Oberhausen. Der Altmarkt in Alt-Oberhausen soll sich zum Kulturtreffpunkt in grüner Stadtumgebung wandeln. So sehen die Pläne für seine Auffrischung aus.
Bislang hat das Brückenschlag-Projekt kaum ein prominentes, wirklich sichtbares Zeichen der Stadterneuerung gesetzt. Dabei war dieses seit 2020 laufende Förderprogramm eigentlich genau dafür vorgesehen. Der Stillstand könnte bald beendet sein, der Brückenschlag könnte endlich ein markantes Zeichen setzen: Denn mit dem Altmarkt rückt der zentrale Platz von Alt-Oberhausen nun in den Blick. Die Politik kann in diesem Herbst die Weichen für eine Aufwertung stellen.
Ein Planungsbüro hat einen Vorentwurf dazu erstellt, der jetzt dem Umwelt- und dem Planungsausschuss sowie der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen vorliegt. Der Altmarkt, im Juni 1859 eröffnet, ist ja vor allem ein Ort der Gastronomie und der Versammlungen unter freiem Himmel. Diese bestehenden Funktionen sollen erhalten bleiben, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Gleiches gelte für den prägenden Baumbestand, der dem Platz einen räumlichen Rahmen gebe. Und natürlich wird weiterhin die 1876 aufgestellte Siegessäule mit Friedensgöttin über das Geschehen auf dem markanten Innenstadt-Areal wachen.
Auf grünen Inseln sollen Gräser und Stauden sprießen
Spezielle Einzelmaßnahmen sollen nun aber dafür sorgen, dass der Altmarkt ein besseres Mikroklima erhält und sich zeitgemäßer und freundlicher präsentiert. So sollen Teile des Pflasters entnommen und die Oberfläche teils entsiegelt werden. Eine wassergebundene Wegedecke statt der Pflastersteine wird sich unter den Baumreihen erstrecken. >>>Auch interessant zum Thema Stadtzukunft:Planer entwerfen eine neue Skyline für Oberhausen
Schmucke Beete entlang der Bäume sollen künftig den Platz begrünen: rechteckige Pflanzflächen, die sich teils längs, teils quer sowie meist über zwei Baumscheiben erstrecken. Auf diesen grünen Inseln sollen Gräser und Stauden sprießen und den Innenstadt-Passanten ein ganzjährig ansprechendes Bild bescheren.
Wochenmarkt und Weihnachtsmarkt sollen bleiben
Grundsätzliches Ziel des Entwurfs sei eine Revitalisierung des Altmarkts. Das machte Dezernent Thomas Palotz im Umweltausschuss deutlich: mehr Aufenthaltsqualität und weniger Flächenversiegelung, wobei die Planer die wichtige gastronomische Funktion des Platzes keineswegs vergessen haben. So soll im südlichen Bereich ein großes Gastronomie-Deck angelegt werden, das die bestehende Außengastronomie, die ja durch das Gdanska geprägt wird, ergänzt. Dieser spezielle Bereich soll den Platz beleben und zeitweise als Bühne genutzt werden: Konzerte und Unterhaltungs-Events werden hier zu sehen sein. Sowohl der zuletzt immer weiter geschrumpfte Wochenmarkt als auch der Weihnachtsmarkt sollen künftig rund um die Siegessäule weiter eine Heimat finden.
Auf Höhe des Jobcenters eine Wendeanlage für Autos
Was ist mit dem viel kritisierten Autoverkehr? In diese Debatte hatte sich jüngst zum Beispiel die SPD eingeschaltet und dabei wichtige Vorschläge gemacht, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt: Es wird nun geprüft, ob die Gutenbergstraße in Höhe des Altmarkts abgebunden werden kann, um so den Durchfahrtsverkehr am Altmarkt zu reduzieren. Der Vorentwurf für die Zukunft des Platzes sieht etwa auf Höhe des Jobcenters von Süden kommend eine Wendeanlage vor, so dass keine Durchfahrt in Richtung Altmarkt/Marktstraße mehr möglich ist. Die Autos werden zudem von der Straße Altmarkt komplett verbannt, so dass am Gdanska im Sommer ein ungestörter Open-Air-Kulturgenuss möglich ist. Diese Perspektive wird vor allem Gdanska-Chef Czeslaw Golebiewski und seine vielen Gäste freuen. Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind dort ja schon geschaffen worden.
Am Mittwoch, 18. Oktober, hat der Umweltausschuss das Projekt – ohne Votum – positiv vorberaten. Am 25. Oktober diskutiert die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen die Altmarkt-Aufwertung.
Stadtrat entscheidet im November über das Projekt
Nach den Ausschuss-Beratungen hat der Stadtrat im November das entscheidende Wort. Für die Altmarkt-Aufwertung sind Kosten von 730.000 Euro veranschlagt, die mit 584.000 Euro zu 80 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land getragen werden sollen. 20 Prozent der Kosten hat die Stadt zu bezahlen.
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