Oberhausen. Das Oberhausener Elektro-Festival „Ruhr in Love“ erwartet 36.000 Fans. Die Polizei kündigt Drogenkontrollen an. Ecstasy-Variante bereitet Sorgen.
Das Elektro-Festival „Ruhr in Love“ wird am Samstag, 1. Juli, der ganz große Feiertag für Fans von Techno, House und EDM. Bis zu 36.000 Fans werden für zehn Stunden im Oberhausener Olga-Park feiern. Der überwiegende Teil greift zu Energy-Drinks, Bier und Softdrinks. Doch jedes Jahr werden zugleich Hunderte Raver mit illegalen Drogen erwischt.
Das liegt daran, dass die Polizei häufig schon am Eingang kontrolliert. In diesem Jahr wollen die Beamten besonders wachsam sein. Die Meldungen über die extrem stark dosierte Ecstasy-Variante „Blue Punisher“ hat in dieser Woche für traurige Schlagzeilen gesorgt.
Ein 13 Jahre altes Mädchen ist in Mecklenburg Vorpommern im Krankenhaus verstorben, nachdem sie vermutlich eine der gefährlichen blauen Pillen mit dem aufgedruckten Logo der Marvel-Comic-Figur „Punisher“ (übersetzt: Bestrafer) geschluckt hatte. In Nordrhein-Westfalen stellte das Landeskriminalamt (LKA) seit 2021 bereits Tausende dieser hoch dosierten Rauschpillen-Variante sicher.
Ruhr in Love 2023: Polizei kontrolliert im und am Olga-Park
Die Polizei Oberhausen kündigt vor dem Elektro-Festival an, im Umfeld der Großfete genau zu kontrollieren: „Die Polizei nimmt Meldungen zu extrem stark dosierten oder mit gefährlichen Stoffen gestreckte Drogen besonders ernst, durch die sich Drogenkonsumenten immer latent in Lebensgefahr begeben“, sagt Polizei-Sprecher Tom Litges.
Die Polizei werde bei „Ruhr in Love“ sowohl im Olga-Park als auch rund um das Gelände herum präsent sein. Dabei setzen die Beamten uniformierte und zivile Einsatzkräfte ein. Neben dem Handel und Besitz der illegalen Drogen, möchte die Polizei kontrollieren, ob Festivalbesucher unter Drogen- oder Alkoholeinfluss hinter dem Steuer eines Fahrzeugs sitzen.
Ruhr in Love 2023: Veranstalter sieht Drogenzahlen rückläufig
Auch der Festival-Veranstalter „I-Motion“ warnt davor, illegale Drogen auf das Festival-Gelände zu nehmen. Die Berichte über besonders gefährliche Substanzen nehme der Veranstalter sehr ernst.
Zugleich sieht Festival-Organisator Oliver Vordemvenne die Zahlen von illegalem Drogenkonsum nach der Corona-Pandemie in der Szene eher rückläufig. Das könne daran liegen, dass bei jüngeren Festival-Besuchern das Thema Gesundheit und Ernährung eine stärkere Rolle spiele als früher, meint Vordemvenne.
„Bei der Mayday in Dortmund hatten wir die geringsten Behandlungszahlen seit Bestehen des Festivals.“ Zudem verlagere sich auch in der Elektro-Szene der Trend von synthetischen Drogen durchaus stärker zum Cannabis-Konsum.