Oberhausen. Das Land förderte die Kommunen mit einem Topf für Verbesserung nach Corona. Stadt und Träger aus Oberhausen stellten aber die Anträge nicht.
Die Oberhausener Schulen haben eigentlich jeden Euro nötig. Die Klassen sind durch die hohen Anmeldezahlen voll, es fehlt an Raum und Personal. Doch ausgerechnet in dieser Situation entgeht der Stadt ein sechsstelliger Förderbetrag.
Die Stadt und die Träger konnten anscheinend nicht alle Mittel abrufen, die der Bund bereitgestellt hatte, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen. Mehr als 300.000 Euro sind Oberhausen entgangen. „Das ist schon sehr bedauerlich“, sagte der Grünen-Politiker Sebastian Girullis am Mittwoch im Jugendhilfeausschuss.
SPD Oberhausen: Kritik an Zeitfenster
Um die Folgen für Kinder und Jugendliche einzudämmen, hatte der Bund im Mai 2021 das Hilfspaket „Aufholen nach Corona“ geschnürt. Zwei Milliarden Euro wurden bereitgestellt, die die Länder ausschütten sollten. So konnte zum Beispiel an der Gesamtschule Osterfeld ein Nachhilfeangebot finanziert werden. Die Caritas konnte in den Herbstferien 2021 eine Extra-Lernzeit an zwei Grundschulen anbieten. So sollten Kinder und Jugendliche schneller nachholen können, was sie durch den Distanz-Unterricht verpasst haben.
Allerdings schien die Zeit den Trägern davonzulaufen. 312.845 Euro konnten nicht eingesetzt werden, weil es an konkreten Anträgen fehlte. Die Summe muss Oberhausen nun zurückzahlen. „Die Zeitfenster haben die Träger vor große Herausforderungen gestellt“, urteilte die SPD-Politikerin Claudia Salwik. Auch sie bezeichnete es als „schade“, dass für das Geld keine Verwendung gefunden wurde.
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