Mülheim. Mit dem Jolanthe-Benefiz unterstützen wir auch 2024 eine gemeinnützige Mülheimer Organisation. Jetzt sind Vorschläge gefragt: Wer braucht Hilfe?
Die wohltätige Jolanthe-Aktion der WAZ/NRZ kommt wieder zurück in die Stadt, um das neue Jahr auch 2024 mit einer guten Tat zu beginnen. Mit ihrer Benefizveranstaltung will die Lokalredaktion erneut eine gemeinnützige Initiative oder Organisation in dieser Stadt unterstützen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist oder Geld benötigt, um ein Projekt umzusetzen. Bewerben Sie sich! Machen Sie uns Vorschläge, wer von unserer Aktion im kommenden Jahr profitieren soll! Und noch eine gute Nachricht: Unser „Neujährchen“ kehrt nach Jahren zurück, mit einem attraktiven neuen Veranstaltungsort.
Das Neujährchen hatten viele Mülheimerinnen und Mülheimer immer fest in ihrem Kalender notiert. Am Neujahrsmorgen veranstaltete unsere Redaktion mit der Ruhr-River-Jazzband und dem Team vom „Franky’s“ am Wasserbahnhof viele Jahre lang das Neujährchen auf der Schleuseninsel. Da die Gastronomie dort leider nicht mehr existiert wegen der Baufälligkeit des Wasserbahnhofs, aber auch wegen der Corona-Pandemie, fand das bisher letzte „Neujährchen“ am 1. Januar 2020 statt. Zur 30. Auflage der Traditionsveranstaltung kamen wieder hunderte spendenwillige Bürger auf die Schleuseninsel – vom Benefiz profitierte seinerzeit der Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS). Er macht seit mehr als drei Jahrzehnten Angebote für behinderte und nicht-behinderte Kinder. „Jolanthe“ sorgte dafür, dass der Fahrdienst für Kinder aufrechterhalten werden konnte.
„Es ist eine Aktion von Mülheimern für Mülheimer“
„Es ist eine Aktion von Mülheimern für Mülheimer“, so beschrieb der ehemalige WAZ-Redaktionsleiter Andreas Heinrich, der zahlreiche Neujährchen am Wasserbahnhof erlebt hat, einmal treffend den Sinn der Veranstaltung. Das Neujährchen mit Jazzmusik, Tombola und amerikanischer Versteigerung wird es in 2024 endlich wieder geben – denn wir wollen wie viele Bürger dieser Stadt in der Silvesternacht nicht nur gute Vorsätze fassen, sondern sie gleich zu Beginn des neuen Jahres umsetzen.
Für das „Neujährchen“ 2024 haben wir mit der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft (MST) eine neue Partnerin gefunden. Sie stellt nicht nur den Schlosshof von Schloß Broich für die Veranstaltung zur Verfügung, sondern ebenso kostenfrei auch eigenes Personal. „Das gesamte MST-Team war sofort begeistert von der Idee, die langjährige Benefiz-Aktion Jolanthe künftig aktiv zu unterstützen. Für uns bietet sich so die Gelegenheit, unmittelbar dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird“, so MST-Geschäftsführer Michael Birr.
Das „Neujährchen“ kann allerdings nicht mehr am 1. Januar stattfinden, als neuer Termin steht der erste Sonntag des Jahres, der 7. Januar, fest. Von 12 bis 14 Uhr sind wieder alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um in gemütlicher Atmosphäre, bei Musik der „Ruhr River Jazzband“ sowie bei Essen und Getränken das neue Jahr zu begrüßen.
Vielen Mülheimer Einrichtungen konnte Jolanthe schon helfen
Vielen Einrichtungen hat Jolanthe schon helfen können. Sei es, um ein finanzielles Loch zu stopfen. Sei es, um einen langgehegten Wunsch zu erfüllen. In den vergangenen Jahren profitierten unter anderem das Mülheimer Frauenhaus, das Awo-Spielmobil, die Förderschulen, die Schulsozialtafel, der CVJM-Mittagstisch, die Hausaufgabenhilfe der Caritas am Styrumer Marienplatz, die christliche Drogensuchthilfe und Randgruppenarbeit „Aufwind“ oder die Krebsberatungsstelle von den Erlösen aus Tombola und amerikanischer Verlosung. 2022 half Jolanthe dem Mülheimer Arbeitslosenzentrum (Malz), seine Existenz zu sichern.
In der Jolanthe-Aktion 2023 unterstützen wir auf Vermittlung des Malz Menschen in der Stadt, die wegen der Inflation, wegen Krankheit, Arbeitslosigkeit oder anderen Sorgen kaum mehr wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren sollen. Unser Aufruf zum aktuellen Spendenjahr hat kurz vor Weihnachten 2022 nie gekannte Wellen geschlagen. Die Hilfsbereitschaft der Leserinnen und Leser war so groß wie noch nie.
