Mülheim. Zum Jahreswechsel hatten Erdrutsche an einer Mülheimer Baustelle große Sorgen bei Hochhaus-Bewohnern ausgelöst. Der Boden bewegt sich weiter.
Zum Jahreswechsel hatte es einige Aufregung am Kassenberg gegeben: Auf einer Baustelle, auf der ein weiteres Terrassenhaus in den Hang hinein gebaut werden soll, war es durch anhaltende Regenfälle zum Erdrutsch gekommen. Der Hang blieb in Bewegung, die Bruchkante oberhalb des Kassenbergs fraß sich noch näher heran an den dortigen Hochhaus-Komplex. Erneut schickte Mülheims Bauaufsicht dieser Tage Experten raus zur Begutachtung der Lage.
Wer am Kassenberg vorbeigeht oder -fährt, sieht am Hang neben der Terrassenhaus-Ruine mittlerweile einen zerbrochenen Jägerzaun hängen. Im Vergleich zum Bild von Januar ist klar zu erkennen, dass weiteres Erdreich abgängig ist. Ein Bauzaun an der Bruchkante sichert mittlerweile den Gemeinschaftsgarten der oberhalb liegenden Hochhäuser am Broicher Ruhrblick.
Mülheims Bauaufsicht sieht keine akute Gefährdung
Mülheims Bauaufsicht ist seit Anfang Januar mit der Angelegenheit betraut, der Investor hat einen Baugrundgutachter engagiert, der die Hangstablität engmaschig im Auge halten soll. Die Bauaufsicht hatte im Januar umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zur Auflage gemacht. Am Donnerstag war ein städtischer Baukontrolleur erneut vor Ort, ebenso der Gutachter des Bauherrn.
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Dieser habe der Bauaufsicht schriftlich mitgeteilt, dass es nennenswerte Erdbewegungen auf dem Hochhaus-Grundstück zuletzt nicht gegeben habe, so Markus Hüls als stellvertretender Leiter der Bauaufsicht. Der Bereich vor dem Bauzaun kann weiter gefahrlos betreten werden. Die Böschung selbst werde an jedem Arbeitstag von der Bauleitung inspiziert, auch dokumentiert. Die Planung für eine weitergehende Hangsicherung laufe noch, erklärt Hüls.
Hochhaus-Verwalter Mülheimer Wohnungsbau sieht keinen Grund zur Sorge
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Der Mülheimer Wohnungsbau als Verwalter der Hochhäuser am Ruhrblick sieht aktuell weiter keinen Grund zur Sorge für die Bewohner. Wiederholte Prüfungen hätten ergeben, dass die Häuser standsicher auf Feld gebaut seien. In der Sache sei man in regelmäßigem Austausch mit dem Bauherrn am Kassenberg, ebenso mit dem Beirat der Eigentümergemeinschaft. „Aus unserer Sicht besteht wirklich kein Anlass zur Besorgnis“, so MWB-Sprecher Andreas Winkler.
Zwei Bewohnerinnen der Hochhäuser (insgesamt 75 Wohnungen) äußerten sich dieser Tage ganz unterschiedlich zur Sache. „Das wird ordnungsgemäß abgehandelt, es gibt keinen Grund zur Sorge“, sagte da eine. Eine andere ist nicht so entspannt, blickt von ihrem Balkon im vierten Stock bange auf die nahe Bruchkante. „Ich beobachte, wie die Fläche größer wird, der Bauzaun legt sich immer weiter nach vorne. Wir hoffen, dass wir nicht mit abstürzen.“
Chef der Mülheimer Bauaufsicht „Hochhaus steht fest am Ort, wo es stehen soll“
Mülheims Chef-Bauaufseher Axel Booß sieht keinen Grund zur Sorge. Schon vor der Baugenehmigung der Terrassenhaus-Ruine nebenan habe die Stadtverwaltung vom damaligen Bauherrn als Statik-Nachweis eine geologische Bewertung eingefordert, die die Gründung des Hochhauses miteinbezogen habe. Ergebnis schon seinerzeit: „Das Hochhaus steht fest am Ort, wo es stehen soll.“ Es gebe eine Stahlbeton-Wand hierfür als Absicherung, die durch das unfertige Terrassenhaus überbaut sei.
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