Mülheim. Kündigungswelle: Vier Teilbereiche der Pia-Stadtdienste gGmbH in Mülheim müssen bald schließen. Wie es mit dem restlichen Personal weitergeht.

Nachdem gestern bekannt wurde, dass im Insolvenzverfahren der Mülheimer Pia-Stadtdienste gGmbH vier Teilbetriebe zu Ende September geschlossen werden, laufen nun weitere Verhandlungen, um andere Zweige des Unternehmens halten zu können. Von den bisherigen Schließungen betroffen sind der Imbiss am Wassermuseum „Aquarius“, das „Café am Fluss“ am Haus Ruhrnatur, die „Radranger“, die „Stromsparer“ und damit bislang insgesamt 33 Mitarbeitende – darunter auch die oberste Riege der gemeinnützigen GmbH.

„Die Geschäftsleitung ist gestern entlassen worden“, erklärt Insolvenzverwalterin Tanja Bückmann vom Oberhausener Rechtsanwaltsbüro Schwentker Bückmann. Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia Stadtdienste gGmbH bestätigt das auf Anfrage zwar, er wolle sich darüber hinaus aktuell noch nicht zum laufenden Insolvenzverfahren äußern. Beizeiten werde sich die ehemalige Geschäftsleitung an die Öffentlichkeit wenden.

Mülheimer Unternehmen muss weiteren Teilbereich Ende November aufgeben

Die vier bislang betroffenen Teilbereiche des Unternehmens sollen zum 30. September eingestellt werden, eine weitere Betriebsstilllegung werde für den 30. November anvisiert. Man habe sich aus verschiedenen Gründen entschlossen, beim Bereich Dienstleistungen am Arbeitsmarkt „noch länger zu machen“.

Das „Café am Fluss“ am Haus Ruhrnatur, das bislang von der Pia-Stadtdienste gGmbH betrieben wurde, wird geschlossen.
Das „Café am Fluss“ am Haus Ruhrnatur, das bislang von der Pia-Stadtdienste gGmbH betrieben wurde, wird geschlossen. © Julia Tillmann / FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Die Stimmung bei der ersten Mitarbeiterversammlung am Mittwoch sei laut Tanja Bückmann verständnisvoll gewesen. Sie war es, die als Insolvenzverwalterin den Anwesenden die schlechten Botschaften übermitteln musste. „Natürlich macht das niemand gerne“, sagt die Juristin. Aber es gebe auch Anlass zu hoffen.

Pia-Insolvenz in Mülheim – unsere Berichte:

Derzeit liefen „intensive Verhandlungen. Ursprünglich waren 60 potenzielle Interessenten für eine mögliche Übernahme von Unternehmensbereichen der Pia Stadtdienste gGmbH angesprochen worden, „davon hatten sich 14 zurückgemeldet“, erklärt Bückmann. Den sogenannten „Letter of Intent“, also eine Absichtserklärung, haben laut der Insolvenzverwalterin neun Beteiligte unterschrieben. Mit ihnen gehe es nun um die Zukunft der verbliebenen Pia-Teilbereiche. „Wir rechnen bis Ende September mit weiteren Entscheidungen“, so Tanja Bückmann.