Oberhausen. Claudia Roth prämiert Oberhausens innerstädtischen Filmpalast: Und der zeigt sich auch in der aktuellen Kinowoche der hohen Auszeichnung würdig.

Im beschaulichen Ludwigslust – und dort im einzigen Kino im Umkreis von 35 Kilometern – durfte Petra Rockenfeller in dieser Woche wieder eine hohe cineastische Auszeichnung entgegennehmen: Für das beste Kinder- und Jugendprogramm 2022 überreichte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an die Theaterleiterin der Lichtburg. Doris Jansen von der Jury verglich die Leistung des Teams in Oberhausens innerstädtischem Filmpalast in ihrer Laudatio mit einer „kleinen Film- und Medien-Hochschule für Kinder und Jugendliche“.

In ihrem persönlichen Glückwunsch an Petra Rockenfeller sagte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, so Claudia Roths offizieller Titel: „Du feierst täglich die Magie des Kinos mit deinen jungen Gästen.“ Ausdrücklich würdigte sie auch das „nachhaltige Engagement in Gremien und Verbänden“ der Oberhausenerin. Im Kino-Alltag heißt das: Die Lichtburg entdeckt (anders als die meisten Multiplexe) zwischen Animationsfilmen für die Kleinsten und Teenie-Action auch immer wieder schöne Filmkunst für die „mittleren“ Jugendlichen.

Im „Luna“-Filmtheater in Ludwigslust überreichte Claudia Roth als Staatsministerin für Kultur und Medien den Kinoprogrammpreis an Petra Rockenfeller für das beste Kinder- und Jugendprogramm.
Im „Luna“-Filmtheater in Ludwigslust überreichte Claudia Roth als Staatsministerin für Kultur und Medien den Kinoprogrammpreis an Petra Rockenfeller für das beste Kinder- und Jugendprogramm. © dpa | Markus Scholz

In der aktuellen Kinowoche gilt das für „Der Sommer, als ich fliegen lernte“: Mit ihren zwölf Jahren wünscht sich Sofia nichts sehnlicher als den Sommer zusammen mit ihren Freunden beim Camping zu verbringen. Stattdessen muss sie zusammen mit ihrer Oma ihre Großtante Luce besuchen, die auf der Insel Hvar vor der Küste Kroatiens lebt. Für Sofia der ausgemachte Alptraum: Nicht nur, dass sie dort außer der eigenen Familie niemanden kennt, es gibt nicht mal funktionierendes Internet. Doch ehe sie sich’s versieht, erlebt sie ihren ersten Kuss.

Special Agent Dale Cooper ermittelt wieder

Eine, wenn man so will, „Romanze“ düsterster Art präsentiert sich im Filmprogramm für Erwachsene als Wiederentdeckung der Woche: In ihrer Reihe „Best of Cinema“ zeigt die Lichtburg nur am Dienstag, 5. September, um 18 Uhr David Lynchs „Twin Peaks“-Spielfilm von 1991. In Dear Meadow wird die Leiche einer 17-jährigen Prostituierten gefunden. Die FBI-Agenten Desmond und Stanley ermitteln. Doch die Bewohner der Kleinstadt benehmen sich merkwürdig. Als Desmond spurlos verschwindet, wird Special Agent Dale Cooper hinzugezogen.

Die gut zweistündige Vorgeschichte zur Kultserie „Twin Peaks“ (1990/91) zeigt die letzten sieben Tage im Leben von Laura Palmer. Filmkomponist Angelo Badalamenti sammelte für seine genialischen Streicher-Einsätze Auszeichnungen en gros. Neben den aus der Serie bekannten Darstellern glänzt bis in kleine Nebenrollen ein Staraufgebot, angeführt von David Bowie und Kiefer Sutherland bis zu Harry Dean Stanton und Chris Isaak.