Oberhausen. Noch vor der Rheinkirmes und Crange drehen sich große Karussells in Oberhausen-Sterkrade. Eine Million Besucher sollen an sechs Tagen dabei sein.

Auch wenn Kirmes-Chronisten in Oberhausen bereits die 192. Fronleichnamskirmes zählen, in die Jahre gekommen ist der große Rummel im Stadtteil Sterkrade trotzdem nicht. Wenn vom Mittwoch, 7. Juni, bis Montag, 12. Juni 2023, rund 380 Schausteller mit 37 Karussells loslegen, locken etliche Premieren die Kirmes-Fans aus dem Ruhrgebiet und vom nahen Niederrhein an.

Die Marke von einer Million Besucher soll zwischen Eugen-zur-Nieden-Ring, Bahnhofstraße und Hirschberg an sechs Kirmestagen fallen. Dafür wird bereits jetzt angeregt geschraubt: Das erste große Fahrgeschäft klettert bereits neben dem Technischen Rathaus in den Himmel. Der Düsseldorfer Schausteller Oscar Bruch junior bringt sein bekanntes, 55 Meter hohes Bellevue-Riesenrad mit.

Das knapp 30 Jahre alte Großfahrgeschäft im französischen Jugendstil dürften Rummel-Kenner diesmal besonders mustern. Bruch hat seinen Riesen mit 42 neuen Gondeln ausgestattet, die nun auch klimatisiert sind.

Kirmes in Oberhausen: Neue Riesenrad-Gondeln, interessante Achterbahn

Noch vor den drei großen Rummel-Konkurrenten Rheinkirmes in Düsseldorf (14. bis 23. Juli), Cranger Kirmes in Herne (3. bis 13. August) und Allerheiligenkirmes in Soest (8. bis 12. November) werden die Kirmes-Liebhaber in Oberhausen das umgestaltete Rad zum ersten Mal sehen. Bruch schickt sein mit 50.000 Lichtpunkten ausgestattetes Riesenrad erst seit dem vergangenen Monat grunderneuert auf Tour. Die Premiere erfolgte im April beim Stuttgarter Frühlingsfest.

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Den höchsten Punkt der Traditionskirmes kann sich der Schausteller damit aber trotzdem nicht sichern. Der Free-Fall-Tower „Hangover“ übertrumpft mit 85 Metern Spitze sämtliche anderen Drehwürmer. Allerdings sollten die Mägen hier deutlich stabiler sein als bei einer gemütlichen Aussichtsfahrt.

Sechs für Sterkrade neue Karussells kündigt die Stadt Oberhausen als Veranstalter mit den Oberhausener Schausteller an: Erst seit wenigen Monaten ist die XXL-Schaukel „Excalibur“ unterwegs, die bis zu 20 Passagiere auf 50 Meter Höhe schleudert. Ebenfalls frisch auf dem Kirmes-Markt dreht sich das Rundfahrkarussell „Escape - The Flight of Fear" mit einem erheblichen Schüttelfaktor. Auch die Achterbahn „Wilde Maus" düst los.

Die langen Greifarme des Jumper-Karussells „Big Spin“ dürften nichts für Zartbesaitete sein. Die Laufgeschäfte „Villa Wahnsinn“ und „Crazy Island“ gastierten ebenfalls noch nicht bei der Fronleichnamskirmes. Diese beiden Spaß-Attraktionen zielen bewusst auf Familien. Ebenso wie 15 über den Rummel verteilte Kinderkarussells.

Kirmes in Oberhausen: „Kirmesheiligabend“ mit vielen Rummelplatz-Ritualen

Im Gegensatz zu Crange und Düsseldorf ist die Fronleichnamskirmes keine zentrale Platzkirmes, sondern schlängelt sich auf zweieinhalb Kilometern über Straßen und kleine Plätze durch den Stadtteil. Etliche Autowege sind darum gesperrt. Alteingesessene Anwohner feiern „ihre Kirmes“ aber trotzdem euphorisch mit heimeligen Partys in ihren kleinen Gärten.

Die Innenstadt-Lage bereitet allerdings zunehmend Probleme: Stadtplätze für Großkarussell werden durch eine dichtere Bebauung immer weniger. In diesem Jahr fällt der Kleine Markt wegen einer verzögerten Baustelle komplett aus. Jeweils ein Biergarten und Karussell mussten passen, drei weitere Schausteller konnten umgesiedelt werden. Die Gesamtzahl der Buden- und Karussellbesitzer bleibt aber erhalten, obwohl viele Schausteller zuletzt über deutliche Personalsorgen klagten.

Als besonderes Ritual pflegen die Sterkrader ihren „Kirmesheiligabend“. Früher klappten am Abend vor Fronleichnam nur einzelne Budenbesitzer ihre Absperrung für bekannte Gäste hoch. Dann öffnete ausschließlich die Gastronomie, später legten schließlich alle Buden- und Karussell-Besitzer los. Heute gehört der Startmittwoch zu den am besten besuchten Kirmestagen.

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Die Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen öffnet am Mittwoch (7. Juni) von 15 bis 2 Uhr, Donnerstag (8. Juni) von 11 bis 24 Uhr, Freitag (9. Juni) von 11 bis 2 Uhr, Samstag (10. Juni) von 11 bis 1 Uhr, Sonntag (11. Juni) und Montag (12. Juni) von 11 bis 24 Uhr.

Bei der Anreise mit Bus und Bahn eignet sich zum Ein- und Ausstieg die Haltestelle „Sterkrade Bahnhof“. Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zum ersten Karussell. Für Mittwoch (7. Juni) kündigen die Schausteller zwischen 15 und 17 Uhr eine „Happy Hour“ mit vergünstigten Fahrpreisen an.