Oberhausen. 2022 wurde das „Horror-Hotel“ in Osterfeld abgerissen. Seitdem dient das Gelände als Lkw-Wendeplatz. Das will die SPD ändern.
Jahrelang hat es für Schlagzeilen gesorgt, das Horror-Hotel an der Kapellenstraße in Osterfeld. Vor zwei Jahren wurde es abgerissen. Jetzt hat die SPD in der Bezirksvertretung Osterfeld das Grundstück zum Thema gemacht. Denn darauf wenden neuerdings Lkw. Und das will die SPD unbedingt stoppen.
Es handele sich doch um Naturschutzgebiet, erklärte SPD-Sprecherin Helga Grothe in der Bezirksvertretung. Aber da lag sie falsch. Es ist nicht einmal Landschaftsschutzgebiet, das wäre die nächstniedrigere (mittlere) von drei Schutzformen für Naturflächen. Laut dem Landschaftsplan für Oberhausen, der diese Dinge regelt, gehört das Grundstück „nur“ zum unbebauten Außenbereich. Dort dürfte das Hotel vermutlich nicht noch einmal gebaut werden. Für Lkw-Fahrten hat Außenbereich aber gar nichts zu bedeuten.
SPD irrt bei Naturschutzgebiet
Die Bezirksvertreter haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, den Wendekreis mit Hilfe von Sperren aus der Welt zu schaffen. Ob und wie das geht, müssen die Beamten im Rathaus nun prüfen.
Nach dem Abriss war die Idee aufgekommen, das Grundstück zum Mehr-Generationen-Park auszubauen. Die Idee kam vom Turnerbund Osterfeld, dem unmittelbaren Nachbarn an der Kapellenstraße. Der hat das Hotel in früheren Zeiten sogar als Vereinslokal genutzt.
Der Abriss hat fast 250.000 Euro gekostet
Seitdem das einst beliebte Ausflugsziel leer stand und zunehmend verfiel, bereitete es Kummer.
Freunde von Lost Places und Geisterjäger waren zwar fasziniert von der Ruine. Sogar Gruselgeschichten rankten sich darum. Aber auch Leute, die es vermüllt haben, ja sogar Brandstifter suchten es heim. Nach dem zweiten Feuer im November 2021 leiteten die Beamten im Rathaus den Abriss in die Wege – gegen den Willen des in Irland lebenden Eigentümers.
Aber das Verwaltungsgericht in Düsseldorf erklärten den Abriss wegen drohender Einsturzgefahr im Eilverfahren für rechtens. Deshalb konnte der Abrissbagger im April 2022 anrücken. Die Abrisskosten von rund 249.800 Euro hat das Rathaus vorgestreckt. Es wollte sie sich aber beim Eigentümer zurückholen.
Keine Auskünfte über den aktuellen Stand der Dinge
Ende 2022 ließ das Rathaus noch durchblicken, dass die Chancen dafür nicht gut stehen. Es gebe kein Abkommen zwischen Deutschland und Irland, wonach irische von deutschen Behörden beauftragt werden könnten, für sie von Deutschen in Irland Geld einzutreiben. Eine Alternative dazu wäre, das rund 1000 Quadratmeter großes Abrissgrundstück einzukassieren. Auf Fragen nach dem aktuellen Stand der Dinge heißt es jetzt aus dem Rathaus, man gebe wegen des Datenschutzes keinerlei Auskunft.