Oberhausen. Deswegen steigen die Preise. Die Drei-Zimmer-Wohnung kostet 200 000 Euro. Auch Einfamilienhäuser sind begehrt: 440 Kaufverträge im Jahr 2016.

  • Preise für Eigentumswohnungen sind laut LBS um 8,7 Prozent gestiegen
  • Aber auch Einfamilienhäuser sind bei den Oberhausenern sehr beliebt
  • Für unbebaute Grundstücke in der Stadt bleiben die Preise stabil

Die Preise von Immobilien sind in Oberhausen zum Teil gestiegen. Vor allem die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist gestiegen, was sich wiederum im Preis niederschlägt.

Nach Angaben der Sparkassen-Bausparkasse LBS wird die Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern mit 200 000 Euro gehandelt. Das entspricht einem Preisanstieg von 8,7 Prozent. Auch die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen haben angezogen. Für die Drei-Zimmer-Wohnung werden rund 96 000 Euro fällig – 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut LBS-Immobilienberater Niko Neumann werden Eigentumswohnungen immer beliebter, weil sie günstiger als ein Einfamilienhaus seien. Denn schon der Grundstückspreis werde ja durch mehrere Eigentümer getragen. Zudem gehe der Trend zu kleineren Haushalten. „Viele Haushalte sind nicht mehr so kinderstark“, sagt er.

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Auch der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Oberhausen kommt in seinem Grundstücksmarktbericht zu dem Schluss, dass sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen „im Durchschnitt etwas erhöht“ haben. Im Jahr 2016 sind dem Gutachterausschuss 488 Kaufverträge über Eigentumswohnungen vorgelegt worden Das sind rund 26 Prozent mehr Verträge als im Jahr 2015.

Den Preisanstieg erklärt Michael Steinke vom Gutachterausschuss mit den weiterhin niedrigen Zinsen, die eine stärkere Nachfrage nach Immobilien zur Folge haben. Dementsprechend sinkt das Angebot und die Preise steigen.

Stabile Preise für Grundstücke

Neben Eigentumswohnungen sind laut Grundstücksmarktbericht auch Einfamilienhäuser bei Oberhausenern beliebt. Von insgesamt 989 Kaufverträgen entfielen 440 auf Einfamilienhäuser (44 Prozent). In 74 Fällen handelte es sich um Neubauten.

Ein Reihenhaus mit rund 100 Quadratmetern Wohnfläche kostet laut Daten der LBS inklusive Grundstück im Schnitt 240 000 Euro, 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gebraucht sei es 40 000 Euro günstiger.

Für unbebaute Grundstücke hingegen bleiben die Preise sowohl nach Angaben des Grundstücksmarktberichtes als auch des LBS-Preisspiegels stabil. Erschlossenes Bauland kostet laut LBS je nach Lage in Oberhausen zwischen 125 und 380 Euro. Der häufigste Wert liege bei 220 Euro und sei damit unverändert zum Vorjahr. Laut Grundstücksmarktbericht ist die Anzahl der Kaufverträge für unbebaute Grundstücke im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 von 78 auf 35 gesunken. Ein Grund könnte im Neubaugebiet Am Rechenacker zu suchen sein, in dem die Vermarktung im Jahr 2015 den Höhepunkt markierte. Im Juli 2016 vermeldete die für die Vermarktung zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) die Komplett-Vermarktung aller insgesamt 82 Grundstücke für Einzel- und Doppelhaushälften.

Nur in Duisburg ist es günstiger

Wer eine Immobilie sucht, wird in Oberhausen zu relativ günstigen Preisen fündig. Zwar sind die Preise für Wohneigentum auch hier gestiegen, bewegen sich aber im Vergleich zu anderen Städten immer noch auf einem niedrigeren Niveau. Auf das Land NRW geblickt, zahlen Eigentümer pro Quadratmeter 1854 Euro. Oberhausen liegt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1472 Euro fast 400 Euro darunter. Das zeigt die Studie der Sparda-Bank West.

Schaut man auf die direkten Nachbarstädte von Oberhausen, müssen die Mülheimer Häuslebauer am tiefsten in die Tasche greifen: 1731 Euro kostet der Quadratmeter Wohneigentum hier im Durchschnitt nach Angaben der Sparda-Bank. In Bottrop und im Kreis Wesel, zu dem Oberhausens Nachbarstadt Dinslaken gehört, zahlen Eigentümer 1692 beziehungsweise 1630 Euro. „In Oberhausen bekommt man tatsächlich mehr Haus fürs Geld als zum Beispiel in Mülheim“, sagt Niko Neumann von der Bausparkasse LBS.

Nur in Duisburg sind nach Angaben der Sparda-Bank die Immobilienpreise im Durchschnitt günstiger als in Oberhausen. Allerdings seien die Immobilienpreise in den größeren Ruhrgebietsstädten schwer miteinander vergleichbar, erklärt Niko Neumann, weil es „wahnsinnige Preisgefälle in den Städten gibt“.

Der Blick auf die Felder

Betrachtet man die Stadtteile in Oberhausen, so lässt sich folgendes feststellen: Laut LBS sind Immobilien in Königshardt stark nachgefragt – und in der Regel auch am teuersten. Zwar gebe es im Bereich der Nahversorgung „keine großen Variationen“ in dem Ortsteil, dafür aber würden Eigentümer hier Freiluft und den Blick auf die Felder genießen, nennt Niko Neumann einige Gründe für die Beliebtheit.

Aber auch Alstaden ist bei Käufern und Bauherren eine sehr beliebte Gegend – und im Vergleich zu Königshardt günstiger. Für Alstaden spreche die gute Anbindung, so Neumann. Die Neubausiedlung Am Rechenacker, die vor allem 2015 und 2016 gewachsen ist, auf dem ehemaligen Gelände von RWO liegt in Alstaden.