Mülheim. Die seit Jahrzehnten geduldete Mountainbike-Strecke im Mülheimer Rumbachtal ist Geschichte: Bagger haben sie platt gemacht. Wie geht es weiter?
Von Generation zu Generation wurde die MTB-Strecke im Naturschutzgebiet an der Riemelsbeck weitergegeben. Nun ist sie Geschichte. Die Stadt hat am Montag mit schwerem Gerät Fakten geschaffen und die Piste am Rumbachtal dem Erdboden gleich gemacht. Wie aber geht es jetzt weiter?
Aktuell kann es niemand sagen. Stadt Mülheim und die Politik haben betont, eine Ersatzstrecke schaffen zu wollen, doch außer Worten und der Aussicht auf ein Gebiet nahe der Hardenbergbrücke am RS 1 ist nichts Konkretes bekannt. Das Gelände soll dem RVR gehören. Bis zuletzt hatten Jugendliche und junge Erwachsene versucht, die Strecke zu erhalten. Eine Online-Petition wurde von rund 2700 Unterzeichnenden getragen. Doch gestoppt haben sie den Abriss damit nicht.
Joggerin: „Peinlich, dass noch immer kein Ersatz gefunden wurde“
Eine Frau kommentiert am Dienstagmorgen das von einem Bagger zerwühlte Gelände: „Schade. Wenn die Mountainbiker sich ausgeweitet hätten, hätte ich verstanden, dass die Stadt eingreift. Aber so...?“ Umweltdezernent Felix Blasch hatte angekündigt, dass der durch die Piste verdichtete Boden „aufgeraut“ werde, damit die Natur in der Erde besser Fuß fassen könne.
Auch zwei Joggerinnen schütteln den Kopf: „Mein Sohn ist hier gefahren“, sagt die eine. Und auch schon der Sohn einer Cousine. Der sei heute stolzer Vater von zwei Kindern: „Am besten man stellt gleich auch die Kinder unter Naturschutz.“ Ihre Mitjoggerin kommentiert: „Ich finde das peinlich: Seit Jahren redet man darüber, eine Ersatzstrecke schaffen zu wollen. Aber es heißt immer noch ,irgendwann’, ,irgendwo’.“
Mehr Ärger über illegale Trails an anderer Stelle
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Eigentlich sei es doch gut gewesen, dass junge Leute hier ihre Kräfte messen und nicht anderswo, meint ein Mann. Und eine Frau mit Hund gibt offen zu: „Hier haben doch viele Spaziergänger angehalten und geguckt, was die für spektakuläre Sprünge machen.“ Kritik aber gibt’s auch – an anderer Stelle: Weiter im Wald – „die Serpentinen hoch“ – sollen Biker Schneisen mitten durch das Gebiet gezogen haben, „das hat mich schon geärgert“, sagt sie.
Ist dies das Ende der Biker-Strecke am Riemelsbeck? Eine Spaziergängerin glaubt nicht daran und winkt ab: „Das ist doch nicht das erste Mal, dass die Strecke hier platt gemacht wird. Das haben die in zwei, drei Tagen wieder aufgebaut. Das sind doch Experten.“