OBERHAUSEN. . Neue Leiterin möchte Spezialbrillen für Lernprogramme und Spiele nutzen. Diana Bengel ist in Oberhausen keine Unbekannte. Sie beginnt am 1. Juni.

Die Oberhausener Büchereien sollen für das digitale Zeitalter fit gemacht werden. Das ist das Ziel der neuen Stadtbibliotheksleiterin Diana Bengel, die am 1. Juni ihre Stelle antritt und damit auf den in den Ruhestand verabschiedeten Hans-Dietrich Kluge-Jindra folgt.

Diana Bengel ist keine Unbekannte in Oberhausen. Die 55-Jährige hat bereits von 2002 bis 2008 die Stadtteilbibliothek Osterfeld geleitet. Nun kehrt sie als Chefin der Zentralbibliothek zurück und will die Digitalisierung vorantreiben. So möchte sie beispielsweise Computer-Brillen anschaffen, die eine nahezu echte Realität vortäuschen. So kann der Benutzer ein Konzert erleben oder unter Wasser mit Haien schwimmen, als ob er selbst live dabei wäre. Diese Brillen böten allerdings auch viele Möglichkeiten für Lern- und Schul-Anwendungen, erklärt Diana Bengel. In dem Bereich kann sie auf Erfahrungen aus der Zentralbibliothek Düsseldorf zurückgreifen, in der sie zurzeit noch als stellvertretende Leitung angestellt ist.

Nun verfügt die Landeshauptstadt Düsseldorf über mehr finanzielle Mittel als Oberhausen. Das sieht Diana Bengel allerdings eher als Herausforderung. „Es wird auch meine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, an zusätzliches Geld zu kommen“, sagt sie. Für digitale Zukunftsprojekte sei eine finanzielle Förderung möglich, ergänzt der zuständige Kulturdezernent Apostolos Tsalastras.

Ausbaufähig hält Diana Bengel auch den Veranstaltungsbereich. Zudem möchte sie sich verstärkt um die Personalentwicklung kümmern und den Kundenservice verbessern.

Wichtig sei ihr, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Bedürfnisse der Nutzer hätten sich verändert. Die Bibliothek habe als ein Ort der Begegnung und als Ruhepol an Stellenwert gewonnen. Daher möchte sie Befragungen durchführen und Bürger an der Weiterentwicklung beteiligen. „Wir müssen fragen: Was brauchen die Menschen für eine Bibliothek?“, sagt sie.

Gemeinsame Leitung

Eine Änderung in der Leitung des Bert-Brecht-Bildungszentrums gibt es mit Diana Bengel auch. Bislang war der Leiter der Stadtbibliothek, Hans-Dietrich Kluge-Jindra, auch Leiter des Bildungszentrums, in dem VHS und Bibliothek untergebracht sind. Nun leiten Diana Bengel und Gesa Reisz, Leiterin der Volkshochschule, gemeinsam das Bert-Brecht-Bildungszentrum an der Langemarkstraße. Das betrifft vor allem den Verwaltungsapparat. Die Planung von Veranstaltungen, die Finanzierung oder die Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise werden unter dem Dach des Bildungszentrums gebündelt.

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Diana Bengel wurde am 1. März 1963 geboren. Sie ist verheiratet und lebt in Mülheim an der Grenze zu Oberhausen.

Sie liebt Bücher – „Ich bin eine Krimitante“ – und Sport. Früher ist sie Kanurennsportlerin in Mülheim und Duisburg gewesen, hat den ersten Dan-Grad im Judo und Frauen in Selbstverteidigung unterrichtet.