Oberhausen. . In der Turbinenhalle rappt Kay One mit Freunden vor rund 2000 Besuchern. Im Anschluss an das Konzert gibt es hunderte Erinnerungsbilder für Fans.

Als Rapper Kay One die Bühne der Oberhausener Turbinenhalle betritt, merkt er, dass seine vorherige Ankündigung vielleicht doch ein wenig zu mutig war. Vollmundig hatte er im sozialen Netzwerk Facebook jedem Besucher, der will, nach dem Konzert ein Foto mit ihm versprochen. Das wären bei rund 2000 Zuschauern eine ganze Menge. „Aber das ist mir egal, für meine Fans, für Euch, mache ich auch zwei Stunden Fotos“, ruft er und die Halle tobt.

Viele der Fans können die Lieder problemlos mitsingen.
Viele der Fans können die Lieder problemlos mitsingen. © Michael Korte

Das überwiegend sehr junge Publikum holt dutzende Smartphones für Fotos und Videos heraus, als der 34-Jährige mit seinem bekannten Hit „Louis Louis“ auf die Bühne kommt. Der Kreischalarm in der Turbinenhalle steigt. Vorher haben 50 Minuten lang verschiedene, mehr oder weniger (un-)bekannte Rapper, als Vorgruppen agiert. Die kommen bei den Zuschauern weniger gut an, vereinzelte Buhrufe sind sogar zu hören. Die Auftritte haben auf jeden Fall Verbesserungsbedarf.

Dafür überzeugt der mit Cap, Shirt, Hose und Sonnenbrille ganz in schwarz gekleidete Kay One. Er spielt neben den aktuellen Liedern auch mehrere ältere wie „I Need a Girl“ und „Style und das Geld“, deren Veröffentlichungen teils bis in das Jahr 2010 zurückreichen. Viele der Fans können die Lieder aber problemlos mitsingen.

Videobotschaft an Pietro Lombardi

Zwischendurch nimmt Kenneth Glöckler, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, zwei Videobotschaften auf. Eine geht an seinen „Bruder“ Pietro Lombardi, der sich anscheinend zu dieser Zeit noch im Auto auf dem Weg nach Oberhausen befindet.

Dafür ist Sänger Leon Machère pünktlich da, um seinen Hit „Copacabana“ zu performen. Die Kreischlautstärke hält dabei an.

Gefühlt alle zwei Minuten ruft Kay One „Wo sind Eure Hände Oberhausen?“ ins Mikro, um die Stimmung anzuheizen. Kurz vor dem Ende ist Pietro Lombardi dann auch angekommen, damit beide Männer über ihre „Señorita“ singen können.

Mit dem letzten Song des Abends erinnert Kay One an den 2018 verstorbenen DJ Avicii. Zu „Wake me up“ schwelgt der Rapper in seinen Ibiza-Erinnerungen, wo Avicii unzählige Auftritte hatte.

Da einige Besucher direkt den Weg nach draußen wählten, blieben für Kay One am Ende „nur“ noch einige hundert Fotos über. Wie viele genau, ist nicht überliefert. Er und seine Fans werden den Abend aber genossen haben.