Oberhausen. Freizeitpark Karls Erlebnisdorf könnte nach einigen Hürden doch zum Centro Oberhausen ziehen. Im Rathaus peilt man schon das Eröffnungsjahr an.

Am Centro Oberhausen könnten sich schon im kommenden Jahr die Bagger drehen, um im derzeit leerstehenden Centro-Park einen neuen Familien-Freizeitpark hochzuziehen: Die Zeichen, dass „Karls Erlebnisdorf“ nun doch ins Ruhrgebiet kommt, stehen gut.

Ursprünglich wollte das Unternehmen, das vor allem im Nordosten Deutschlands mehrere bei Familien wahnsinnig beliebte Freizeitparks betreibt, 2023 den Standort Centro eröffnen. Doch dann wurde es still um die ambitionierten Pläne. Sorgen wurden laut, dass der Traum vom Freizeitpark längst geplatzt sei. Doch danach sieht es derzeit ganz und gar nicht aus. Auf Nachfrage unserer Redaktion peilt Oberhausens Planungsdezernent Thomas Palotz, wenn auch vorsichtig, einen Eröffnungstermin 2025 an.

Leckerschmecker: die Bonbon-Manufaktur und -Verkaufshalle in Karls Erlebnisdorf am Standort Rövershagen. Welche Angebote es in Karls Erlebnisdorf am Centro Oberhausen geben wird, steht noch nicht fest.
Leckerschmecker: die Bonbon-Manufaktur und -Verkaufshalle in Karls Erlebnisdorf am Standort Rövershagen. Welche Angebote es in Karls Erlebnisdorf am Centro Oberhausen geben wird, steht noch nicht fest. © Karls Erlebnisdorf | Karls Erlebnisdorf

Ins Stocken geraten waren die Pläne wegen „planerischer Hürden“. Nähere Details nennt Palotz nicht. Aber diese Hürden seien nun aus dem Weg geräumt und Karls Erlebnisdorf habe in Gesprächen mit ihm bekräftigt, nach wie vor „großes Interesse“ am Standort Oberhausen zu haben. „Ich bin guter Dinge, dass das bis 2025 klappt“, sagt Thomas Palotz.

Was ist das Konzept von Karls Erlebnisdorf?

Karls Erlebnisdorf hat ein ganz besonderes Konzept: In den bisherigen Parks gibt es Fahrgeschäfte wie in üblichen Freizeitparks auch. Dazu gibt es aber auch Bauerngeschäfte, Werkstätten und Handwerks-Manufakturen, in denen zum Beispiel Bonbons und Marmeladen gekocht werden. An einzelnen Standorten gibt es Streichelzoos oder Ponyreiten. >>> Zum vorherigen Bericht: Centro-Manager bittet Fans von Karls Erlebnis-Dorf um Geduld

Haupt-Standort der Erlebnisdörfer ist Rövershagen bei Rostock. Dort gibt es unter anderem eine Traktorbahn, eine Erdbeer-Raupenbahn, das Flug-Karussell „Majas wilde Schwestern“ mit Gondeln in Bienenform oder auch den Melker-Turm für den Kick mit dem freien Fall. Die Attraktionen variieren von Park zu Park. Verbindendes Element sind die verniedlichten Namen für die einzelnen Fahrgeschäfte – von der Beerchen-Schleuder über die fliegende Kaffeetafel bis zum Marmeladenglas-Karussell.

Und ab geht der wilde Flug mit dem Karussell „Majas wilde Schwestern“ in Karls Erlebnisdorf Rövershagen bei Rostock.
Und ab geht der wilde Flug mit dem Karussell „Majas wilde Schwestern“ in Karls Erlebnisdorf Rövershagen bei Rostock. © Karls Erlebnisdorf | Karls Erlebnisdorf

Was Familien in Oberhausen erwarten dürfen, ist noch völlig unklar. Das Unternehmen hält sich derzeit sehr bedeckt. Auf eine Anfrage unserer Redaktion „können wir bedauerlicherweise keine direkte Rückmeldung geben“, heißt es von der Marketing-Abteilung des Unternehmens. Allerdings verbunden mit der Bitte, es in vier Wochen noch einmal zu versuchen. Eine Absage an die Pläne klingt anders. >>> Centro Oberhausen: Restaurants, Geschäfte und Öffnungszeiten

Kostet Karls Erlebnisdorf am Centro Oberhausen Eintritt?

Die Geschichte von Karls Erlebnisdörfern

Auf der Internetseite der Erlebnisdörfer – www.karls.de – gibt das Unternehmen einen Einblick in die Firmengeschichte: Alles begann demnach 1921. „Es war das Jahr, in dem der Großvater des heutigen Inhabers von Karls Erlebnisdörfern, Karl, in einem kleinen Dorf im Norden Mecklenburgs einen Gemüsehof kaufte.“ Wenige Jahre später sei Opa Karl dann „auf die Erdbeere gekommen“. Er wurde einer der ersten großen Zulieferer der Bad Schwartauer Marmeladenfabrik.

Kurz nach der Wende gründete sein Sohn Robert Dahl nahe Rostock einen eigenen Erdbeeranbaubetrieb. „Das Geschäft florierte und Robert Dahl wurde kreativ. So lud kurz darauf ein großer Bauernmarkt Gäste zum ländlichen Shopping ein, wieder ein paar Jahre später folgten die ersten Attraktionen. Das erste Karls Erlebnisdorf war geboren – anno 2001.“

Auch das Preis-Konzept von Karls Erlebnisdorf weicht von üblichen Freizeitparks, für die man in der Regel einen einmaligen Eintrittspreis bezahlt und dann freie Fahrt für die Karussells hat, ab: Der Eintritt in die bislang bestehenden Erlebnisdörfer ist gratis. Für die Nutzung der Fahrgeschäfte muss man dann allerdings bezahlen. Für den Beerchen-Autoscooter in Elstal bei Berlin laut Internetseite derzeit zum Beispiel 2,50 Euro. Für eine Traktorfahrt in Rövershagen werden 3 Euro pro Person fällig. Und für eine Fahrt mit der Erdbeer-Raupenbahn in Koserow auf Usedom 3,50 Euro. Allerdings können Besucher auch Tageskarten nutzen, die Preise variieren je nach Standort und dortigem Angebot. So kostet die Tageskarte für den Park in Koserow 12 Euro, in Rövershagen und Elstal dagegen 20 Euro. Eine Abo-Jahreskarte gibt’s ab 3 Euro im Monat. Es ist anzunehmen, dass das Preis-Konzept in Oberhausen ähnlich gestaltet wird, doch offizielle Informationen gibt es auch hierzu nicht.