Oberhausen. Das Solebad des Revierparks Vonderort soll endlich saniert werden. Der Entwurf für die neue Gebäudehülle wirkt überraschend futuristisch.
Nach vier Jahren des Stillstands soll neue Bewegung in ein Thema kommen, das für das Wohlbefinden und die Gesundheit zahlreicher Menschen in Oberhausen und Umgebung wichtig ist: Das Solebad des Revierparks Vonderort soll endlich saniert werden.
Die Fachleute im Oberhausener Rathaus haben nach eigenen Angaben umfangreiche Prüfungen vorgenommen. Sie favorisieren jetzt keinen Neubau mehr. Dieser Plan werde „derzeitig nicht weiterverfolgt“, heißt es. Dafür rückt nun eine Sanierung weitestgehend im Bestand in den Blick: Lediglich eine solche tiefgreifende Bestandssanierung mit Erweiterung komme in Frage. Bei dieser Sanierungs-Variante werde der Betonkeller als Technikkeller erhalten, was eine wichtige Kostenersparnis darstelle. Die Gebäudehülle und das Dach müssten allerdings wegen der gestiegenen energetischen Anforderungen neu errichtet werden.
Als Energiequelle ist eine große Photovoltaikanlage vorgesehen
Das generalsanierte Gebäude soll künftig mit Hilfe von Wärmepumpen beheizt werden. Die erheblichen Warmwassermengen für die Becken und das Duschwasser sollen ebenfalls mittels Wärmepumpen gewonnen werden. Als Energiequelle ist eine große Photovoltaikanlage (PV) vorgesehen, die auf dem gesamten Dach und dem benachbarten Parkplatz als mit PV überdachter Parkraum entstehen soll.
Die Planer im Rathaus wissen um die hohen Millionenkosten, die so ein Projekt verschlingen wird: Sie setzen auf Fördermittel und haben dafür bereits das passende Programm entdeckt. Im Juli 2023 sei der Projektaufruf des neuen Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ erfolgt. Dieses Programm fördere Investitionen der Städte in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit besonderer regionaler und überregionaler Bedeutung.
Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2022 hatte die Stadt Oberhausen einen Förderantrag für die Vonderort-Sanierung gestellt. Damals ging es allerdings um einen Neubau. Dieser Förderantrag scheiterte – nun also stattdessen die Idee einer Bestandssanierung, bei der „das Angebot des gegenüber dem Solebad liegenden Freizeithauses integriert werden soll“, wie es heißt.
Projekt soll Maßstäbe für die Naherholung der Zukunft setzen
Als Vonderort vor fast 48 Jahren seinen Betrieb aufnahm, habe dieses Erholungsangebot als Vorzeigeprojekt für tausende Menschen im westlichen Ruhrgebiet gegolten, heißt es aus dem Rathaus. Nun soll eine passgenaue Sanierung diese Tradition aufgreifen und dabei in Sachen Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Barrierefreiheit „Maßstäbe für die Naherholung der Zukunft“ setzen.
In jüngster Zeit haben die Sanierung des Freibads und die sehr gut angenommenen neuen Außen-Angebote für Sport- und Bewegung für neue Attraktivität von Vonderort gesorgt. Die Planer im Rathaus sind sich sicher: „Die nun geplante Sanierung des Solebads wird langfristig das Freizeit- und Erholungsangebot der umliegenden Bevölkerung sichern sowie den Zielen des Klimaschutzes Rechnung tragen.“
Mehrere Projektpartner beteiligt – ein Gebäudentwurf ist bereits erstellt
Als Projektbeteiligte arbeiten die Städte Oberhausen und Bottrop sowie der Regionalverband Ruhr (RVR) zusammen, um die angestrebte Sanierung auf den Weg zu bringen. Bauherrin ist dabei die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR). Ein Gebäudeentwurf ist bereits von einer niederländischen Firma und einem Aachener Ingenieurbüro erstellt worden. Den Förderantrag muss allerdings die Stadt Oberhausen stellen.
Nachdem der Stadtrat in seiner September-Sitzung das Projekt beschlossen hat, geht Oberhausen davon aus, dass die anderen am Revierpark Vonderort beteiligten Gesellschafter (RVR zu 50 Prozent; die Stadt Bottrop mit einem Anteil von 20 Prozent) jeweils ihren entsprechenden Eigenanteil tragen.
Die aktuelle Kostenschätzung geht für die Sanierung des Solebads im Revierpark Vonderort mit Erweiterung von Kosten in Höhe von 18,5 Millionen Euro netto aus. Für den bis 2022 angestrebten Neubau wären mindestens 26 Millionen Euro fällig gewesen. Die maximal zu erwartende Förderung beträgt sechs Millionen Euro. Also wäre von der Stadt Oberhausen (nach Abzug der Eigenanteile der beiden anderen Gesellschafter RVR und Stadt Bottrop) ein Eigenanteil in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro netto zu leisten.