Mülheim. Wie geht es am Mülheimer Radschnellweg weiter? Das wollte die SPD vom Landesbetrieb Straßen.NRW wissen. Der aber machte sich rar.
Wer über den Radschnellweg in Richtung Duisburg fahren möchte, muss weiterhin an der Hochschule Ruhr-West von der Trasse abfahren. Bis hierhin und nicht weiter. Noch immer besteht keine direkte Verbindung in die westliche Nachbarstadt. Wann sich das ändert?
Um das zu erfahren, hatte die SPD einen entsprechenden Punkt auf die Tagesordnung für die Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung 3 setzen lassen, um sich von einem Vertreter oder einer Vertreterin von Straßen.NRW über die weiteren Maßnahmen informieren zu lassen.
Mülheimer SPD-Vertreterin: „Ich bin enttäuscht und genervt“
Umso verärgerter waren die Sozialdemokraten, dass kein Experte in der Sitzung anwesend sein konnte. „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht und genervt, warum es da einfach nicht weitergeht“, schimpfte die Fraktionsvorsitzende Susanne Dodd.
Sie wollte dann den Tagesordnungspunkt trotz des fehlenden Besuchs auch nicht einfach fallen gelassen wissen. „Es geht nicht nur um Straßen.NRW, sondern auch um die Untere Denkmalschutzbehörde“, betonte sie.
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Denn die Trasse des Radschnellwegs streift den denkmalgeschützten Ablaufberg der ehemaligen Rheinischen Eisenbahngesellschaft Mülheim-Speldorf. Seit 1876 wurden dort Güterzüge aufgeteilt, rangiert und zusammengestellt.
Mülheim: Was in Sachen Denkmalschutz geklärt worden ist
Zumindest in dem Punkt konnte Roland Jansen vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau Positives vermelden: „Wir können unabhängig vom Denkmal auf dem angrenzenden Grundstück bauen.“ Dies sei in Gesprächen mit dem Land, der Denkmalbehörde und den Grundstückseigentümern geklärt worden.
Es gelte den Abrollberg zu sichern und die Entwässerung sicherzustellen. Geht es nach dem Land, müsse ein Entwässerungsgraben gesetzt werden, der allerdings der Stützmauer sehr nah käme. „Wir haben eine andere Lösung gefunden und dem Land vorgeschlagen. Ich hoffe, dieser Empfehlung wird auch gefolgt“, so Jansen.
Neue Erkenntnisse bis zur November-Sitzung? Fehlanzeige
Damit sei der Denkmalschutz komplett außen vor. Dass die Mauer abgesichert wird, müsse vom Eigentümer sichergestellt werden.
Eine Prognose, wann es tatsächlich an der Stelle weitergeht, wollte Jansen lieber nicht abgeben. Auch die Hoffnung der Bezirksvertreterinnen und -vertreter auf neue Erkenntnisse bis zur nächsten Sitzung im November konnte er nicht teilen. „Viele neue Erkenntnisse – außer, dass wir weitermachen können – werden wir bis dahin auch nicht haben.“