Oberhausen. Weil sich fürs Kaiser und Ganz-Areal kein Investor findet, könnte OGM nun selbst dort bauen. Darüber könnte der Rat im Frühjahr entscheiden.
Das Gelände des ehemaligen Kaiser und Ganz-Gebäudes in der Sterkrader Innenstadt könnte möglicherweise von der Stadttochter OGM (Oberhausener Gebäudemanagement GmbH) selbst bebaut werden, weil sich kein Investor findet. Der Aufsichtsrat hat in seiner jüngsten Sitzung die Geschäftsführung der OGM damit beauftragt, für das kommende Frühjahr eine umfassende Aufstellung anzufertigen, auf deren Basis eine Entscheidung darüber getroffen werden soll.
Filetstück in der Innenstadt
Die OGM-Geschäftsführung soll nun alle Fakten zusammentragen. Dazu gehören die vertraglichen Vereinbarungen, die es mit dem ersten interessierten Investor gab, ebenso wie die Kosten für den Erwerb des Grundstücks und den Abriss des Gebäudes sowie die Renditeerwartung. Gleichzeitig sollen die Entwicklungsmöglichkeiten für dieses Filetstück in der Sterkrader City aufgezeigt werden – von der Grünfläche oder Parkanlage bis hin zum Bau eines vier- oder sechsgeschossigen Wohngebäudes mit Sozial- oder frei finanzierten Wohnungen.
Im Frühjahr soll der Rat der Stadt diskutieren
Gleichzeitig werden aber weiterhin Gespräche geführt, sollte es noch interessierte Investoren geben. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt die Zukunft des Geländes also noch ungewiss. Wenn die Aufstellung der OGM-Geschäftsführung vorliegt, womit im Frühjahr zu rechnen ist, wird auch der Rat der Stadt darüber diskutieren und abstimmen.
Ursprünglich sollten auf der Fläche barrierefreie Wohnungen in einem siebeneinhalbgeschossigen Gebäude entstehen. Ob das Gebäude überhaupt so hoch gebaut werden darf, ist derzeit noch unklar. Der damalige nordrhein-westfälische Bauminister Michael Groschek gab nach Darstellung der OGM eine Zusage, dass es einen Sondererlass für eine solch hohe Bauweise geben wird. Unterschrieben hat er diesen Erlass allerdings nicht, so dass die nun zuständige Kommunalministerin Ina Scharrenbach darüber befinden muss.
Parkplätze schrecken Investoren ab
Doch das ist nicht das einzige Problem. Nachdem der erste Investor abgesprungen war, gestaltete sich die Suche nach neuen Investoren schwierig.
Zwar habe es Interessenten gegeben, betonte OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt in der Vergangenheit immer wieder. Einigen habe es allerdings nicht ins Konzept gepasst, dass im Erdgeschoss Geschäfte angesiedelt werden müssen, andere sahen ein Problem in der Zahl der Parkplätze.
>>>>INFO: Wie sich das Projekt bisher entwickelte:
Zuletzt war der Billiganbieter KiK in dem ehemaligen „Kaiser & Ganz“-Gebäude beheimatet. Als diese Textilkette vor zehn Jahren auszog, stand das Gebäude über viele Jahre leer. Die Oberhausener Stadttochter OGM kaufte das viergeschossige Eckgebäude für 171 000 Euro in der Sterkrader Innenstadt im April 2014 – und riss es ab. Damals hatte man angekündigt, an der gleichen Stelle mit privaten Investoren ein modernes Gewerbe- und Wohnhaus zu bauen. Die Gesamtkosten des Projekts wurden auf zwei Millionen Euro geschätzt.