Oberhausen. . Seit dem 1. Juli 1993 lautet Oberhausens offizielle Postleizahl 46045. Die Umstellung war für die Post damals ein Kraftakt
W-4200: Können Sie noch etwas mit dieser Kombination aus Buchstabe und Zahlen anfangen? So lautete zwischen 1990 und 1993 die Postleitzahl für Oberhausen. Vor 25 Jahren, am 1. Juli 1993, war damit Schluss: Aus der bis dahin vierstelligen Zahlenfolge wurde eine fünfstellige. 46045 ist seitdem die offizielle Postleitzahl der Stadt.
Die Neustrukturierung des Postleitzahlensystems erhielt ihren Startschuss mit der Wiedervereinigung Deutschlands. Zu dieser Zeit verfügten über 800 Städte in Ost und West über die gleiche Zahlenkombination. Kleines Beispiel: Oberhausen und die Stadt Merseburg (Sachsen-Anhalt) trugen beide die „4200“. Damit dort keine Verwirrungen entstehen konnten, kam ein Buchstabe ins Spiel. Stand ein „W“ vor den Zahlen, befindet sich die Stadt in West-Deutschland – bei einem „O“ in Ost-Deutschland.
Heute vor einem Vierteljahrhundert kam der Wechsel: Der Buchstabe fiel weg, eine weitere Zahl kam hinzu. Fortan ließ sich der genaue Wohnort anhand dieser Zahlen ablesen. Mit den ersten beiden Ziffern ließ sich die Zielregion einordnen – heute gleichzusetzen mit dem jeweiligen Briefzentrum einer Region. „46“ steht in diesem Fall für das Briefzentrum in Duisburg. Die Ziffern drei bis fünf zeigen schließlich an, wo der Kunde wohnt, ob der Empfänger ein Großkunde ist oder ein Postfach gemietet hat.
28.348 Postleitzahlen vergeben
Bundesweit sind zurzeit 28.348 Postleitzahlen vergeben, Oberhausen kommt auf acht. Ziel der fünfstelligen Zahlenkombination war eine Steigerung der Qualität des Brief- und Paketversandes. „Briefe sollten zuverlässig am Folgetag der Einlieferung beim Empfänger ankommen“, sagt Georg Schikowski, Leiter des Briefzentrums der Deutschen Post in Duisburg. Derzeit werden deutschlandweit rund 93 Prozent aller Briefsendungen einen Tag nach der rechtzeitigen Einlieferung (Leerungsanzeige am Briefkasten) am nächsten Tag zugestellt.
Die Umstellung von vier- auf fünfstellig war für die Deutsche Post mit einem Kraftakt verbunden. 40 Millionen Mal wurde das neue Postleitzahlenbuch gedruckt. Am 1. Juli trugen bereits 57 Prozent aller Briefe die neuen Postleitzahlen, nach zwei Wochen lagen bereits weit über 90 Prozent aller Briefe am Tag nach der Einlieferung beim Empfänger. Prominentester Werbepartner für die Umstellung: Maskottchen Rolf. Die gelbe Hand mit fünf ausgestreckten Fingern, die mit breitem Lachen und Sprüchen wie „Fünf ist Trümpf“ für die neue Nummer warb.