Oberhausen. Ein 30-jähriger Oberhausener steht vor dem Landgericht. Immer wieder soll er Menschen bedrohen. Sogar einen Amoklauf soll er angekündigt haben.

Wegen einer ganzen Reihe von Straftaten steht ein 30-jähriger Oberhausener vor dem Landgericht Duisburg. Zwischen April 2022 und Mai 2023 soll er in Oberhausen bei verschiedenen Gelegenheiten Menschen wüst bedroht und beleidigt haben und sich gegen eine Festnahme zur Wehr gesetzt haben. Nun droht ihm die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Die einzige Tat, bei der ein Mensch körperlich geschädigt wurde, war der Tritt gegen das Schienbein eines Polizisten. Doch Verwandte wie völlig fremde Personen soll der Beschuldigte durch Drohungen in Angst und Schrecken versetzt haben. Ein medizinischer Sachverständiger wird am Ende des bis Ende November auf drei Tage angesetzten Prozesses darüber befinden müssen, ob die Gefahr besteht, dass der psychisch erkrankte 30-Jährige Drohungen in die Tat umsetzen könnte und er deshalb zum Schutz der Allgemeinheit untergebracht werden muss.

Hüpfsprünge auf der Nohlstraße

Seine eigene Mutter soll der Beschuldigte mehrfach als „Schlampe“ und „Hure“ beschimpft haben. Und er soll ihr Gewalt angedroht haben, weil der Teufel ihm das befehle. Bei einem durch ihn selbst verursachten Polizeieinsatz soll der 30-Jährige am 5. Juni 2022 an der Nohlstraße den Beamten mit dem Tod gedroht haben. „Ich mache was ich will“, soll er geschrien haben und auf einem Parkplatz herum gehüpft sein.

Weil er glaubte, dass ein Busfahrer ihn ignorierte, soll der Beschuldigte den Mann im September 2022 am Hans-Sachs-Kolleg als „Bastard“ beschimpft und vor den Bus geschlagen haben. Nur fünf Tage später soll er einen weiteren Busfahrer beleidigt haben, nachdem der ihn darauf aufmerksam machte, dass im Fahrzeug ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen sei. Als die Polizei anrückte, soll er die Beamten als „Witzfiguren“ und „Rassisten“ beschimpft und Widerstand geleistet haben.

Amoklauf in Klinik angedroht

2023 war der 30-Jährige schon einmal vorübergehend in der geschlossenen Abteilung des St. Josef Klinikums gelandet. Er flüchtete, musste von der Polizei zurück gebracht werden. Im Mai dieses Jahres soll er auf der Station angerufen und einen Amoklauf angekündigt haben.

Der Beschuldigte schwieg zu Prozessbeginn zu all dem. Unter Tränen berichtete seine Mutter, dass ihr Sohn schon als Jugendlicher Drogen konsumiert habe. In den letzten zwei Jahren habe er sich zunehmend seltsam benommen. „Mehr als einmal hat er mir Möbel zerschlagen“, berichtete die 57-Jährige. „Ich habe versucht, ihn dazu zu bewegen, einen Arzt aufzusuchen, aber er wollte das nicht. Was sollte ich denn machen? Ich wollte meinem Kind doch nur helfen “, so die Frau.