Oberhausen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem tödlichen Unfall auf der Fronleichnamskirmes. Das Gerät „Break Dance“ gilt allgemein als sicher.

Nach dem tödlichen Unfall auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Behördenangaben zufolge ist dies ein Automatismus, der bei Unfällen mit Todesfolge greift. In Betracht kommt demnach auch menschliches Versagen. Der 17-jährige soll Fahrchips von Gästen angenommen haben, als sich das Gerät „Break Dance“ in Bewegung setzte. Danach sei der junge Mann von dem Fahrgeschäft geschleudert worden. Nähere Angeben wollten Stadt, Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag auf der Pressekonferenz nicht machen.

Das Opfer, ein Sohn einer großen Schaustellerfamilie, war erst 17 Jahre alt. Das Alter korrigierte die Stadt am Montag. Ordnungsdezernent Michael Jehn sprach der betroffenen Schaustellerfamilie seine Anteilnahme aus. „Ich möchte ihr auf diesem Wege viel Kraft geben“. Die Familie hatte den „ausdrücklichen Wunsch“ geäußert, dass die Kirmes fortgesetzt wird. Nach dem Unfall am Sonntag war sie frühzeitig abgebrochen worden. Am Montag endete die Kirmes um 23 Uhr. Das Feuerwerk wurde abgesagt.

Unfall auf Fronleichnamskirmes: Fahrgeschäft war 35 Jahre alt

Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes, beschrieb den Spagat dieser Entscheidung. Mit der Kirmes würden Schaustellerinnen und Schausteller ihr „Brot verdienen“. Zugleich seien Betroffenheit und Mitgefühl groß. „Der Junge war einer von uns.“

Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes, auf der Pressekonferenz am Montag.
Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes, auf der Pressekonferenz am Montag. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Unfall wirft allerdings auch Fragen zur Sicherheit auf. Das Fahrgeschäft „Break Dance“ ist keines der Kategorie „größer, schneller, weiter“, sondern schon 35 Jahre alt. „Es ist ein sicheres Fahrgeschäft“, betonte Ritter auf der Pressekonferenz. Es habe einwandfrei funktioniert. Insgesamt gebe es in Deutschland 59 Stück.

Alte Fahrgeschäfte werden zusätzlich kontrolliert

In Deutschland seien die Kontrollen besonders scharf. Fahrgeschäfte würden regelmäßig durch den TÜV kontrolliert, bei jedem Aufbau würde das örtliche Baudezernat einbezogen. In Revisionsbüchern sei jede Schraube eingezeichnet, so Ritter. Zudem würden Fahrgeschäfte, die älter als zwölf Jahre seien, noch mal zusätzlich kontrolliert. Zum Einsatz kommt bei dieser Kontrolle unter anderem ein Röntgengerät, das Haarrisse sichtbar machen soll. Diese Sonderuntersuchung sei „weltweit einzigartig“.

