Vor allem Heizungen, Türen und Fenster wollen viele erneuern, um Energiekosten zu senken. Klimaschutz ist nur am Rande ein Thema.
Das Projekt „Innovation City“ in Osterfeld und Vondern nimmt Fahrt auf. Vor allem die Vonderner zeigen sich höchst interessiert, in ihre Immobilie zu investieren, um die Energiekosten zu senken und so das Klima zu schonen. Das ergab eine Befragung, die die Innovation City Management GmbH durchgeführt hat. Im nächsten Schritt wird die Gesellschaft, die vom ehemaligen Oberhausener Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor Burkhard Drescher geleitet wird, der Stadt Oberhausen demnächst eine Handlungsempfehlung überreichen.
Sebastian Bittrich, stellvertretender Kommunikationschef bei der Innovation City Management GmbH, zeigt sich über die Resonanz der Befragung begeistert: „Das war der beste Rücklauf“, sagte er auf Anfrage der Redaktion. Innovation City führt diese Befragung in allen 20 Quartieren durch, in Osterfeld haben sich die meisten daran beteiligt. 244 Bürger haben die Fragen beantwortet, darunter waren 109 Eigentümer und 135 Mieter. Für ein repräsentatives Ergebnis reicht es zwar nicht, meint Bittrich, aber es gebe ein gutes Stimmungsbild.
46 Prozent interessieren sich für Energieberatung
Die Bürger konnten sich in dem Fragenkatalog unter anderem dazu äußern, ob sie Interesse an einer Sanierung haben, welche Arbeiten in der nächsten Zeit geplant und welche bereits erledigt sind, wie das Wohnumfeld bewertet wird oder wie sie über Sanierungsmöglichkeiten informiert werden möchten.
Nach den Umfrageergebnissen geben 46 Prozent der Befragten an, sich für eine Energieberatung zu interessieren. In Anspruch genommen haben das in der Vergangenheit bislang nur 22 Prozent – das Interesse scheint demnach also gestiegen zu sein. In den anderen Quartieren hätten in der Regel ein Drittel der Befragten angegeben, sich für eine Beratung zu interessieren. „Aber hier ist es fast die Hälfte. Das ist ein sehr guter Wert“, ordnet Bittrich die Zahlen ein. Selbst bei den befragten Mietern sei das Interesse mit 26 Prozent vergleichsweise groß.
Beratung direkt am Haus gewünscht
Bei der Frage nach der Art der Unterstützung gaben die meisten Befragten an, dass sie sich eine Beratung direkt am Haus wünschen. Gefragt waren aber auch Informationsveranstaltungen oder Nachbarschaftsaktionen.
Als Grund für die Modernisierung gaben die meisten an, den Wert der Immobilie erhalten zu wollen und die Energiekosten zu senken. „Dieses Ergebnis beobachten wir in allen Quartieren“, sagt Bittrich. Der Klimaschutz spiele demnach eher eine untergeordnete Rolle. Gegen eine Sanierung sprechen für die jüngeren Befragten zwischen 20 und 44 Jahren finanzielle Gründe, die 45- bis 65-Jährigen hingegen sehen oftmals keine Notwendigkeit für eine Renovierung – zum Beispiel, weil in der Vergangenheit schon renoviert worden ist.
Eigentümer planen, Heizungsanlagen zu erneuern
Die meisten Immobilienbesitzer planen, die Heizungsanlagen zu erneuern, Türen und Fenster auszutauschen oder das Dach zu dämmen. Eher seltener beabsichtigen die Eigentümer, Außenwände und Kellerdecken zu dämmen – obschon gerade das einen großen Einspareffekt bringen kann, erläutert Bittrich.
>>> Das ist die Idee von Innovation City
Innovation City begann in Bottrop. Ziel des Projektes ist ein klimagerechter Stadtumbau und die Halbierung des CO2-Ausstoßes. Das Projekt ist nun auf andere Städte ausgerollt worden, weswegen das Projekt nun „Innovation City Roll out“ heißt. 20 Quartierte gehören dazu, in Oberhausen sind es seit November 2017 Osterfeld-Mitte und Vondern.
Die Befragung in Osterfeld und Vondern fand bis Ende Februar 2018 statt. Die Politiker sind im Dezember über die geplante Umsetzung des Energiekonzeptes informiert worden, der Rat hat sich dafür ausgesprochen, das Energetische Quartierskonzept umzusetzen.
Dazu sollen Förderanträge für ein KfW-Sanierungsmanagement gestellt und Privatleuten Anreize für Modernisierungsmaßnahmen geboten werden.