Mülheim. Warum Moritz Steckenstein aus Mülheim immer wieder bei Casting-Shows mitmacht und was das mit Fußballer-Hochzeiten zu tun hat.
Wenn am 21. September die neue Staffel von „The Voice of Germany“ beim TV-Sender Vox anläuft, ist auch ein Mülheimer dabei. Die komplett neu besetzte Jury, bestehend aus Giovanni Zarrella, Shirin David, Ronan Keating sowie Bill und Tom Kaulitz, wird dann nämlich dem Gesangstalent von Moritz Steckenstein lauschen. Der 37-Jährige ist Mitarbeiter des Mülheimer Ordnungsamtes und als Teilnehmer von TV-Castingshows ein alter Hase. Dies ist bereits seine vierte Teilnahme bei einer Talentshow im Fernsehen. „Und vermutlich meine letzte. So langsam falle ich aus der Altersspanne“, sagt er augenzwinkernd.
Aber was reizt ihn so sehr an diesen Shows, dass er seit 2012 immer wieder mitmacht? Immerhin ist der Zeitaufwand enorm. Die bereits abgedrehte Vorrunde von „The Voice“ (die so genannten Blind Auditions, bei denen die Jury mit dem Rücken zu den Sängerinnen und Sängern sitzt), dauerte zwei Wochen und fand überwiegend in Berlin statt.
Die Casting-Shows haben dem Mülheimer zum zweiten Standbein verholfen
„Diese Shows sind eine tolle Abwechslung zum Alltag“, erklärt der Sänger. Zudem habe er seiner TV-Präsenz einiges zu verdanken. 2014 nahm er an der RTL-Show „Rising Star“ teil und sang zum ersten Mal live auf einer Fernsehbühne. Danach wurde er als Background-Sänger für Shows gebucht, etwa von Vanessa May, Xavier Naidoo und Anastacia. „Außerdem habe ich bei den Dreharbeiten einige tolle Künstler kennengelernt und meine eigene Agentur gegründet.“
Seine Künstlervermittlung Nachklang wurde in der Corona-Zeit bekannt, als die Sängerinnen und Sänger live vor den Handy-Bildschirmen auftraten. 28.000 Menschen folgen seitdem dem Account. „Damit sind wir gut durch die Pandemie gekommen und dann fing auch bald schon die Buchung für Promi-Hochzeiten auf der ganzen Welt an“, erzählt er. Die Luxus-Hochzeiten seien inzwischen Haupt-Standbein der Agentur. So sangen Moritz Steckenstein und seine Kollegen auf den Feiern mehrerer Spitzen-Fußballer, darunter David Raum, und bald auch auf der Hochzeit von Jasmin Wagner alias Blümchen.
Eine Show hat der Sänger aus Mülheim bereits haushoch gewonnen
2022 nahm der gebürtige Mülheimer gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin Lou Lettow an der Sat1-Sendung „All together now“ teil und räumte richtig ab. Unter anderem mit einem Cover des Klassikers „Nothing compares 2u“ überzeugten die Beiden als Einzige die gesamte 100-köpfige Publikumsjury und gewannen die Show.
Nun, in Staffel 15 von „The Voice of Germany“, verspricht Moritz Steckenstein, dass es mit der neuen Jury „sehr viel Unterhaltungspotenzial“ gebe. Ob er es in die Live-Shows geschafft hat, darf er natürlich nicht verraten. Er verrät nur, dass sich das Anschauen lohnt, zumal er vermutlich in der ersten Sendung noch nicht zu sehen sein wird.
Casting-Shows führen die Sänger vor: Was sagt der Mülheimer zu dem Vorwurf?
Was sagt er zu den Vorurteilen, dass die Kandidaten von Casting-Shows vorgeführt werden? „Da wird nichts erfunden, aber natürlich hat man irgendwann raus, welche Storyline von dir erzählt werden soll.“ Bei Moritz Steckenstein war es immer der Kontrast zwischen seiner Tätigkeit beim Ordnungsamt (er genehmigt Schwerlasttransporte) und seinem schillernden Bühnenleben, was die Produktionsfirmen in den Vordergrund gestellt haben. „Es gab ja auch schon ein paar Mal Dreharbeiten bei uns auf dem Amt.“ Die Mülheimer Kollegen nehmen regen Anteil am Doppelleben des singenden Sachbearbeiters oder sachbearbeitenden Sängers. „Langweilig wird es mit mir nicht“, scherzt er.