Oberhausen. Der Bund der Steuerzahler hat die Müll- und Abwassergebühren der Städte in NRW miteinander verglichen. So schneidet Oberhausen ab.

Alle Jahre wieder vergleicht der Bund der Steuerzahler die Höhe von Müll- und Abwassergebühren der knapp 400 Städte und Gemeinden in NRW. Was so manchen erstaunen mag: Die Abgaben für die Bürger in Oberhausen liegen jeweils niedriger als im Landesdurchschnitt.

Der NRW-Steuerzahlerbund teilt in seinem Müllgebühren-Vergleich die Kommunen in drei Gruppen ein: diejenigen mit wöchentlicher, vierzehntägiger und vierwöchiger Leerung. Als Basis dienen die Kosten einer 120-Liter-Abfalltonne. Darüber hinaus berücksichtigen die Fachleute die Ausgaben für die Entsorgung des Biomülls.

Müllgebühr etwa 38 Euro günstiger als im Landesdurchschnitt

Der Oberhausener Bürger kommt danach bei 14-täglicher Leerung auf eine Gesamtgebühr von 251,97 Euro im Jahr, die sich wie folgt aufteilen: 143,98 Euro für den Restmüll und 107,99 Euro für Bioabfall (120-Liter-Tonne). Damit sind die Abgaben jährlich etwa 38 Euro geringer als im Durchschnitt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Der beträgt nach den Berechnungen des Steuerzahlerbundes 289 Euro.

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Gleichwohl liegt Oberhausen deutlich über der preiswertesten Stadt in NRW. Die Haushalte in Kaarst zahlen nur 170,44 Euro insgesamt – statt 252 Euro wie die Oberhausener. Mehr als drei Mal so teuer ist es hingegen in Selm (Kreis Unna). Die Stadt bittet die Bürger dort mit 522,60 Euro im Jahr zur Kasse. Etwas günstiger als in Oberhausen kommen die Einwohner der Nachbarstadt Duisburg davon: Sie zahlen 195,40 Euro (150,32 Restmüll und 45,08 Bio).

Oberhausen, so merken die Experten an, ist ein Beispiel dafür, dass die Entsorgung von Hausmüll in einer Müllverbrennungsanlage nicht zwingend auch die Gebühren in die Höhe treiben muss. Im Kreis Soest sind nämlich die Entsorgungskosten deutlich, genauer gesagt um 20 Prozent gestiegen, weil die Anlagen dort stark aufgelastet sind – und die Preise für die Verbrennung deshalb nach oben getrieben wurden.

Nachbar Mülheim ist deutlich teurer

Anders verhält es sich in Mülheim. Die Haushalte zahlen 395,53 Euro für den Restmüll, Bioabfall mit eingerechnet. Allerdings wird in der Nachbarstadt der Restmüll wöchentlich abgeholt. Um das Klima und den Geldbeutel der Bürger zu schonen, appelliert der Steuerzahlerbund, dass Mülheim und die weiteren Städte, die nur eine wöchentliche Leerung anbieten, auf einen 14-tägigen Rhythmus umstellen. Gemeint sind vor allem die Städte Köln, Düsseldorf, Essen, Bottrop, Gelsenkirchen, Wuppertal und Langenfeld.

Die Gebühr fürs Abwasser liegt in Oberhausen niedriger als im Landesdurchschnitt.
Die Gebühr fürs Abwasser liegt in Oberhausen niedriger als im Landesdurchschnitt. © Shutterstock/Photo Win1 | Photo Win1

Etwa 704 Euro als Abwassergebühr

Wie beim Müll ist Oberhausen auch beim Abwasser preiswerter als der Landesdurschnitt. Der Steuerzahlerbund geht von einem Musterhaushalt mit vier Personen aus, die 200 Kubikmeter Frischwasser im Jahr verbrauchen und eine vollversiegelte Fläche von 130 Quadratmeter vorhalten. Der zahlt in diesem Jahr 704,80 Euro, etwa zwei Prozent weniger als noch 2022. NRW-weit liegt das Mittel bei 755 Euro.

In Monschau allerdings entrichten die Bürger mit 1434,40 Euro annähernd doppelt so viel Geld für die gleiche Dienstleistung, den Abtransport ihres verbrauchten Wassers. Dass es auch deutlich günstiger geht, zeigt die Stadt Reken mit 287,10 Euro. Nachbar Duisburg liegt mit 700,50 Euro nahezu gleichauf mit Oberhausen. Auf ähnlicher Höhe bewegt sich Mülheim: Hier sind es 728,30 Euro.