ÖKOLOGIE. Im Projektgarten des Vereins Stadtpark Rolandhalde lernen Kinder die Natur kennen - und schätzen.

Würmer, Spinnen, Hirschkäfer und Tausendfüßler: Im Projektgarten des Vereins Stadtpark Rolandhalde, einer naturnahen Gartenanlage in Dümpten, lässt sich das große Krabbeln bestens beobachten - und davon sollen Kindergartenkinder und Schüler nun gleichermaßen profitieren. Im Rahmen dieses neuen Lernmodells soll der Nachwuchs die Flora und Fauna in natur- und umweltpädagogischen Projekten entdecken.

Die Initiatoren des Naturgartens sind Peter Plementas, der sich im Kleingartenverein um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert, und der Agraringenieur Martin Scholz. Der hat als Leiter der Duisburger Naturwerkstatt bereits Erfahrung, da dort ebenfalls Naturerlebnisprojekte angeboten werden. Aus einer Wiese, die die alte Trümmerhalde der Zeche Concordia überwucherte, haben die Naturfreunde den 500 Quadratmeter großen Projektgarten gemacht. "Inzwischen leben hier gut 100 verschiedene Pflanzen und unzählige Tierarten", sagt Scholz.

Spinnen fühlen sich wohl, den Zaunkönig freut's

Den Garten umschließt eine gut 85 Meter lange Gehölzhecke. Auch dieser lebendige Zaun ist die Heimat unterschiedlichster Pflanzen, deren Eigenarten Scholz den Kindern gerne erklärt: "Über einige Pflanzen können wir Geheimnisse erzählen, die kaum mehr jemand kennt."

In einem selbst angelegten Teich können Mädchen und Jungen Wasserpflanzen entdecken, Tiere fangen und beobachten - Molche zum Beispiel. Nutzpflanzen wie Kartoffeln und Salbei wachsen ebenfalls im Naturgarten. Das Beet wird von Totholz umzäunt, was wiederum vor Leben nur so wimmelt. "Wenn man das Holz umdreht, findet man eine Menge interessanter Lebewesen", erklärt Scholz, der sofort Würmer, Käfer und Spinnen entdeckt. Die leben auch in einem Haufen abgeschnittener Äste, der im Garten steht - natürlich nicht ohne Grund. Die Spinnen, die sich dort wohlfühlen, seien Futter für den Zaunkönig. Im Projektgarten sollten die Kinder die Natur mit allen Sinnen entdecken. "Sie können hier auf Spurensuche gehen und auch selber aktiv werden", sagt Scholz - etwa sich im Heckenschneiden versuchen. "Hier stört es nicht, wenn jemand mal etwas verschneidet".

Zehn bis fünfzehn Führungen durch das kleine Stück Natur sind im Jahr geplant. Nur nicht zu viele, denn: "Der Garten soll auch Lebensraum bleiben." Dafür sind Ruhephasen wichtig. Für weitere Aktivitäten wird daher auch die Wiese vor dem Garten miteinbezogen. "Und in naher Zukunft", verrät Plementas, "werden wir auch unseren Naturlehrpfad wieder aufbauen."Die Naturwerkstatt bietet in Oberhausen sechs verschiedene Projekte an, in denen Kinder das Leben mit oder in der Natur erfahren können. Wer sich für das Angebot interessiert, erreicht die Naturwerkstatt montags bis freitags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr unter der Duisburger Rufnummer Tel: 0203/363 11 57. Weitere Informationen sind im Internet unter der Webadresse www.naturwerkstatt-duisburg.de zu finden. (akb)