Oberhausen verzeichnet einen Rückgang bei den Touristen. OWT-Spartenleiter Rainer Suhr hat eine Erklärung für die sinkenden Besucherzahlen.

Die Tourismuszahlen in Oberhausen sind nach den beiden Rekordjahren 2016 und 2017 wieder leicht rückläufig. Von Januar bis Juni besuchten nach Angaben der amtlichen Statistikstelle IT.NRW 112 305 Gäste die Stadt. Das ist ein Minus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen verzeichnet Oberhausen mit 224 251 Gästen einen Rückgang um 3,3 Prozent.

Rainer Suhr von der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH (OWT) führt die sinkenden Zahlen unter anderem auf den aktuellen Messekalender in Düsseldorf und Essen zurück: „Wir profitieren in Oberhausen natürlich auch von Events in der Umgebung. Und da muss man konstatieren, dass es im ersten Halbjahr nur wenige international ausstrahlende Messen gab“, so der OWT-Spartenleiter für Tourismus. Ein Beleg dafür sei, dass sowohl in Oberhausen (-7,4 Prozent) als auch in anderen NRW-Städten vor allem die Zahl der ausländischen Gäste signifikant zurückgegangen ist.

Zwei neue Hotels im Bau

Ein weiterer Grund für die rückläufigen Touristenzahlen in Oberhausen seien Hotel-Neueröffnungen in Essen und Duisburg. Die beiden Nachbarstädte konnten im Ruhrgebiet neben dem Kreis Wesel am stärksten zulegen: „Guckt man sich die Zahlen genauer an, kann man erkennen, dass die Übernachtungen in Essen und Duisburg exakt zum Zeitpunkt der Neueröffnungen deutlich angestiegen sind.“ Dieser zunehmende Konkurrenzdruck wirke sich auch auf die Besucherzahlen in Oberhausen aus.

Daraus zu schließen, dass die Stadt lediglich die Anzahl ihrer Hotels und Ferienhäuser erhöhen muss, sei jedoch der falsche Ansatz: „Uns ist wichtig, dass das Wachstum in gesundem Verhältnis zur Nachfrage steht“, erklärt Rainer Suhr. Außerdem befänden sich bereits zwei neue Hotels im Bau.

Ozzy Osbourne als Besuchermagnet

Dass Oberhausen im Wettbewerb um Touristen abgehängt werden könnte, schließt der OWT-Spartenleiter aus: „Wir haben hier jede Menge zu bieten.“ Zu den beliebtesten Attraktionen zähle neben der Ausstellung „Der Berg ruft“ im Gasometer und dem Centro auch das Musical Tarzan. Zudem hätten sich die Konzerte von Ozzy Osbourne oder Schlagersängerin Helene Fischer positiv auf die Hotelnachfrage ausgewirkt.

Ob die Anfang des Jahres angepeilte Rekordmarke von 500 000 Übernachtungen erreicht wird, sei allerdings unklar: „Es wird schwieriger“, räumt Suhr ein. „Falls es uns nicht gelingt, wäre das aber auch kein Beinbruch.“

>>> IN DER NÄHE DES CENTROS ENTSTEHEN NEUE HOTELS

Am Brammenring wird derzeit das Budget-Hotel „Super 8“ gebaut. Die Eröffnung ist für Mitte 2019 geplant. Das Dreieinhalb-Sterne-Hotel Holiday Inn Express in Sichtweite des Centro-Haupteingangs soll Anfang 2019 fertiggestellt werden.

Weiterer Bedarf bestehe laut OWT-Spartenleiter Suhr vor allem im Hostel-Bereich. Auch ein Hotel ab vier Sterne aufwärts sei vorstellbar.