Mülheim. Das Saarner Unternehmen snow+promotion handelt mit Schnee, besitzt zehn Schneemaschinen. Der Kunstschnee kommt in vielen Bereichen zum Einsatz.

Die Leidenschaft für das Skifahren war der Auslöser für die Erfolgsgeschichte eines Mülheimer Unternehmens, das seit über einem Vierteljahrhundert sehr erfolgreich ein eher ungewöhnliches Produkt verkauft: Schnee.

Die Gründer von snow+promotion, Oliver Hasenfuhs und Torsten Weißner, wurden vor rund 25 Jahren in Kanada auf große Werbetafeln in den dortigen Skigebieten aufmerksam. Diplom-Ökonom Hasenfuhs hatte zu diesem Zeitpunkt bereits als Skilehrer gearbeitet und Diplom-Betriebswirt Weißner stand seit seinem zweiten Lebensjahr auf Skiern. So kamen die Beiden auf die Idee, eben jene Werbetafeln auch an deutschen und österreichischen Skipisten zu vermarkten. „Wir haben dann aber sehr schnell erfahren, dass das gar nicht geht, weil die Skigebiete das Monopol auf diese Werbeflächen haben“, erinnert sich Weißner. „Da haben wir uns gedacht: Dann holen wir die Skigebiete halt in die Städte!“

Geschäftsidee wurde 1997 in Mülheim geboren

Damit war die Geschäftsidee für das gemeinsame Unternehmen geboren, das seit seiner Gründung 1997 seinen Sitz in Mülheim hat. Eine Schnee-Maschine musste her, womit aber keineswegs eine der großen Schnee-Kanonen gemeint ist, wie man sie an Skipisten sieht. Das Besondere an den Maschinen, die bei den Mülheimern zum Einsatz kommen, ist, dass sie bei Plusgraden von bis zu 35 Grad Celsius eingesetzt werden können.

Torsten Weißner von Snow + Promotion aus Mülheim, hält den Kunstschnee aus seinen Beschneiungsanlagen in seinen Händen.
Torsten Weißner von Snow + Promotion aus Mülheim, hält den Kunstschnee aus seinen Beschneiungsanlagen in seinen Händen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Schneemaschine wurde von Mülheimern weiterentwickelt

Die Unternehmer liehen das Gerät des Österreichers und bespielten damit 2000 erstmalig die „Flachau Winterwelt“ im Centro Oberhausen. Auf einer Piste von 50 Metern Länge konnte dort gerodelt werden. Seit damals sorgt das Mülheimer Unternehmen in der Nachbarstadt Jahr für Jahr ununterbrochen für Schnee-Spaß. „Das war der Beginn unserer Firmen-Karriere“, sagt Torsten Weißner.

Dabei war der Anfang alles andere als leicht. „Die Maschine des Österreichers versagte damals immer wieder ihren Dienst. Sie fiel immer wieder aus“, erinnert sich der heutige Fachmann in Sachen Schneemaschinen. „Das Ding lief immer nur ein paar Stunden – und dann mussten wir es wieder reparieren“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Wenig später ergab sich die Gelegenheit, die Maschine und alle Rechte daran zu kaufen. „Wir haben uns dann Industriepartner gesucht und sie immer weiterentwickelt“, so Weißner. So perfektionierten die beiden Geschäftspartner das Gerät Schritt für Schritt – und damit die Keimzelle ihres erfolgreichen Unternehmens.

Mülheimer Maschinen kommen auch im Wellnessbereich zum Einsatz

Aus einer Maschine sind mittlerweile zehn geworden, deren Größe je nach Anspruch der Kundinnen und Kunden variiert. Dabei reicht die Menge des Schnees, der innerhalb von 24 Stunden produziert werden kann, von sieben bis hin zu 28 Tonnen. Neben Ereignissen mit Rodelbahnen, Schneepisten, Schneebars, Modenschauen oder auch Eis-Skulpturen kommen die Mülheimer Maschinen auch bei Sportveranstaltungen wie Langlauf, Biathlon, Skispringen, Snowboard oder Hundeschlittenrennen zum Einsatz. Sogar in einem Kölner Testzentrum eines Automobil-Herstellers und bei Filmproduktionen mit Reinhold Messner und Helge Schneider kam der Schnee aus Mülheim zum Einsatz.

Und es gibt noch einen weiteren Bereich, in dem man Schnee eher nicht vermuten würde: Wellness. „Schnee-Duschen sind momentan ein ganz starker Trend“, erklärt Torsten Weißner. In Sauna-Bereichen werden sogenannte „Schnee-Duschen“ installiert, in denen sich die Saunierenden nach den Gängen unter herabrieselndem Schnee abkühlen können. „Unsere Schnee-Duschen kommen schon in Las Vegas, an den Niagara-Fällen, in Katar und in einigen europäischen Hotels zum Einsatz.“

Firma aus Mülheim beschäftigt im Winter rund 25 Personen

Für die Zukunft des Unternehmens, dass fünf feste Mitarbeitende hat und im Winter insgesamt rund 25 Personen beschäftigt, wünscht sich Torsten Weißner, dass es so weitergeht, wie bisher. „Wir wollen gar nicht großartig weiterwachsen“, erklärt er. Lediglich der Wellness-Bereich soll ausgebaut werden. „Wenn es so weiterläuft, wäre das super.“

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