OBERHAUSEN. . Straßen sind in keinem guten Zustand. Gesamte Quadratmetergröße der Schlaglöcher steigt auf 4240. Reparaturen mit Kaltasphalt sanken deutlich.
Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) tun, was sie können, das ändert aber nichts daran, dass die Straßen der chronisch klammen Stadt in keinem guten Zustand sind: Auf 536 Kilometern Straßennetz betrug im vergangenen Jahr die Gesamtfläche an Schlaglöchern rund 4240 Quadratmeter. „Die WBO beseitigt Schlaglöcher durch den Einbau von Kaltasphalt oder Heißasphalt“, erklärt WBO-Sprecher Jan Küppers und räumt ein: „Eine grundsätzliche Verbesserung des Fahrbahnzustandes wird dadurch nicht erreicht.“
600 Schlaglöcher weniger
Immerhin: Gut 600 Schlaglöcher weniger als im Vorjahr registrierten die WBO im Jahr 2018. Die Zahl der reparaturbedürftigen Schlaglöcher hatte sich gegenüber dem Vorjahr verringert, weil im milden Winter 2017/18 häufig robuster Heißasphalt verwendet werden konnte, der länger hält. Das geht aber nur, wenn’s trocken und frostfrei ist.
Auch die Anzahl der mit dem weniger haltbaren Kaltasphalt ausgebesserten Löcher ist 2018 zurückgegangen, um etwa 15 Prozent, auf nun 3560 Stück. Davor waren es noch 4170, 2016 gar 5890. Gleichzeitig hat sich die Fläche der ausgebesserten Straßenstellen aber um rund 750 Quadratmeter vergrößert.
Täglich bis zu acht Kolonnen
Täglich wären bis zu acht Kolonnen mit je zwei bis drei Mitarbeitern unterwegs, um Gefahrenstellen auf den Straßen zu beseitigen.
„Durch den verwendeten Heißasphalt wird die Haltbarkeit der Flickstellen verbessert“, sagt WBO-Sprecher Küppers. Er ergänzt, dass durch die steigende Verkehrsbelastung und der Altersschwäche der Fahrbahnen immer wieder Schäden am Asphalt entstehen würden.
ADAC kritisiert: „Lage katastrophal“
Der ADAC Nordrhein warnt Auto-, Motorrad- und Radfahrer vor gefährlichen Situationen, die durch Schlaglöcher entstehen können. „Die Lage auf den kommunalen Straßen ist katastrophal. Einzelne Fahrbahnabschnitte sind so übersät, dass ein Ausweichen teils nicht mehr möglich ist“, kritisiert Roman Suthold, Leiter Verkehr und Umwelt. Beim Auto kommt es meistens zu Sachschäden an Reifen und Radaufhängung. „Zweiradfahrer können hingegen schwer verunglücken, wenn sie ein Schlagloch übersehen“, weiß Suthold.
Aus Sicht des Verkehrsexperten fehlt ein nachhaltiges Konzept. „Die Flickschusterei fällt den Städten und Gemeinden jedes Jahr wieder auf die Füße. Ohne ordentliches Erhaltungsmanagement wird sich die Qualität der Straßen nicht verbessern.“ Verschiedene Städte hätten Beschwerde-Hotlines eingerichtet, jedoch kämen die Mitarbeiter mit der Abarbeitung der Meldungen kaum hinterher. „Ein bloßes Auffüllen der Schlaglöcher hilft nur kurzfristig. Wenn man den Abschnitt richtig saniert, fallen natürlich höhere Kosten an. Dadurch kann aber in Zukunft erheblich gespart werden“, erklärt Suthold.
Straßensanierungen stehen 2019 an
Küppers ergänzt, dass Sanierungen von Straßen nur im großen Umfang durchgeführt werden können. 2019 werden durch Straßenbauprogramme unter anderem die Fahrbahndecke der Königshardter Straße erneuert sowie die Fahrbahn auf der Tannenbergstraße saniert, sagt ein Sprecher der Stadt.