Tödlicher Unfall auf der Fronleichnamskirmes in Oberhausen

Ein 17 Jähriger junger Mann kam bei einem tragischen Unfall auf der Oberhausener Fronleichnamskirmes am Fahrgeschäft Break Dancer zu Tode.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Ein 17 Jähriger junger Mann kam bei einem tragischen Unfall auf der Oberhausener Fronleichnamskirmes am Fahrgeschäft Break Dancer zu Tode.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Ein 17 Jähriger junger Mann kam bei einem tragischen Unfall auf der Oberhausener Fronleichnamskirmes am Fahrgeschäft Break Dancer zu Tode.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Ein 17 Jähriger junger Mann kam bei einem tragischen Unfall auf der Oberhausener Fronleichnamskirmes am Fahrgeschäft Break Dancer zu Tode.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die ersten Stände öffnen am Montag Vormittag nach dem tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade, am Montag den 12. Juni 2023 in Oberhausen. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Die ersten Stände öffnen am Montag Vormittag nach dem tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade, am Montag den 12. Juni 2023 in Oberhausen. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Ein Kettenkarussell ist mit Flatterband abgesperrt (nicht der Unfallort). Nach einem tödlichen Unfall auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen, bei dem ein 17-Jähriger beim Einsammeln von Fahrchips getötet wurde, liegt der Jahrmarktbetrieb vorerst auf Eis.Foto: Fabian Strauch/dpa 
Ein Kettenkarussell ist mit Flatterband abgesperrt (nicht der Unfallort). Nach einem tödlichen Unfall auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen, bei dem ein 17-Jähriger beim Einsammeln von Fahrchips getötet wurde, liegt der Jahrmarktbetrieb vorerst auf Eis.Foto: Fabian Strauch/dpa  © dpa | Fabian Strauch
In der St. Clemens Kirche findet nach dem tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade ein Trauergottesdienst statt. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
In der St. Clemens Kirche findet nach dem tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade ein Trauergottesdienst statt. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Menschen haben Kerzen und Blumen abgelegt vor dem abgesperrten Fahrgeschäft Break Dancer nach dem tödlichen Unfall bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Menschen haben Kerzen und Blumen abgelegt vor dem abgesperrten Fahrgeschäft Break Dancer nach dem tödlichen Unfall bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade, am Montag den 12. Juni 2023 in Oberhausen. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade, am Montag den 12. Juni 2023 in Oberhausen. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Menschen haben Kerzen und Blumen abgelegt vor dem abgesperrten Fahrgeschäft Break Dancer nach dem tödlichen Unfall bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Menschen haben Kerzen und Blumen abgelegt vor dem abgesperrten Fahrgeschäft Break Dancer nach dem tödlichen Unfall bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Volker Fritz von der Polizei spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Volker Fritz von der Polizei spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Albert Ritter vom Schaustellerverband spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Albert Ritter vom Schaustellerverband spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeuit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Beigeordnete Michael Jehn spricht bei der Pressekonferenz zum tödlichen Unfall auf einem Fahrgeschäft bei der Fronleichnamskirmes in Sterkrade. Am Sonntag Abend ist der 17-jährige Sohn eines Fahrgeschäftsbetreibers ums Leben gekommen - die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen derzeit noch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Blick auf das Fahrgeschäft ·BreakDance·, bei dem sich der Unfall ereignet hat. Nach einem tödlichen Unfall auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen, bei dem ein 17-Jähriger beim Einsammeln von Fahrchips getötet wurde, liegt der Jahrmarktbetrieb vorerst auf Eis.Foto: Fabian Strauch/dpa
Blick auf das Fahrgeschäft ·BreakDance·, bei dem sich der Unfall ereignet hat. Nach einem tödlichen Unfall auf der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen, bei dem ein 17-Jähriger beim Einsammeln von Fahrchips getötet wurde, liegt der Jahrmarktbetrieb vorerst auf Eis.Foto: Fabian Strauch/dpa © dpa | Fabian Strauch
Dunkel und verlassen steht der geschlossene Jahrmarkt im Oberhausener Stadteil Sterkrade. Ein 18-Jähriger Arbeiter wurde vom Drehteller seines Fahrgeschäfts geschleudert, als er die Fahrchips einsammeln wollte. Durch die erlittenen schweren Verletzungen starb der Sohn einer Schaustellerfamilie noch vor Ort. Am Montag, dem offiziell letzten Kirmestag, soll über das weitere Vorgehen entschieden werden und ob der Jahrmarkt noch einmal geöffnet wird. Foto: Michael Weber/Wtvnews Oberhausen/dpa 
Dunkel und verlassen steht der geschlossene Jahrmarkt im Oberhausener Stadteil Sterkrade. Ein 18-Jähriger Arbeiter wurde vom Drehteller seines Fahrgeschäfts geschleudert, als er die Fahrchips einsammeln wollte. Durch die erlittenen schweren Verletzungen starb der Sohn einer Schaustellerfamilie noch vor Ort. Am Montag, dem offiziell letzten Kirmestag, soll über das weitere Vorgehen entschieden werden und ob der Jahrmarkt noch einmal geöffnet wird. Foto: Michael Weber/Wtvnews Oberhausen/dpa  © dpa | Michael Weber
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Die Betriebserlaubnis werde nicht verlängert, sondern erlösche nach Ablauf der Frist und müsse komplett neu beantragt werden. Für die Sicherheit der Beschäftigten ist die Bezirksregierung zuständig. Seitens des Arbeitsschutzes gebe es auf der Kirmes regelmäßige Kontrollen, so Ritter.

Fronleichnamskirmes: Verband will Unfallursache wissen

Wieso ist ein 17-Jähriger, der in einer Schausteller-Familie groß wurde, auf einem Fahrgeschäft zu Tode gekommen? Diese Frage muss jetzt die Staatsanwaltschaft klären. „Wir als Verband sind selbst höchst interessiert daran zu erfahren, was die Ursache ist“, stellte Albert Ritter klar.