Mülheim. Auf der Mülheimer Ruhr hat sich ein Ölfilm gebildet, Einsatzkräfte konnten den Schaden schnell eindämmen. Welche Strafe den Verursachern droht.

Ein Ölfilm auf der Ruhr hat am Mittwochabend einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Nach dreieinhalb Stunden war laut Feuerwehr ein Großteil der Verunreinigung im Fluss aufgefangen. Nun läuft die Suche nach der Ursache; Bezirksregierung, Wasserschutzpolizei und Umweltamt sind mit dem Fall betraut.

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Was war passiert? Um 19.14 Uhr hatten Mitarbeiter des Wasserkraftwerks Raffelberg und der Weißen Flotte die Feuerwehr alarmiert, sie hatten einen schimmernden Ölfilm und einen entsprechenden Geruch bemerkt. Zunächst wurden Feuerwehr und DLRG zum Wasserkraftwerk entsendet, später kamen Wasserschutzpolizei, Johanniter Unfallhilfe und Mitarbeiter vom städtischen Umweltamt und von der zuständigen Schifffahrtsverwaltung hinzu.

Kraftstofffilm auf der Ruhr erstreckte sich über mehrere Hundert Meter

Die Erkundung mit drei Booten und per Drohne aus der Luft zeigte, dass sich ein Kraftstofffilm auf der Ruhr ausgebreitet hatte. „Insgesamt erstreckte sich die Einsatzstelle über mehrere Hundert Meter“, berichtete die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag. Oberhalb der Schleuse Raffelberg nutzte die Feuerwehr sogenannte Ölschlengel, um den Kraftstofffilm aufzufangen und schließlich abzusaugen.

„Das ist noch ein glimpflicher Fall im Vergleich zum Hafen vor zwei Jahren“, so Feuerwehrsprecher Florian Lappe. Damals hatte es bei Siemens im Hafen ein unbemerktes Leck in einem Kühlsystem gegeben. Knapp vier Tage suchten Feuerwehrleute, Taucher, Vertreter des Umweltamtes und Helfer der DLRG an und in der Ruhr nach der Ursache. Etliche Fische waren in Folge der Verschmutzung verendet, Siemens Energy musste den Feuerwehreinsatz im Nachhinein bezahlen.

Mülheimer Umwelttechniker hält Schaden für überschaubar

Im aktuellen Fall dauern die Ermittlungen an, wie Feuerwehr und Umweltamt auf Nachfrage bestätigen. Umweltschutztechniker Boris Zauner war am Mittwochabend selbst vor Ort: „Es ist ein ganz dünner Film, die Menge ist glücklicherweise überschaubar.“ Solange kein weiterer Kraftstoff – aller Vermutung nach Heizöl – austritt, „wird sich die Ruhr auf natürlichem Wege erholen“.

Laut Zauner gebe es bislang keinen Hinweis auf die Ursache des Ölfilms, Möglichkeiten aber einige: „Denkbar ist ein Leck an einem Schiff, aber wir haben hier auch viel Gewerbe und Verkehr.“ Sollte sich die Ursache der Verschmutzung finden lassen, drohe dem Verursacher ein Ordnungswidrigkeitsverfahren mit einem Bußgeld.