Mülheim. Der ASC Mülheim feierte ein besonderes Jubiläum: Rund um die Uhr wurde geschwommen, fast 900 Kilometer kamen zusammen. Was die Schwimmer antrieb.
Eigentlich hätte diese Party schon vor drei Jahren starten sollen, damals nämlich, als der Amateur Sportclub (ASC) Mülheim tatsächlich 40 Jahre alt wurde. Durch Corona aber konnte erst drei Jahre später gefeiert werden. Das tat der Sache keinen Abbruch: Wer sich am Samstag oder Sonntag zum 24-Stunden-Schwimmen im Heißener Friedrich-Wennmann-Bad einfand, den empfingen neben dem typischen Geruch nach Chlor und einem Hauch von Bratwurst vor allem fröhliche Musik und viele motivierte Sportler.
24 Stunden ziehen junge und alte Menschen, fitte und nicht ganz so fitte ihre Bahnen. Ob dreimal hin und her oder gleich mal sechs Kilometer, ob am Stück oder mit Pausen: Jeder darf gegen eine Startgebühr von 10 Euro mitmachen. Einzige Bedingung: 50 Meter am Stück muss man schon schwimmen können.
Mülheimer Verein macht „viel für den Nachwuchs und die Geselligkeit“
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Die Stimmung ist hervorragend, und so ist der 1. Vorsitzender des ASC, Axel Wiederhold, auch mehr als zufrieden. „200 Helfer stemmen für uns die 24 Stunden“, erzählt er. Und betont gleich noch: „Wir machen viel für Nachwuchs und Geselligkeit. Nach Corona muss man den Verein ja wieder attraktiv gestalten.“ Auch seine Tochter Jacqueline Wiederhold ist happy: „Es sind erstaunlich viele Leute da, auch von außerhalb unseres Vereins.“ Man genieße das Zusammensein.
„Verein ist Familienleben“, sagt Teilnehmer Christophe Farès, der kurz vor dem Sprung ins Wasser steht. Ihm gefällt es, gemeinsam als Familie etwas zu unternehmen. Auch Leistungssportler sind vertreten: „Sonst schwimmt man zusammen bei Wettkämpfen, heute mal nur zum Spaß“, freut sich Wiebke Werner (13). „In der Gemeinschaft ist es einfach schöner“, findet Mia Lutz (15). „Wir sind in der SG Mülheim und wollen den Verein natürlich unterstützen“, erklärt Angelo Barletta (14). Die drei machen gerade eine Pause und helfen beim Bahnen-Zählen. Danach wird selbstverständlich weitergeschwommen.
Alle Bahnen sind belegt; die Helfer sitzen davor, notieren die zurückgelegten Strecken. Gewertet werden verschiedene Bereiche: Gruppen- und Einzelleistungen und speziell das Schwimmen mitten in der Nacht.
Aqua-Gymnastik, Bubble Waterball, Tanz, Yoga: Auch außerhalb des Beckens ist was los
Auch abseits des großen Beckens gibt es Aktionen: Im Nichtschwimmerbecken zum Beispiel findet Aqua-Gymnastik statt und Bubble Waterball. Wer sehr klein ist, tummelt sich draußen im flachen Becken oder nimmt an einem der vielen Spielstationen für Kinder teil. Auf der Wiese sind Zelte zum Übernachten aufgebaut. Auf Bierbänken und Picknickdecken ruhen sich die Besucher und Teilnehmer aus, essen und schauen dem Programm zu. Von der Bühne her kommt Musik herüber.
Auch andere Sportarten stehen im Fokus: Der ASC ist kein reiner Schwimmverein. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Seniorentanzkurses, die im Haus des Sports trainieren, versuchen, die Besucher zum Mitmachen zu animieren – und sind erfolgreich. Auch Yoga unter freiem Himmel ist beliebt. „Vereinsleben ist toll. Es hält jung und gesund“, findet Petra Newe, die im ASC Gymnastik macht. „Ein Verein erreicht jedes Alter. Meistens sind ganze Familien dabei.“
Der jüngste Schwimmer ist vier Jahre alt, der älteste 99 Jahre
Der jüngste Schwimmer ist Theo aus Neukirchen-Vluyn. Mit seinen vier Jahren legt er 150 Meter zurück. Die Mutter hat über die Berichte dieser Redaktion vom Event erfahren und ist am Sonntagmorgen extra mit Theo nach Mülheim gekommen. Der älteste Teilnehmer ist 99 Jahre alt und schafft beachtliche zwei Kilometer.
Jaqueline Wiederhold Bilanz fällt hervorragend aus: „So viele Menschen waren dabei. Auch nachts. Es hat riesig Spaß gemacht.“ Die Zahlen sprechen für sich: 203 Schwimmer haben teilgenommen; jeder durfte sich anschließend eine Urkunde abholen. Insgesamt wurden 888,4 km zurückgelegt.
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Die Namen der Gewinner sind auf der Homepage des ASC zu finden: asc-muelheim.de.