Oberhausen. Ein Patient beschwert sich über die Zustände in einem Oberhausener Krankenhaus. Er hat Fotos von der Toilette gemacht. Das sagt die Klinik.
Fäkalien an der Toilette, den Haltegriffen und einem Stuhl: Mit diesen Fotos wandte sich ein Leser an unsere Redaktion, nachdem er zwei Nächte in einer Oberhausener Klinik verbracht hatte. „Es kann doch nicht sein, dass man kränker wird, als man ist“, sagt der Mann bei einem Besuch in der Redaktion. Er möchte lieber anonym bleiben, will aber Grundsätzliches loswerden: Die Reinigungskräfte hätten zu wenig Zeit, um sich um die Sauberkeit in Klinikzimmern zu kümmern. „Das geht so nicht.“
Der Mann war vom 7. bis zum 9. Mai in der Ameos-Klinik St. Clemens im Oberhausener Stadtteil Sterkrade. Er trägt nach einem Herzinfarkt einen Stent. Aufgrund von Herzbeschwerden begab er sich ins Krankenhaus. Nach der ersten Untersuchung wurde er in ein Privatzimmer gebracht. Er selbst sei kein Privatpatient. Beim Betreten seien ihm gleich der dreckige Boden und Spinnweben an der Decke aufgefallen. Auf der Toilette entdeckte er dann die schmutzige Kloschüssel und rief eine Reinigungskraft herbei. Die verwies auf den Zeitmangel und säuberte nach.
Klinik-Sprecher: „Kein öffentliches Informationsinteresse“
Aus Sicht der Ameos-Gruppe ein „bedauerlicher Einzelfall“. Es habe sich in dem Zimmer ein weiterer Patient mit Durchfallbeschwerden befunden. Dieser habe die Verunreinigung nicht gemeldet. Ein Klinik-Sprecher teilt außerdem in einer Stellungnahme mit: „Wir sind der Ansicht, dass an diesem Umstand kein öffentliches Informationsinteresse besteht.“ Es handele sich um kein grundsätzliches Problem. Selbstverständlich stehe ausreichendes Personal zur Verfügung. „Nach Rücksprache mit unserer Fachleitung Reinigung können wir die vom Patienten gemutmaßten Personalsorgen nicht bestätigen.“
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Gleichwohl entschuldigt sich die Klinik bei dem Patienten. „Der vorgefundene Zustand des Sanitärbereiches entspricht unseren hohen Hygiene Ansprüchen ebenfalls nicht. Wir werden das Ereignis zum Anlass nehmen, zukünftig bei jeder neuen Zimmerzuweisung eine erneute Sichtkontrolle des Sanitärbereiches durchzuführen, um unseren Patienten den Klinik-Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.“