Für 2024 steht eine neuerliche Jolanthe-Aktion an. Ab sofort und bis zum Freitag, 8. Dezember, können sich Initiativen und Organisationen, die eine Geldspritze nötig haben, schriftlich darum bewerben, von der Benefiz-Aktion zu profitieren. Die Redaktion freut sich über zahlreiche Einsendungen.
Wenn Sie einen Vorschlag haben, wer oder welche Einrichtung 2024 von „Jolanthe“ profitieren soll, schreiben Sie uns mit einer Begründung bis zum 8. Dezember. Wohltätige Organisationen und Initiativen sind herzlich eingeladen, sich auch selbst zu bewerben. Kontakt: redaktion.muelheim@waz.de oder WAZ/NRZ-Redaktion, Stichwort: Jolanthe 2024, Wallstraße 3a, 45468 Mülheim.
Mülheims Jolanthe-Aktionen seit 2010
2010: Schulmaterialtafel. Arme Eltern haben oft Probleme, das Geld aufzubringen, um ihre Kinder mit Schulmaterial auszurüsten. Das Mülheimer Diakoniewerk unterstützt sie nicht nur mit Sachspenden, sondern sorgt auch für ein Schulfrühstück. Die Aktion „Jolanthe“ half mit einer Spende im vierstelligen Euro-Bereich.
2011: „Jazz in the College“. Mülheimer Schülerinnen und Schüler wurden für das musikpädagogische Projekt in die Stadthalle eingeladen, um dort die „Dutch Swing College Band“ zu erleben, die älteste Jazz-Band der Welt. Anschließend wurde in den Schulen mit Mitgliedern des Mülheimer Jazzclubs das Gehörte thematisiert. „Wir wollen den Jugendlichen Jazz näherbringen und sie dazu anregen, selbst Musik zu machen. Sie sollen dabei von den Besten lernen“, so WAZ-Lokalchef Andreas Heinrich seinerzeit beim „Neujährchen“ am Wasserbahnhof.
2012: CVJM-Mittagstisch. Seit Mitte 2007 wurde an der Teinerstraße schon ein Mittagstisch für Kinder serviert. Finanziert wurde das stets allein durch Spenden. In diesem Jahr sammelte auch die WAZ mit ihrer Jolanthe-Aktion für das Angebot. 2500 Euro kamen zusammen.
2013: Hospiz. Der Erlös der Spendenaktion der Lokalredaktion ging 2013 an das neue stationäre Hospiz an der Friedrichstraße 40, das im November 2012 eröffnet worden war. Eine würdevolle Heimat vor dem Tod bietet das neue Hospiz seither. Zehn Plätze hatte die Herberge zum Start unter Leiterin Judith Kohlstruck. Anderthalb Jahre Bauzeit gingen der Eröffnung voraus. „Die Nachfrage ist sehr groß“, berichtete Kohlstruck am verregneten Neujahrsmorgen 2013. Man sei bereits voll belegt, es gebe Wartelisten. Zehn Prozent der Betriebskosten müsse man durch Spenden decken. Jolanthe half zum Start.
2014: Sozialkompetenz-Training. In Mülheimer Schulklassen herrscht ein immer rauerer Ton, gibt es immer weniger Miteinander. Dem setzt das Team der Caritas mit „Sozialkompetenz-Trainings“ etwas entgegen, die Grundschülern spielerisch zeigen, wie man richtig miteinander umgeht. Für dieses Projekt spendeten Leser im Jahr 2014. 4000 Euro kamen zusammen und halfen, das Projekt fortsetzen zu können.
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2015: Familienhebammen. Das Team der Familienhebammen um Jennifer Jaque-Rodney unterstützt junge Eltern, die keine Hilfe haben, minderjährige und unvorbereitete Mütter, sozial isolierte Frauen, psychisch instabile Mütter, überforderte Väter, Frauen aus anderen Kulturen und Eltern, deren Babys besonderen medizinischen Bedarf haben. Beim „Neujährchen“ kamen schon 4125 Euro zusammen durch Losverkauf, amerikanische Versteigerung und dadurch, dass das Team vom Franky’s wieder einmal komplett seine Einnahmen spendete. Die Sparkasse legte später, auch ein langjähriges Engagement für die Aktion, noch mal 2000 Euro drauf.
2016: Frauenhaus. Mit einem neuen Rekordergebnis endete das 26. WAZ-Neujährchen im „Franky’s“ am Wasserbahnhof: 4750 Euro kamen zusammen für das Mülheimer Frauenhaus, das dringend auf Unterstützung angewiesen war. Im vorherigen Jahr hatte das Haus 100 Frauen und 50 Kinder, die sich in Not befanden, unterstützt. Immer mehr Frauen suchten dort Hilfe. So eine stolze Summe war am Ende noch nie zusammengekommen: 9000 Euro stellte „Jolanthe“ dem Frauenhaus zur Verfügung.
