Mülheim. Gemeinsam mit der Caritas hoffen wir auf viel Resonanz bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.

Wer erlebt hat, wie sich Menschen über ein Geschenk freuen, das sie sich gewünscht, aber nicht erwartet haben, weiß, dass geschenkte Freude bereichert, weil sie ins eigene Herz zurückkehrt. Deshalb wenden sich die Caritas und die NRZ, liebe Leserinnen und Leser, auch in diesem Advent an Sie, um an Ihre seit 15 Jahren erprobte und bewiesene Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft zu appellieren, etwas von Ihrem Geld abzuzweigen, um es für kleine und große Mülheimerinnen und Mülheimer zu investieren, die nicht nur zur Weihnachtszeit, materiell arm sind.

„Auch das zuletzt angehobene Bürgergeld kann die gestiegenen Lebensmittel,- Energie und Mietkosten nicht ausgleichen. Deshalb kommen immer mehr Menschen zu uns, die schon am 25. des Monats kein Geld mehr in der Haushaltskasse haben. Und wir merken, dass sich die soziale Schere zwischen den Menschen, für die Geld kein Thema ist und zwischen jenen, die schon vor dem nächsten Ersten am finanziellen Nullpunkt angekommen sind, immer größer wird. Die früher breite Mittelschicht wird immer schmaler“, berichtet Caritas-Mitarbeiterin Monika Schick-Jöres.

Vor diesem Hintergrund hören und schauen sich die 400 haupt- und 150 ehrenamtlich Mitarbeitenden der Caritas spätestens in der zweiten Jahreshälfte bei den von ihnen betreuten Menschen um, wofür das Geld am Ende des Jahres nicht mehr reicht.

67 Wunschzettel am Wunschbaum für Weihnachten 2023

„Die Durchführung der Wunschbaumaktion ist für mich ein echtes Herzensanliegen. Denn es ist immer wieder großartig, die ausgesprochene oder auch niedergeschriebene oder auch in einem Kinderbild gemalte Dankbarkeit von Menschen zu erleben, die einen Wunsch erfüllt bekommen haben, der ihr Leben zu Weihnachten ein bisschen heller und wärmer macht“, berichtet Schicks Kollege Rüdiger Pilotek.

Beide haben am 24. November in der Tourist-Info der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismusgesellschaft MST die ersten 67 Wunschzettel am dort aufgestellten Wunschbaum für Weihnachten 2023 aufgehängt. Rüdiger Pilotek beschreibt die Bandbreite der Wünsche: „In diesem Jahr kommen etwa 75 Prozent aller Wunschzettel von Kindern. Die von unseren Kolleginnen und Kollegen aufgenommenen Wünsche reichen vom Fahrrad und E-Scooter über Bluetooth-Smartphone-Kopfhörer bis hin zur Barbie-Puppe und eine FIFA-Playstation. Aber auch ein Fußball, ein Trikot, Sportschuhe, Puzzle, Malbücher und Stifte, ein ferngesteuertes Spielzeugauto, Schultornister, Einkaufsgutscheine oder Care-Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln stehen auf den Wunschzetteln.“

Die Organisatoren hoffen, dass wieder ganz viele Geschenke zusammenkommen. 
Die Organisatoren hoffen, dass wieder ganz viele Geschenke zusammenkommen.  © NRZ | Emons

Wer den Caritas-NRZ-Wunschbaum genauer anschaut, sieht, dass einige Kinder ihren Wunschzettel mit selbst ausgeschnittenen und bemalten Papierweihnachtbäumen verziert haben. „Jeder kann selbst entscheiden, wie viel er in sein Wunschbaum-Geschenk investieren möchte. Wir empfehlen einen Richtwert von 30 Euro pro Geschenk. Dort, wo es sich zum Beispiel um ein Fahrrad oder einen kleinen Roller bzw. E-Scooter handelt, kann es sich auch um ein gebrauchtes, aber bitte gut erhaltenes Geschenk handeln“, unterstreicht Schick-Jöres.

Arbeitslosigkeit, Krankheit, Behinderung, Sucht, Trennung, steigende Preise: Es gibt viele Gründe, die Menschen in materielle Armut stürzen können, die sich das früher nicht hätten vorstellen können. Wie groß die Bedürftigkeit von Menschen in unserer Stadt ist, sieht Schick-Jöres, am großen Zuspruch, den die Caritas mit ihrem „Wärmepunkt“ findet. Diesen „Wärmepunkt“ hat der katholische Sozialverband Ende September in seiner Tagesstätte an der Aktienstraße 78a eingerichtet.

Caritas bietet einen Mittagsimbiss, mit Gebäck, Kaffee und Tee

Täglich zwischen 13 und 14.30 Uhr werden bedürftige Menschen dort mit einem Mittagsimbiss, mit Gebäck, Kaffee und Tee und mit einem Obst- und Gemüse-Paket für daheim versorgt, um ihre knappe Haushaltskasse zu entlasten. „Möglich gemacht haben das Mittel aus dem von der Landesregierung aufgelegten Stärkungspakt NRW“, freut sich Monika Schick-Jöres. Für sie ist auch die Wunschbaumaktion, die im Advent stadtweit 1000 Weihnachtswünsche bedürftiger Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Bekenntnis, erfüllen möchte, „ein Funke der Hoffnung und eine Wärmeinsel der Mitmenschlichkeit in unserer Stadt“.

Und so funktioniert die Caritas-NRZ-Wunschbaumaktion: Wer Claudia (8) oder Heinz (79) mit einem Weihnachtsgeschenk eine Freude zum Fest machen möchte, pflückt einen Wunschzettel vom Wunschbaum in der MST-Info-Tourist und bekommt dort gleich ein Standardpaket mit auf den Weg. Ist das Geschenk gekauft und weihnachtlich verpackt, muss es bis spätesten 16. Dezember in der MST-Tourist-Info im Stadtquartier Schloßstraße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Schollenstraße wieder abgegeben werden. Denn nur so kann das Caritas-Team eine rechtzeitige Weihnachtsbescherung unserer bedürftigen Nachbarn garantieren. Geöffnet ist die Tourist-Info der MST montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr sowie samstags zwischen 10 und 14 Uhr. Mögliche Nachfragen beantwortet Caritas-Mitarbeiter, Rüdiger Pilotek, unter der Rufnummer: 0208/30008-84 oder per E-Mail an: paketaktion@caritas-muelheim.de

Darüber hinaus steht das Sekretariat im Caritas-Zentrum an der Hingbergstraße 176 unter 0208/30008-20 für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.