Oberhausen/Bochum/Dortmund/Duisburg. Bei einem Musikfestival in der Turbinenhalle wird ein Bochumer schwer verletzt. Opfer ist ein Ex-Freund der Schwester des mutmaßlichen Täters.

Anfang Februar dieses Jahres kommt es in der Turbinenhalle am Rande eines Musikfestivals mit türkischen Sängern und DJs zu einer blutigen Auseinandersetzung: Ein damals 28-jähriger Bochumer wird mit einem Messer attackiert. Von hinten sticht der Täter heftig in den Hals- und Nackenbereich zu. Das Opfer erleidet eine 20 bis 25 Zentimeter lange und 2,5 Zentimeter tiefe Schnittwunde, muss später im Krankenhaus notoperiert werden. Sein Leben wird gerettet. Am kommenden Dienstag beginnt im holzvertäfelten Saal 201 des Duisburger Landgerichts der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter: einen heute 30-jährigen türkischen Staatsbürger aus Dortmund. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann einen mutmaßlichen Mord vor. Das Opfer sei zum Tatzeitpunkt arg- und wehrlos gewesen.

Offen bis zum Prozess ist bislang das Motiv der Tat geblieben. Inzwischen ist allerdings klar. Das Opfer und der mutmaßliche Täter kannten sich schon im Vorfeld. Der Bochumer war ein Ex-Freund der Schwester des Dortmunders. Die weiteren Hintergründe der Tat wird aber wohl erst die Verhandlung in Duisburg erhellen.

Verdächtiger fünf Tage nach der Tat in Dortmund festgenommen

Auf die Spur des Tatverdächtigen führten die Ermittlungen schnell, freiwillig gestellt hatte er sich allerdings nicht. Die Polizei hatte ihn an seiner Wohnanschrift zunächst nicht antreffen können, nachdem ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt worden war. Fünf Tage nach der Tat konnte er dann doch in der Westfalenmetropole festgenommen werden. Nach ihm war auch mit verdeckten Maßnahmen gesucht worden, sagte im Februar ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Duisburg. Da war das Opfer glücklicherweise schon auf dem Weg der Besserung. Der 30-Jährige sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.

Auf die Spur des Tatverdächtigen war die Polizei schnell gekommen.
Auf die Spur des Tatverdächtigen war die Polizei schnell gekommen. © Justin Brosch (Archiv)

Es könnte ein schneller Prozess werden. Das Landgericht hat zunächst nur drei Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte schon am 24. August fallen. Beim Auftakt am 8. August soll nicht nur die Anklage verlesen werden. Es sind bereits acht Zeugen geladen, darunter drei Polizisten, eine Ärztin und eine Gutachterin. Das Gericht will beim ersten Prozesstag auch gleich das Opfer der Attacke befragen.