Oberhausen. Respekt vor Feuer ist wichtig, Angst hingegen kann hinderlich sein. So lernen Kinder mit den Eltern den richtigen Umgang mit Feuer.

Ein Lagerfeuer oder ein gemütlich knisternder Kamin ist für viele Kinder faszinierend. Nicht selten unterschätzen Kinder aber die Gefahren aus Unwissenheit über den korrekten Umgang mit Feuer. Spätestens wenn ein kleines Feuer außer Kontrolle gerät und die Flammen lodern, dürften die meisten Kinder eher in Schockstarre fallen als sich richtig zu verhalten. Um das zu ändern, hat die Melanchthon-Grundschule in Oberhausen-Königshardt eine Mottowoche zum Thema „Feuer und Flamme“ veranstaltet. Dabei wurde den Kindern nicht nur der richtige Umgang mit Feuer beigebracht, sondern auch erklärt, wie man einen Notruf absetzt und Erste Hilfe leistet. Ziel der Mottowoche war es, den Kindern die Angst vor Fehlern zu nehmen und Mut und Courage aufzubauen.

Am finalen Tag der Mottowoche gab es ein großes Schulfest mit vielen Aktionen rund um das Thema Feuer und Feuerwehr. Auch die Freiwillige Feuerwehr aus Oberhausen-Sterkrade und -Süd kamen mit zwei Feuerwehrautos, die die Kinder erkunden konnten. Außerdem war eine Hunderettungsstaffel zu Gast. Es zeigte sich: Je mehr die Kinder über das Thema Feuer und erste Hilfe lernten, desto weniger Angst hatten sie. Nun gilt es, das Erlernte im Alltag umzusetzen.

Das können Eltern tun, um den Kindern Ängste zu nehmen:

Mit den Kindern über Feuer sprechen

Ganz wichtig ist es, mit den Kindern über den Nutzen von Feuer, aber auch über die Gefahren zu sprechen. Die Kinder sollen ermutigt werden, zu handeln. Oft ist die Angst vor Fehlern im Ernstfall sehr groß. Diese kann den Kindern genommen werden, wenn man mit ihnen darüber spricht und das Thema sachlich einordnet. Denn Angst kann im Ernstfall hinderlich sein. „Feuer ist nicht nur schlecht. Wir brauchen Feuer, aber es hat natürlich auch schlechte Seiten. Das muss man den Kindern vermitteln“, unterrichteten die Grundschullehrerinnen ihre Schüler. In der Mottowoche lernten diese beispielsweise anhand von Experimenten, welche Materialien brennen und welche nicht. Ein erster Kontakt zum Thema Feuer und Feuerwehr ist wichtig, um erst gar keine Angst entstehen zu lassen.

Erste Berührungspunkte mit der Feuerwehr sind wichtig, um bei Kindern keine Ängste entstehen zu lassen. Ein Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen-Süd an der Melanchthon-Grundschule in Oberhausen Königshardt.
Erste Berührungspunkte mit der Feuerwehr sind wichtig, um bei Kindern keine Ängste entstehen zu lassen. Ein Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen-Süd an der Melanchthon-Grundschule in Oberhausen Königshardt. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Kinder für mutiges Verhalten loben

„Helfen ist nicht schwer, das kannst auch du“ lernten die Kinder in der Mottowoche. Viele Kinder haben oft Angst davor, etwas Falsches zu tun. Dabei ist viel wichtiger, dass überhaupt etwas gemacht wird. Genau dafür sollte man die Kinder loben, denn dann entsteht der Mut, sich auch zu trauen, im Notfall zu handeln. Grundlegend dafür ist es, dass Kinder informiert sind und wissen, wie sie im Ernstfall handeln sollen: „Unter welcher Nummer rufe ich bei der Feuerwehr an? Welche Fragen werden mir am Telefon gestellt? Wie verhalte ich mich, wenn es zu Hause brennt?“ All das sind Fragen, die man mit den Kindern durchgehen kann.

Üben, üben, üben

Und als letztes heißt es: „üben, üben, üben“. Ob die stabile Seitenlage oder die Nummern der Polizei und der Feuerwehr: Alles lässt sich gut in den Alltag integrieren und kann den Kindern spielerisch vermittelt werden. Wichtig ist es vor allem, darauf einzugehen, was passiert, wenn es tatsächlich zu Hause brennt. Denn dort halten sich die Kinder häufig auf. Doch nicht nur zu Hause kann fleißig geübt werden. Unterwegs, ob im Kino oder auf Indoor-Spielplätzen, kann man als Elternteil mit den Kids auf die Suche nach Notausgangsschildern gehen und den Kindern deren Funktion erklären.

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