Oberhausen. Seit wann sind Straßenbäume schlau? Seitdem es die Schwammstadt gibt. Oberhausen-Osterfeld gibt ein gutes Beispiel dafür.

Drei neue Straßenbäume sind jetzt in Oberhausen-Osterfeld gepflanzt worden. Das Besondere: Sie werden nach dem „Schwammstadt-Prinzip“ versorgt und schützen damit auf ausgeklügelte Weise die Stadt vor Flutgefahren.

Der dort speziell geschaffene Untergrund kann Regenwasser besonders gut zurückhalten und speichern. Die Bäume können daher in Trockenphasen länger mit Wasser versorgt werden. Die Kanalisation wird auf diese Weise vor allem nach starken Regenfällen entlastet. So beugt das System Überschwemmungen vor.

Bezirksbürgermeister Thomas Krey, Umweltdezernent Thomas Palotz und Arndt Böllhoff von den Servicebetrieben Oberhausen (SBO) waren jetzt vor Ort in Osterfeld präsent, um sich selbst ein Bild zu machen.

Zwei Säulen-Platanen und ein Spitz-Ahorn für die Osterfelder Mitte

Bei den neu gepflanzten Bäumen handelt es sich um zwei Säulen-Platanen und einen säulenförmigen Spitz-Ahorn. Sie ersetzen Bäume, die dort vor einigen Jahren entfernt werden mussten. Zwei Jungbäume stehen an der Gildenstraße, einer auf dem Marktplatz. Das eingesetzte Baumsubstrat versorgt sie besser mit Sauerstoff und Nährstoffen, das im Untergrund eingebaute Gitterkonstrukt (Wurzelkammersystem) schützt die Baumwurzeln zugleich vor Verdichtungen. Die Schatten spendenden Bäume helfen im Sommer, die besonders stark erhitzten Innenstadtbereiche zu kühlen.

Schwammstadt: Noch mehr Bäume sollen nach diesem Prinzip gepflanzt werden

Das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ fördert diese Neuanpflanzungen. Die Stadt Oberhausen hat daraus Mittel für die Innenstadtbereiche in Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld erhalten. In den folgenden Jahren sollen nach Möglichkeit noch mehr Bäume nach dem Schwammstadt-Prinzip gepflanzt werden.

In Oberhausen gilt dieses Thema als besonders dinglich, denn: Mit einem Anteil von 44 Prozent versiegelter Fläche liegt die Stadt bundesweit auf Platz 2 der am stärksten versiegelten Kommunen. Hier versickert also deutlich weniger Regenwasser im Boden als im übrigen Bundesgebiet. Die Überflutungs- und Wärmeinsel-Risiken sind in Oberhausen besonders groß.