Mülheim. Karnevalslieder und Feierlaune in Zeiten von Krieg und Krisen – geht das? Die Kölner Kultband Höhner sagt „ja“, mit ein paar Einschränkungen.

Kurz vor ihrem Auftritt in der Stadthalle traf die Lokalredaktion den Sänger der Höhner, Patrick Lück, und Saxophonisten Jens Streifling auf ein Wort.

Was verbindet die Mülheimer an der Ruhr mit den Köln-Mülheimern am Rhein?

Patrick Lück: Neben dem Namen das kölsche Karnevalsgefühl und die Musik, in der dieses Gefühl des gemeinsamen Feierns zum Ausdruck kommt. Je nachdem, wie die Leute hier heute drauf sind, können wir Mülheim an der Ruhr nachher als 87. Kölner Stadtteil eingemeinden.

Kann man auch in Kriegs- und Krisenzeiten Spaß an der Freude haben und Karnevalslieder singen?

Jens Streifling: Auf jeden Fall. Denn man braucht den Mut und die Energie, um auch anderen Menschen zu zeigen: Wir lassen uns von all dem Schlechten nicht unterkriegen. Man muss feiern, um einen Ausgleich zu seinen Alltagssorgen zu finden. Deshalb sagen und singen wir ja auch: „Komm, lass und feiern!“ Das heißt aber nicht, dass wir an den Sorgen, über die wir uns ja auch unterhalten, einfach vorbeischunkeln.

Krisen und Kriegen zum Trotz: In der Mülheimer Stadthalle feierten die Gäste beim Höhner-Konzert mit.
Krisen und Kriegen zum Trotz: In der Mülheimer Stadthalle feierten die Gäste beim Höhner-Konzert mit. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Warum wird eine kölsche Band wie die Höhner mit ihren Liedern in der ganzen Republik und auch jenseits der Fünften Jahreszeit von den Menschen verstanden und gefeiert?

Patrick Lück: Das kölsche Lebensgefühl, das nicht nur im Karneval zum Ausdruck kommt, heißt Lebensfreude. Und das gefällt Menschen überall.

Jens Streiflinger: Die Menschen gehen nicht nur mit unseren Liedern durchs Jahr. Und deshalb gibt es das ganze Jahr über in vielen deutschen Städten kölsche Konzertabende, bei denen wir dann auch gerne mitmachen.

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