Mülheim. Unbedingt beibehalten möchte der Saarner Bürgerverein die Tradition des Bürgerbaums. Ein Sturm hat den alten umgelegt – nun muss Ersatz her.

„Es war wohl leider eine Windböe zu viel“, sagt Rainer Knoop, Vorsitzender des Saarner Bürgervereins, am Tag nach dem heftigen Gewitter, das den beliebten Bürgerbaum in Mülheim-Saarn gefällt hat. Schon den Vorgänger des Baumes hatte dieses Schicksal ereilt: Er war 2007 während des Orkans Kyrill gekippt.

Gegen 19.45 Uhr am Montagabend war die Mülheimer Feuerwehr ausgerückt: Es stand zu befürchten, dass der traditionell mit vielen Vereinslogos geschmückte Stamm auf eines der umliegenden Häuser an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Langenfeldstraße stürzt. Der Sturm hatte ihn aus seiner Verankerung gerissen, das Holz wurde nur noch von zwei Sicherungsstahlseilen gehalten. Die Einsatzkräfte lösten diese und ließen den Stamm mithilfe eines Kranes vorsichtig zu Boden. Zu Schaden kam niemand.

Seit 1982 wird der Bürgerbaum jeweils am 1. Mai im Rahmen eines Dorffestes aufgestellt

Vertreter des Saarner Bürgervereins war schnell vor Ort, konnte alle Vereinsschilder retten. „Das haben wir dem Super-Einsatz der Feuerwehr zu verdanken“, so Knoop am Dienstagmittag. Dem gebrochen Stamm indes war nicht mehr zu helfen. „Nun brauchen wir einen neuen – wir wollen die Tradition unbedingt erhalten.“ Seit 1982 wird der Bürgerbaum jeweils am 1. Mai im Rahmen eines Dorffestes aufgestellt. Regulär wäre der Stamm am 9. Oktober abgebaut und eingelagert worden.

Nun aber ist er hin. Und der Vereinsvorsitzende rechnet mit Kosten in Höhe von 3500 bis 4000 Euro für einen neuen. Der 69-Jährige hofft auf Spenden – „wir werden auch die Stadt anschreiben“. Nach Kyrill hatte ein Förster aus dem Uhlenhorst zu einem neuen, kerzengeraden Stamm verholfen. Aktuell aber sei noch fraglich, woher ein Nachfolger kommen kann: „Das wird nicht einfach und die Holzpreise sind hoch.“

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