweg erkennen kann. Die Allee ist in einen gepflasterten Rad- und einen bislang nur mit feinem Splitt bedeckten Gehweg unterteilt, zwischen denen ein Grünstreifen verläuft. Der Gehweg wird zurzeit asphaltiert.
Für Verwirrung sorgte in der Bezirksvertretung, dass dort auch von einem Tausch von Flächen aufgrund von Platzverhältnissen die Rede war, als Linke und Grüne um Aufklärung baten. Auf Nachfrage der Redaktion stellt das Rathaus jetzt klar: Der gepflasterte Radweg sei schon „radgerecht“. Besser ausbauen, nämlich mit zwei Fahrtrichtungen, könne man ihn nicht, weil er dann den dortigen Bäumen zu nahe käme.
Fußgänger sollen Radverkehr nicht mehr in die Quere kommen
Es ergebe sich aber indirekt auch ein besseres Fahren. Und zwar dadurch, dass der Gehweg asphaltiert wird. Er sei nämlich an zahlreichen Stellen derart schlecht gewesen, dass Fußgängerinnen und Fußgänger häufig die Seite gewechselt und auf dem Radweg gegangen seien. Indem sie künftig auf Asphalt stolperfrei gehen könnten, käme auch der Radverkehr zügiger und gefahrloser voran. Damit es da keine Verwechslungen mehr gibt, sollen künftig Bodenmarkierungen (Piktogramme) die Unterscheidung erleichtern.