Oberhausen. . RWW sieht Oberhausen gut aufgestellt und verweist auf das „Refill“-Projekt. Derzeit sind aber keine weiteren Brunnen in der Stadt geplant.
Sie sind rund einen Meter hoch, blau und grau gefärbt und spenden zwischen Frühling und Herbst kostenlos Trinkwasser. Fünf Trinkbrunnen der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) stehen in unserem Stadtgebiet verteilt. Einen kürzlich von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorgelegten Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem eine Förderung von „überall gut erreichbaren Nachfüllstationen für Wasserflaschen“ vorsieht, begrüßt die RWW. Gleichzeitig will sie derzeit nicht die Anzahl der Brunnen aufstocken.
Ein guter Ansatz
RWW-Sprecher Ramon Steggink findet dennoch, der Plan sei ein guter Ansatz: „Es ist der erste Schritt, um immer mehr Plastikflaschen entgegenzusteuern“, sagt Steggink. „Plastikvermeidung bedeutet auch immer besseren Umweltschutz.“ Jedoch ist nicht alles, was in Schulzes Plan steht, neu: 2019 tritt das im Mai verabschiedete Verpackungsgesetz in Kraft. Darin ist die Steigerung der Recyclingquoten, von aktuell 36 Prozent auf 63 Prozent bis 2022, bereits festgeschrieben.
Aktuell stehen laut Steggink an folgenden Standorten die RWW-Trinkbrunnen: Wasserstraße/Kastellstraße in Holten, Großer Markt in Sterkrade, Altmarkt, Saporishja-Platz und Marktstraße Höhe Hausnummer 186. Ungefähr von Ostern bis Oktober spenden sie kostenlos Wasser. Wie viele Liter dabei abgezapft werden, kann Steggink nicht sagen. „Nachdem sie im Winter abgestellt sind, werden sie im Frühjahr gereinigt und beprobt. Danach folgt alle zwei Wochen eine Kontrolle und Qualitätsüberprüfung“, erklärt der RWW-Sprecher.
Der Aufwand sei daher „nicht ohne“ für die Mitarbeiter. „Im Herbst kommt eine Platte davor, dann ist eine Bedienung vorerst nicht mehr möglich.“ Für Steggink und RWW ist Plastikvermeidung ein „sehr populäres Thema, welches alle Leute betrifft. Zusätzlich verweist er auf das Projekt „Refill Deutschland“ („Auffüllen“), das den Leitsatz „Plastikmüll vermeiden, Leitungswasser trinken, Wasserflasche auffüllen“ ausruft. Dabei können Geschäfte, Händler und Restaurants aller Art kostenfreies Leitungswasser anbieten. Erkennungsmerkmal ist ein blauer Aufkleber am Fenster, der den Ort als anerkannte „Refill Station“ markiert.
Noch keine Auffüllstationen
In Oberhausen gibt es derzeit noch keine Auffüllstationen, in den Nachbarstädten Essen und Mülheim ist das Projekt dafür schon etablierter. „Ich denke, man kann mit der Refill-Aktion viel mehr Aufmerksamkeit hinsichtlich des Mottos erzielen“, meint Ramon Steggink. „Wenn zahlreiche Standorte in Oberhausen hinzukämen, setzt vielleicht schneller ein Umdenken ein.“ An die Stadtverwaltung sei jedoch bis heute keiner wegen einer Umsetzung herangetreten, erklärt ein Sprecher.
Ob mit oder ohne „Refill“: die RWW-Trinkbrunnen stehen in den wärmeren Monaten auf jeden Fall wieder zur Verfügung.