Oberhausen. In Oberhausen stellen sich spezielle Herausforderungen beim Klimaschutz. Ein kostenloses Angebot soll helfen, die Stadt zukunftssicher zu machen.

  • Unter dem Titel „Klimahausen“ – angelehnt an „Oberhausen“ – finden von September 2023 bis Juli 2024 sechs kostenlose Veranstaltungen statt.
  • Bei allen Veranstaltungen soll das Hauptaugenmerk auf den besonderen Herausforderungen in Oberhausen und der Region liegen.
  • Auf dem Programm steht ein Mix aus informativen Vorträgen und Diskussionen, um letztlich die Frage zu beantworten: Was kann ich tun?

Welche Solaranlage passt zu meinem Haus? Wie schütze ich meine Immobilie vor Hitze und Starkregen? Der Klimawandel bringt viele Fragen mit sich. In Oberhausen gibt es nun ein kostenloses Angebot für alle, die sich und ihre Umwelt vor den Folgen des Klimawandels schützen wollen. Der Fokus liegt dabei auf den Herausforderungen, die sich speziell in Oberhausen stellen.

Jede Stadt und jede Region ist anders vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen. In manchen Orten ist die Hitze die größte Sorge, andere haben ein großes Risiko für Überschwemmungen. Um sich mit den Problemen zu befassen, die speziell in Oberhausen bereits auftreten und sich noch verschlimmern können, haben die Volkshochschule (VHS), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Verbraucherzentrale und das Fraunhofer Institut UMSICHT die Veranstaltungsreihe „Klimahausen“ aufgesetzt.

Klimahausen: Teilnehmer erhalten Tipps zu Stecker-Solargeräten

Unter dem Titel „Klimahausen“ – angelehnt an „Oberhausen“ – finden von September 2023 bis Juli 2024 sechs kostenlose Veranstaltungen statt. Auf dem Programm steht ein Mix aus informativen Vorträgen und Diskussionen, um letztlich die Frage zu beantworten: Was kann ich tun? „Wir wollen die Menschen und Institutionen zusammenbringen, die sich für die Themen interessieren“, erklärt Martina Zbick, Energieberaterin bei der Oberhausener Verbraucherzentrale.

Haben sich für „Klimahausen“ zusammengetan (v. l.): Matthias Ruschke (VHS), Martina Zbick (Verbraucherzentrale Oberhausen), Boris Dresen (Fraunhofer Institut UMSICHT) und Norbert Axt (BUND).
Haben sich für „Klimahausen“ zusammengetan (v. l.): Matthias Ruschke (VHS), Martina Zbick (Verbraucherzentrale Oberhausen), Boris Dresen (Fraunhofer Institut UMSICHT) und Norbert Axt (BUND). © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Sie selbst gibt Bürgerinnen und Bürgern zum Beispiel am 8. November Tipps zu Stecker-Solargeräten. „In Oberhausen gibt es viele Mehrfamilienhäuser, für die sich große Solaranlagen schwer realisieren lassen“, weiß die Fachfrau. Stecker-Solargeräte könnten eine Alternative sein. Am 8. November geht es von 18 bis 19.30 Uhr darum, wie die Geräte funktionieren, wie viel Strom damit erzeugt werden kann und welche Rahmenbedingungen es gibt. Auch Menschen, die bereits ein Stecker-Solargerät besitzen, sind eingeladen zu kommen. Die Teilnehmenden können sich austauschen und gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren.

Was sind die besonderen Herausforderungen für Oberhausen?

Bei allen Veranstaltungen soll das Hauptaugenmerk auf den besonderen Herausforderungen in Oberhausen und der Region liegen. „Oberhausen hinkt in vielem hinterher“, bedauert Norbert Axt vom BUND. „Ideen, die man für ein klimaneutrales Oberhausen braucht, die gibt es.“ Man müsse aber endlich „zu Potte“ kommen, findet der Grünenpolitiker. Gerade bei den aktuell hohen Temperaturen werde deutlich, dass die Oberhausener Innenstadt „einfach nur heiß“ sei. Es gebe zu wenig grüne Fassaden und noch immer zu viele Schottergärten. „Was da an Chancen vertan wird, Hitzeinseln zu beseitigen“, sagt Axt. Um gegenzusteuern, informiert der BUND am 13. März 2024 über klimafreundliche Grün- und Gartengestaltung.

Am 10. Januar 2024 geht es um das Thema Mobilität – ein Dauerärgernis in Oberhausen. Mehrere Gesprächspartner, darunter auch Boris Dresen vom Fraunhofer Institut UMSICHT sprechen darüber, wie der ÖPNV verbessert werden könnte, welche Herausforderungen es in der Stadt für Radfahrerinnen und Fußgänger gibt, und über Car-Sharing-Angebote.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos

Weitere Themen sind: „Lebenswerte Stadt im Klimawandel“ (Auftaktveranstaltung am 13. September, 18 bis 19.30 Uhr), „Das klimarobuste Haus“ (8. Mai 2024, gleiche Uhrzeit) und „Helfen uns neue Technologien beim Klimaschutz?“ (3. Juli 2024). Sollte die Reihe in Oberhausen auf großes Interesse stoßen, soll es eine Fortsetzung geben. „Es gibt noch viele Themenideen“, sagt Boris Dresen. Auch aus Sicht der VHS besteht „die feste Absicht“, das Format weiterzuführen, betont Matthias Ruschke.

Die Veranstaltungen zu „Klimahausen“ finden alle zwei Monate immer am zweiten Mittwoch im Monat statt (außer einmal in den Sommerferien 2024, da ist es der erste Mittwoch im Juli). Die Termine stehen allen offen und sind kostenlos. „Das war uns wichtig“, betont Ruschke. Niemand solle ausgeschlossen werden, weil er sich zum Beispiel die Teilnahmegebühr nicht leisten kann. Sein Eindruck ist, dass der Klimawandel und seine Folgen in der Bevölkerung schon sehr präsent sind. „Das Bewusstsein nimmt zu“, glaubt er. Auch Martina Zbick von der Verbraucherzentrale weiß: „Die Folgen von Klimawandel und Energieknappheit spüren wir alle.“ Bleibe die Frage: „Wie packen wir es an?“

Das Programm der VHS Oberhausen mit den Veranstaltungen zu „Klimahausen“ wird am 28. Juli online freigeschaltet. Dann kann man sich auch über die Internetseite der VHS anmelden. Einen Flyer gibt es schon jetzt im Bert-Brecht-Haus am Saporischschja-Platz. Wer sich jetzt schon zu einer Veranstaltung anmelden möchte, kann das telefonisch tun unter 0208 825 2385 oder 0208 825 2061 oder persönlich bei der VHS (Langemarkstraße 19-21). Eine Anmeldung ist allerdings nicht zwingend notwendig. Interessierte können auch spontan vorbeikommen.