Mülheim. Eine Hundebesitzerin aus Mülheim wurde am Anne-Frank-Platz „angefeindet“. Von der Stadt erfuhr sie, warum Gassigehen dort nicht mehr möglich ist.

Als Birgit Meyer-Holz kürzlich wie gewohnt mit ihrer achtjährigen Hündin Elsa am Anne-Frank-Platz in Mülheim-Dümpten spazieren ging, geriet sie mit einer Passantin aneinander: „Die hat mich dermaßen angefeindet und angepampt, das war schon unverschämt.“ Ob sie zu doof sei, um die Schilder zu lesen, habe die Frau gefragt. Denn da stehe doch klipp und klar, dass Hunde nirgends mehr erlaubt seien. Birgit Meyer-Holz wollte das nicht glauben, denn seit Jahren führt sie ihre vierbeinigen Freunde dort aus. Die 59-Jährige fragte bei der Stadt nach.

Und tatsächlich: Gassigehen ist am Anne-Frank-Platz nicht mehr gestattet. Und zwar auf dem kompletten, umzäunten Areal. Zwischenzeitlich wurden dort auch an verschiedenen Stellen Schilder angebracht, die auf das Hundeverbot hinweisen. Birgit Meyer-Holz ist darüber betrübt. „Ich kann das echt nicht nachvollziehen.“ Die Dümptenerin bedauert, dass sie von dem kürzlich wiedereröffneten, „wunderschönen“ Platz nun nichts mehr haben wird: Seit 19 Jahren gehe sie dort spazieren. „Und ich habe mich da immer so gerne hingesetzt und mit Bekannten gequatscht.“

Hundebesitzerin aus Mülheim: „Ich habe immer Kotbeutel dabei und hebe alles auf“

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Dass auf dem eigentlichen Spielplatz und auf dem Bolzplatz striktes Hundeverbot herrscht, sei kein Problem, aber zumindest die anderen Bereiche sollten für jedermann zugänglich sein, findet sie. Es gebe auch keinen Grund, sich über sie als Hundebesitzerin zu beschweren: „Ich habe immer Kotbeutel dabei und hebe immer alles auf.“ Wenn andere das nicht täten, ärgere sie das selbst: „Das fällt ja auch schnell auf mich zurück.“ Und so verteile sie großzügig Hundebeutel, wenn ihr „Hinterlassenschaften“ und vor allem das Verhalten anderer Hundebesitzer unangenehm auffallen.

Treuer Blick einer guten Freundin: Die Hündin von Birgit Meyer-Holz aus Mülheim-Dümpten hört auf den Namen Elsa und ist acht Jahre alt. Die Zeiten, wo Elsa noch unbehelligt mit ihrem Frauchen auf dem Anne-Frank-Platz spazieren ging, sind vorbei. Neue Schilder machen jetzt unmissverständlich klar: Dort herrscht Hundeverbot.
Treuer Blick einer guten Freundin: Die Hündin von Birgit Meyer-Holz aus Mülheim-Dümpten hört auf den Namen Elsa und ist acht Jahre alt. Die Zeiten, wo Elsa noch unbehelligt mit ihrem Frauchen auf dem Anne-Frank-Platz spazieren ging, sind vorbei. Neue Schilder machen jetzt unmissverständlich klar: Dort herrscht Hundeverbot. © Birgit Meyer-Holz

Vorbildliches Verhalten schützt Birgit Meyer-Holz in diesem Fall nicht, zeigt eine Anfrage bei der Stadt: Es ist tatsächlich so, dass es sich bei dem neu gestalteten Anne-Frank-Platz in Gänze um einen Spiel- und Bolzplatz handelt und dass auf der gesamten eingezäunten Fläche ein striktes Hundeverbot gilt, bestätigt Pressesprecherin Tanja Schwarze nach Rücksprache mit dem Ordnungs- und dem Grünflächenamt. „Es handelt sich ganz eindeutig nicht um eine Grünanlage“, betont sie.

Wer gegen die Anlagensatzung verstößt, muss schlimmstenfalls ein Bußgeld bezahlen

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Es sei sogar so, dass das Hundeverbot und die mögliche Anwendung der städtischen Anlagensatzung dort „schon immer Gültigkeit“ gehabt hätten. Sprich, schon früher hätten Elsa und ihre vierbeinigen Kumpel eigentlich nicht dort ausgeführt werden dürfen. Wer gegen die Mülheimer Anlagensatzung verstößt, kann generell mit Bußgeldern bis zu 510 Euro belegt werden, heißt es in § 9 des Regelwerks. Das Umweltamt führe regelmäßig Kontrollen durch, steht auf der städtischen Homepage.

„Zum besseren Verständnis“ – und wohl auch, um Konflikten wie dem zwischen Birgit Meyer-Holz und der Passantin vorzubeugen – „hat das Grünflächenamt am Anne-Frank-Platz die zusätzlichen Verbotsschilder aufgehängt“, erklärt Schwarze. Darauf zu sehen: der Kopf eines fröhlichen Hundes, durch dessen Gesicht allerdings ein dicker roter Verbotsbalken verläuft.

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