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2017: Awo-Spielmobil. Schon zwei bis drei Generationen haben sich beim Awo-Spielmobil in Mülheim Diabolos oder Stelzen ausgeliehen. 2017 aber war der alte Transporter nicht mehr zu retten, für ein neues Fahrzeug fehlte der Arbeiterwohlfahrt aber das Geld. Jolanthe half: Am Ende kamen 3000 Euro zusammen, mit einer zusätzlichen Spende der Genossenschaft Mülheimer Wohnungsbau konnte die Awo letztlich ein neues Spielmobil anschaffen.
2018: Hausaufgabenbetreuung. Viele Jahre schon bot die Caritas in Styrum eine kostenlose Hausaufgabenhilfe an. Es sind Schüler von der Haupt- und Realschule, aber auch von Gymnasien, die im Jugendzentrum am Marienplatz in Styrum mit ihren Helfern Matheaufgaben lösen, Texte übersetzen, Vokabeln lernen, Hausaufgaben erledigen. Mit Geldern aus der Jolanthe-Aktion finanzierte die Caritas Honorarkräfte. Rund 2700 Euro kamen seinerzeit zusammen.
2019: Drogensuchthilfe „Aufwind“.Die WAZ/NRZ-Neujahrsaktion unterstützte 2019 die Drogensuchthilfe „Aufwind“. 4000 Euro kamen zusammen, die dringend benötigt wurden. „Das Geld haben wir unter anderem in einen Gaskocher für unsere Suppenküche im Bauwagen investiert“, zog Karlheinz Gutzler, der sich da schon seit Jahren ehrenamtlich bei „Aufwind“ engagierte, am Ende des Jahres Bilanz. Auch warme Winterkleidung wurde angeschafft. „Außerdem konnten wir Lebensmittel für unsere Essensangebote, Decken und Schlafsäcke kaufen“, so Gutzler seinerzeit.
2020: VBGS. Über eine Spendensumme von 7000 Euro konnte sich 2020 der Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS) freuen. Der Verein macht seit vielen, vielen Jahren Freizeitangebote für Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund. Das Spendengeld ermöglichte es dem VBGS, seinen Fahrdienst für die Kinder aufrechtzuerhalten.
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2021: Krebsberatung. 2021 unterstützte Jolanthe die Krebsberatung für Betroffene und Angehörige im Mülheimer Gesundheitshaus, deren Förderung absehbar enden sollte. Die Krebsberatung bietet psychoonkologische Beratung für Familien an. Ziel ist es, erkrankte Personen zu stärken, ihnen einen vernünftigen Alltag und soziale Teilhabe ermöglichen. Außerdem unterstützen die Beraterinnen Familien im sozialrechtlichen Bereich, denn die Kosten etwa für eine Therapie können schnell zu einer finanziellen Schieflage führen. Auch Trauerarbeit gehört dazu. Wegen Corona musste das „Neujährchen“ diesmal ausfallen. Es kamen dennoch 1760 Euro zusammen, dank Spenden und Losverkauf, die Sparkasse packte noch einen vierstelligen Betrag oben drauf.
2022: Arbeitslosenzentrum Malz. 2022 geriet das Mülheimer Arbeitslosenzentrum (Malz) in Existenznot. Die Menschen, die beim Malz Hilfe suchen, stehen zumeist weit unten, leben am Existenzminimum, sind Alleinerziehende, so genannte Aufstocker oder im Alter auf Grundsicherung angewiesen. 2021 hatte die Landesregierung die Zuschüsse aus dem Europäischen Sozialfonds für das Malz gekappt, auch die Stadt hatte ihre Unterstützung eingestellt. Jolanthe half, das Beratungsangebot zu retten, mit rund 2600 Euro an Spendengeldern – im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ohne „Neujährchen“ ein stolzer Betrag.
2023: Menschen in finanziellen Notlagen. Weil eine mögliche neue Veranstaltungsstätte kurzfristig doch nicht infrage kam, stand „Jolanthe“ im Dezember 2022 trotz Ende der Corona-Beschränkungen zunächst unter keinem guten Stern. Doch kurzerhand entschied sich die Redaktion, die Aktion ein drittes Mal auch ohne „Neujährchen“ zu starten. Auslöser war ein Bericht kurz vor Weihnachten über die mittellose Renate S., der so viele Mülheimerinnen und Mülheimer berührt und zu Spenden bewegt hat, dass die Redaktion sich nach Gesprächen mit dem Arbeitslosenzentrum entschied, Mülheimern in Not eine Jolanthe-Aktion 2024 zu widmen. Das Malz vermittelt seither über seine tägliche Beratungsarbeit Menschen, die dringend Hilfe nötig haben. Noch nie zuvor war eine Jolanthe-Aktion so erfolgreich wie die laufende. Leserinnen und Leser spendeten mehr als 21.000 Euro.
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