Oberhausen. Eine gute Arzt-Behandlung hängt in Angola von Geld und Wohnort ab. Oft springen Medizinmänner ein – doch das reicht nicht. Nun hilft Oberhausen.
Das Friedensdorf hat Mitte Oktober seinen 73. Angola-Hilfseinsatz beendet. 16 angolanische Kinder wurden zurück geflogen, nachdem sie dringend nötige medizinische Hilfe bekommen hatten. Mit an Bord waren auch drei Vertreterinnen der Partnerorganisation „Kimbo Liombembwa“, die eine Woche zuvor 14 verletzte Kinder auf dem Weg ins Friedensdorf begleiteten.
Eines der Kinder, die jetzt im Friedensdorf Oberhausen behandelt werden, ist Branca. Die Zwölfjährige leidet an einer schweren Knochenhautentzündung. Ihre Oberschenkel sind großflächig von der Krankheit gezeichnet, die sich bereits bis zu ihrer Hüfte ausgebreitet hat. Ihre Haut an den Beinen ist von schmerzhaften Fisteln und von Narben übersät. In Angola bekommt sie nicht genug Hilfe. Darum ist sie jetzt im Friedensdorf.
Eltern müssen bis in die Hauptstadt von Angola reisen
Branca ist beispielhaft für das, was in Angola schlecht läuft. „Die Lebensbedingungen in Angola sind vielfältig, doch viele Kinder haben nicht das Glück wohlhabender Eltern, die sich eine medizinische Behandlung für sich oder ihre Kinder leisten können“, erklärt Dr. Servelina, Kinderärztin bei „Kimbo Liombembwa“ während ihres Besuchs im Friedensdorf. „Gerade in ländlichen Gebieten, in denen Krankenhäuser weit entfernt und finanzielle Mittel knapp sind, sind Familien oft auf sich allein gestellt.“
Die Eltern müssen weite Reise in die Hauptstadt Luanda auf sich nehmen, um eine angemessene Behandlung für die Kinder zu bekommen. „Familien wenden sich mit kleineren Wunden oft an sogenannte Medizinmänner im Dorf, statt geschulte Ärzte aufzusuchen“, sagt Dr. Servelina. In der Folge führt die unzureichende ärztliche Versorgung selbst kleinerer Verletzungen zu Komplikationen, die ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
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