Oberhausen. Die Nacht der Industriekultur verbindet das Revier und lässt viele Gäste nach Oberhausen pilgern. Hier können Extraschicht-Fans etwas erleben.

Fans der Extraschicht freuen sich schon seit Wochen: Am Samstag, 24. Juni 2023, sollen wieder Hunderttausende Menschen im Ruhrgebiet die Kulturstätten und Relikte der Montanindustrie besuchen.

44 Spielorte in 22 Städten mobilisieren 2000 Künstlerinnen und Künstler. Auch Oberhausen beteiligt sich zwischen 18 Uhr und 2 Uhr mit drei Standorten. Wir stellen das Programm zur Nacht der Industriekultur vor.

Gasometer: Launige Lesungen und reifer Rock

Keine Extraschicht ohne Gasometer? Stimmt! Die Kultur-Tonne ist einfach wie gemacht, um sich angesichts von acht Stunden Industriekultur einen Überblick zu verschaffen. Die 117,5 Meter hohe Aussichtsplattform auf dem Dach des ehemaligen Scheibengasbehälters ist geöffnet.

Drinnen können sich Besucher in die bisher mehr als eine Million Besucher einreihen, die bereits die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ gesehen haben inklusive der 20 Meter großen animierten Erdkugel. Am Samstag gibt es zwischen 18.30 Uhr und 00.30 Uhr, alle 60 Minuten Ausstellungsführungen.

Direkt unter der Erdkugel liest Autor Rainer Rudloff einige Geschichten rund um Mensch und Natur. Nach Meinung der Veranstalter: „Mal mitreißend, mal unterhaltsam und mal skurril.“ Die Lesungen starten zwischen 19 Uhr und 24 Uhr, jeweils stündlich.

Da mit Musik alles besser läuft, spielt am Gasometer eine Live-Band auf: Diesmal ist zwischen 18.30 und 00.30 Uhr die Oberhausener Cover-Gruppe Mottek mit dabei. Wer die Band lang nicht mehr gehört hat: Vor zwei Jahren haben Mottek den langjährigen Sänger Sven Möhle gegen Andreas Perk gewechselt. Wir dürfen gespannt sein. (Arenastraße 11)

Ludwiggalerie: Bunte Leuchten zwischen Tischen und Tafel

Wem es nach Schlüsselerlebnissen verlangt, der ist wohl am Schloss Oberhausen bestens aufgehoben. Die Ausstellung „It's a Passion!“ zeigt die Ludwiggalerie zum silbernen Jubiläum. Zum Vierteljahrhundert gibt es eine Schau ihrer Namensgeber Peter und Irene Ludwig - mit feinem Porzellan. Führungen starten stündlich ab 18 Uhr.

Zur gleichen Zeit spannt der Objektkünstler Georg Overkamp mit den Besuchern im Innenhof ein Netz aus farbigen und leuchtenden Schnüren. Wer auf besondere Selfies steht, bei dem dürften auch die Augen leuchten. Zwischen 18 und 23 Uhr können an einer großen Tafel im Innenhof aus Knete, Alu und Fimo, mit Farbe und Licht eigene Figuren gestaltet werden.

Stockbrot wird gereicht. Für Kinder gibt es um 18 und 19 Uhr kindgerechte Krönchenführungen. Zwischen 18 und 1 Uhr sorgt das Trio „Migenda & Friends“ mit Gitarre, Geige und Drums noch für einen Querschnitt aus sechs Jahrzehnten Musik-Geschichte. (Konrad-Adenauer-Allee 46)

Zinkfabrik Altenberg: Spelunken-Polka und Arbeiterskulpturen

Das LVR-Industriemuseum ist noch eine Baustelle. Als Extraschicht-Station fällt die Zinkfabrik Altenberg trotzdem nicht aus. Im Gegenteil, das Programm im Innenhof steckt voller Musik. Arbeiterlieder, vom Kampflied bis zum Gassenhauer, werden bei „Martha & die Musikmalocher“ um 18.30 und 19.30 Uhr in ein modernes Gewand verfrachtet. „Resistanzen 2“ ergänzen um 20.30 und 21.30 Uhr heitere Spelunken-Polka zum Mittanzen.

Schon ab 18 Uhr geht den Gästen ein Licht auf: Bei einem Lightpainting-Crashkurs lernen sie, wie man mit Licht malen kann. Unter fachkundiger Anleitung werden leuchtende Bilder zum Mitnehmen gestaltet.

Zur gleichen Zeit zeigt der Künstler Kai Fobbe mit seiner Videoprojektion „Textur“ interessante Arbeiterskulpturen, die „Malocher von damals“. Der Künstler bringt dazu selbst die Besucherinnen und Besucher in Pose. Das Ergebnis ist eine überlebensgroße Installation.

Einar Fehrholz wagt noch einen futuristischen Blick auf eine technologisierte Umwelt. Der Titel lautet: Simulacrum! In die audiovisuelle Installation können Gäste ebenfalls selbst eintauchen. (Hansastraße 20)

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Die Karten für die Extraschicht können im Vorverkauf auf der Internet-Seite www.extraschicht.de erworben werden. Eine normale Einzelkarte kostet 20 Euro. Ermäßigt, zum Beispiel für Schüler, Studenten, Auszubildende und Erwerbslose, 16 Euro. ADAC-ermäßigt 19 Euro. Mit Ruhrtopcard 10 Euro.

Die im Internet erworbenen Tickets zum Ausdrucken können Kunden am Veranstaltungstag gegen die bekannten Kontroll-Armbändchen am ersten Spielort eintauschen.

Am Veranstaltungstag kosten Tickets im Online-Shop und an Vorverkaufsstellen dann 24 Euro. Vorverkaufsstellen gibt es an den drei Oberhausener Spielorten. Aber auch an der Tourist Information im Centro (10 bis 20 Uhr).

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